Freitag, 15. März 2024

Retro Puppetmaster

Den Blick rückwärts gewandt, volle Fahrt zurück in die Vergangenheit; alles retro! Auch in der Puppetmaster-Reihe machte man Ende der 90er den Schritt nach hinten. Während man im direkten Vorgänger Curse of the Puppemaster (hier besprochen) eine halbwegs neue Geschichte mit ebenso neuen Figuren erzählte, begab man sich ein Jahr später lieber wieder auf halbwegs bekannte Pfade und widmete sich dem bisherigen Meister der Puppen, André Toulon. Dieser erzählt seinen Schöpfungen sowie dem Publikum, wie er zu dem Mann wurde, um den sich Reihe zu ihren Anfängen drehte. Als junger Puppenspieler macht er im Paris um die Jahrhundertwende die Bekanntschaft mit einem ägyptischen Zauberer, der dem Dämonen Sutek das Geheimnis des Lebens entwendet hat. Auf der Flucht vor Suteks Handlangern gibt er dieses vor seinem Tod an Toulon weiter. Als dessen Puppenspielerkollegen von den Schergen des Dämonen umgebracht werden, belebt er mit Hilfe des Geheimnis und der Seelen der Toten seine Puppen um Rache zu üben.

Je weiter man in der Reihe voranschreitet, desto mehr Abstriche muss man machen. Das beginnt bei Retro Puppetmaster alleine und leider mit dem sterilen Look seiner digitalen Fotografie. So richtig Atmosphäre mag nicht aufkommen, während man den den im sechsten Teil beschrittenen Weg, sich an der Narrative klassischer Phantastik zu orientieren, weiter verfolgt. Das bedeutet, dass man viel Geduld mitbringen muss und durch den Film im übelsten Falle lernt, wie lange sich achtzig Minuten anfühlen können. Bedauerlicherweise erkennt man, dass eigentlich der Wille, aber kein größeres Budget da war. Die Ausstattung ist trotz der beschränkten Gelder nicht so übel und die Vorgänger der allseits bekannten Puppenschar sind mit ihrem grob beschaffenen Aussehen nicht schlecht anzusehen. Nur die Geschichte schafft es einfach nicht, aus den Puschen zu kommen. Es fehlt ein finaler Impact um komplett zu überzeugen. So spult man eine überraschungsarme, vorhersehbare Story ab, die in einzelnen Szenen nette Einfälle präsentiert, im Gesamten aber nur bedingt überzeugen kann. Retro Puppetmaster erschöpft leider schnell die Geduld seines Publikums, obwohl nicht alles falsch, aber doch weniges richtig bzw. überzeugend gemacht wird. Anscheinend durch sein überschaubares Budget kommt dazu der nächste Schnitzer in der Lore des Films. Die Erklärung, dass Toulon das Geheimnis des Lebens während eines Aufenthalts in Ägypten erhalten hat, was in einer kleinen Rückblende im zweiten Teil zu sehen ist, wird zu Gunsten des günstiger reproduzierbaren Schauplatz Paris fallen gelassen. Es sind Diskrepanzen, an die man sich über die Zeit eben gewöhnt. Letztendlich ist's eben Band'sches Gesetz.


Share: