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Samstag, 23. März 2024

Puppet Master: The Legacy

An sich könnte ich für den Beginn der Besprechung von Puppet Master: The Legacy den Anfang meines Reviews vom direkten Vorgänger Retro Puttermaster übernehmen. Geht es doch ebenfalls volle Kanne zurück in die Vergangenheit und blickt fast unentwegt in die Vergangenheit zurück. Wer nun vermutet, dass es sich beim insgesamt achten Teil der Reihe um ein weiteres Prequel handelt, der liegt nicht nur knapp daneben. Eher überkam Charles Band anscheinend die Faulheit, als er vom langjährigen Geschäftspartner und Supporter Blockbuster Video die Aufforderung bekam, einen neuen Teil der Saga um die beliebten, mörderischen Puppen zu produzieren. In zwei Tagen drehte Band unter Pseudonym neues Material, welches als Rahmenhandlung für die Best-of-Show der Reihe herhalten darf. Peter Hertz, der kleine Junge aus Teil 3 ist erwachsen und neuer Meister der Puppen. Geschäftig im Keller werkelnd wird er dort von der Privatermittlerin Maclain überwältigt, welche hinter das Geheimnis der Puppen kommen möchte. Mit der Knarre vor der Nase gibt Peter der Frau bereitwillig Auskunft, was dazu führt, dass einem nochmal Szenen aus allen bisherigen Filmen des Franchise vorgesetzt werden.

Das Cash in ging Charles Band hier sicher locker-flockig von der Hand. Die Fans dürften, als der Film frisch die Videotheken-Regale befüllen durfte, eine herbe Enttäuschung erlebt haben. Einerseits ist es natürlich schön, die Puppen so geballt und oft bewundern zu dürfen. Wie ich schon häufiger in den bisherigen Reviews der Puppetmaster-Filme feststellte, sind die deren Szenen das eindeutige Highlight innerhalb der Reihe. Es darf auch prima hart nostalgiert werden, wenn Puppet Master: The Legacy seine Chronisten-Rolle einnimmt. Schmerzhaft wird es nur dann, wenn Maclain und Peter auf der Mattscheibe zu sehen sind. Den Eindruck, welche diese Momente hinterlassen, mit dürftig zu umschreiben, ist noch untertrieben oder sehr nett ausgedrückt. Die deutsche Fassung verstärkt diesen nochmal mit einer extrem pornösen Synchronisationsarbeit, welche die Ohren bluten lässt. Und so richtig schlau wird man aus dem Sinn des Films, außer nochmal mit der erfolgreichen Reihe Moneten zu generieren, nicht groß. Als Chronik würde er durchaus Sinn machen, wird hier doch der Versuch unternommen, Ordnung in die chaotische Zeitlinie zu bringen. Soll heißen, dass man mit Retro Puppetmaster beginnt, weiter mit Teil 3 macht, bevor man zu den Teilen 1, 2, 4 und 6 übergeht, wobei der fünfte tatsächlich ausgelassen wird. Nur: die reine Ignoranz der bestehenden Logiklücken, wie hier betrieben, schließt diese nicht automatisch. Als Einstieg für Neulinge eignet sich Puppet Master: The Legacy ebenfalls nicht richtig, da schon einige Spoiler enthalten sind. So hinterlässt der Film mehr den Eindruck eines (zwischenzeitigen) traurigen Abschluss einer qualitativ wechselhaften Reihe. 

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