Wenn man den Yankees Geld klaut, sind diese verständlicherweiße alles andere als erfreut darüber. Das müssen auch Jerry Brewster und Ken Seagull feststellen, die genau diesen 600.000 Dollar gemopst haben. Während der Flucht trennen sich die beiden. Seagull bringt die Moneten in Sicherheit, während Brewster versucht, die Verfolger abzulenken und diesen zu entkommen. Letzteres gelingt ihm nicht und so stehen ihm fünf harte Jahre im Kitchen bevor. Nach seiner Freilassung macht er sich schnurstracks zu Frau und Kind auf, findet das alte Zuhause allerdings verwüstet und verlassen vor. Durch das Tagebuch seiner Frau erfährt er, dass sein Kumpan Seagull mit viel Geld aus dem Krieg heimgekehrt ist, Jerry für tot erklärt hat und unter dem neuen Namen Ken Milton sich ein töftes Häuschen in die Natur gebastelt hat. Der angeblich so tolle Kumpan hat auch schon von der Freilassung Brewsters Wind bekommen, und setzt seinen Handlanger, den irren Mendez und dessen Meute, auf diesen an. Doch den ersten Angriff auf seine Haut kann Brewster dank der Hilfe des mysteriösen Vinnie Getz abwehren. In der nahen Stadt Austin erfährt er mehr über Milton: dieser ist ein wahrer Raffzahn geworden und versucht, die Bürger der Stadt um ihren Besitz zu bringen. Da steckt man ihm auch gleich, dass Milton Brewsters Frau auf dem Gewissen hat und das Söhnchen verschleppt hat. Von Rache getrieben, schmiedet er einen Plan um dem ehemaligen Kumpel eins auszuwischen. Erst schickt er Getz zu Milton, um diesem von Jerrys angeblichem Tod zu überzeugen, dann infiltriert er unter falschem Namen die Truppe von Mendez um so seine Rache voran zu treiben.
Eine streng bzw. geradlinig ausgerichtete Geschichte wird einem hier von Regisseur Carlo Lizzani aufgetischt. Der Film stellt seinen ersten Beitrag zum Westerngenre dar, sein zweiter (und letzter) war der 1968 entstandene Mögen sie in Frieden ruhen. Mit Eine Flut von Dollars machte er seinem damaligen Produzenten einen Gefallen, um somit auch weiterhin Filme mit Themen nach seinem Gusto zu realisieren. So war er zwar nicht großartig am Genre des damals gerade so boomenden Spaghettiwestern interessiert, kurbelte den Film aber glücklicherweise nicht merklich lustlos herunter. Der aus dem linken Spektrum stammende Lizzani schuf einen mehr als ordentlichen Film, der trotz seiner teils noch sichtbar vom US-Western geprägten Machart zu gefallen weiß. So entsteht im weiteren Verlauf eine gesunde Mischung aus Elementen der sowohl amerikanischen, als auch den frühen italienischen Cowboystories. Der Hype um die italienischen Pferdeoperetten war durch die Leone-Werke gerade erst so richtig am kommen und auch wenn Maestro Sergio mit seinen Beiträgen schon erste Marken und Standards für kommende Produktionen gesetzt hatte, so fehlte es dem Genre noch etwas an Eigenständigkeit.
Herr Lizzani ist allerdings sichtlich bemüht, der Flut von Dollars einen eigenen Stempel aufzudrücken. Nun ist es nicht so, dass er hier großartig Sozialkritik wie in anderen Einträgen aus seiner Filmopraphie unterbringt, schafft es aber, gut zu unterhalten. Selbst dann, wenn das Rache- und Hauptmotiv der Geschichte äußerst simpel aufgebaut ist. Überschaubar und altbekannt ist der Aufmacher, so dass man bei einigen Handlungsstrengen schnell weiß, wie der Hase läuft. Dabei ist die Vorhersehbarkeit des Films gar nicht weiter tragisch. Die saubere Inszenierung des Regisseurs, der wirklich mehr als nur ein routinierter Auftragsarbeiter ist, und die ebenfalls sehr in Ordnung gehenden mimischen Leistungen schaffen es, von diesem Makel abzulenken. Dabei macht vor allem Henry Silva eine gute Figur. Dieser darf als Garcia nämlich in schicker schwarzer Ledermontur durch die Sets stiefeln und dabei äußerst fies zu Werke gehen. Hiermit haben wir ganz klar einen Charakter, wie er auch in späteren Italowestern zu finden ist. Dem Sadisten weht eben ein gewisser Hauch des Wahnsinns nach, mit dem er so für sich faszinieren kann. Der Unsympath strahlt durch Silvas tolle Leistung sogar eine gewisse Faszination aus, kann einige gute Szenen bieten, tritt dann aber viel zu unspektakulär ab. Als Mendez zeigt Silva sogar, dass sein ansonsten meist so steinernes Gesicht sogar zu ganz außergewöhnlichen Regungen fähig ist. Seine fiese Lache und damit äußerst breite, aufgezeigte Zahnreihen kommt durch das Cinemascope-Format des Films noch eine Ecke gewaltiger daher.
Zudem verstanden es Lizzani und sein Kameramann Antonio Secchi, die Auftritte des schwarzgewandeten Psychopathen äußerst markant in Szene zu setzen. Von unten nach oben gleitet da einmal die Kamera über Silvas Körper hinweg und auch in anderen Einstellungen wird er meistens von unten bzw. in der Froschperspektive abgefilmt. Dies gibt ihm eine wirkliche Gewaltigkeit und läßt Mendez noch ein Stück mehr bedrohlicher wirken. Da wünscht man sich eigentlich noch ein paar mehr Szenen mit dem Kerl, da er den Film sichtlich aufwerten kann. Hier merkt man auch den Einfluss der Amerikaner: die Rollenverteilung ist klar und ersichtlich. Es gibt keinen Antihelden und gut und böse sind klar voneinander getrennt und sofort erkennbar. Der absolute Oberfiesling bleibt allerdings Silva, da Nando Gazzalo als sein Boss doch ziemlich blass in seinen wenigen Szenen bleibt. Richtige Akzente kann er da nicht setzen und selbst im Schlussduell kann er nicht viel reißen. Da gelobt man sich doch wieder Thomas Hunter als Protagonist der ganzen Westernsuppe. Nach Henry Silva ist er der zweite von insgesamt drei US-Akteuren im Film. Manchmal agiert er zwar etwas zu stoisch, doch wenn die Verzweiflung seinen Charakter überfällt, kann er wirklich gut überzeugen und liefert eine gute Leistung ab. Hunter ist eine Mischung aus US-Sonnyboy und von Rache getriebenen Protagonisten der Italowestern, der sich seinem Ziel schon beinahe mit Obsession verfolgt. Da paßt es, wenn seine Figur erklärt, dass die Rache an Milton/Seagull der Grund ist, weswegen er lebt und atmet.
Ihm zur Seite steht mit Dan Duryea ein Schauspielveteran, der zwei Jahre nach Fertigstellung des Films leider seinem Krebsleiden erlag. Dies ist dann auch der dritte Amerikaner am Set. Seine Motive, weshalb er Brewster überhaupt gegen Milton unterstützt, bleiben bis zum Schluss im Dunkeln. So bringt man etwas Würze und Spannung in die Handlung, da man nicht weiß, ob er es nun ehrlich mit dem guten Jerry meint oder nicht. Und bis auf die von Nicoletta Macchiavelli dargestellte Schwester von Milton sucht man größere oder überhaupt für die Geschichte wichtige weibliche Rollen vergebens. Western sind eben patriarchalisch geprägte Filme, in denen wenig bis gar kein Platz für die holde Weiblichkeit herrscht. So ist die Macchiavelli eben nur ein hübsch anzusehendes Gesicht, dass der Geschichte allerdings keine große Impulse geben kann. Auch wenn ihr weiteres Schicksal gegen Ende doch mal kurz verwundert. Quicklebendig erscheint sie am Ende, obwohl es einige Minuten voher den Eindruck macht, man hätte sie in die ewigen Jagdgründe geschickt. Allerdings ist dies auch darauf zurückzuführen, dass in der deutschen Fassung des Films das versöhnlichere US-Ende mit dem Unhappy End für Italien gemischt wurde. Ein kurioser Umstand, aber nicht weiter störend.
Das ist dann auch der Kampf der beiden Good Guys gegen die Bad Guys. Große Überraschungen und Twists bleiben aus und im Endeffekt ist man den Bösewichtern irgendwie doch immer eine Nasenspitze voraus, auch wenn es mal kurz etwas brenzlig wird. Brewster ist ein Held der guten alten Schule, immerhin kann er es locker mit mehreren Männern allein aufnehmen. Egal ob am Anfang mit zwei Schergen aus Mendez' Bande, oder weiteren sieben Kerlen, die auf dessem Lohnzettel stehen. Auch wenn er sichtlich gezeichnet aus dem Kampf gegen die Kerls als Sieger hervorgeht, so ist es eine Selbstverständlichkeit, dass am Ende immer das Gute gegen das Böse siegt. Anders als in späteren Italowestern gerät er so auch nicht in die Patsche und ist seinen Gegenspielern hilflos ausgeliefert. Es gelingt alles wie am Schnürchen. Dies kann nun für einige Zuschauer etwas unglaubwürdig oder verklärt erzählt erscheinen, man kann Eine Flut von Dollars aber nicht abstreiten, dass es nicht gut gemacht ist. Das Team hinter den Kulissen versteht sein Handwerk und so kann man auch in den Actionszenen überzeugen. Dabei ist vor allem auch das Schlussduell hervorzuheben, in dem es Brewster und sein Buddy Getz mit der gesamten Bande von Mendez aufnehmen. Einige nette Einfälle bietet es, trotz dass diese sehr überzeichnet rüberkommen. Dafür sind die Sequenzen viel zu gut gemacht, um darüber zu mäkeln. Selbst die kurzen, leicht kitschigen und gefühlsdusligen Momente machen da nicht viel aus. Nicht, dass es auch mal gefühlvoll zugehen kann: doch auch hier merkt man wieder die amerikanisch gefärbte Prägung des Stoffs.
Da wird unter den seichten Klängen von Ennio Morricone, der im großen und ganzen wieder mal sehr gut hörbaren Stoff abgeliefert hat, eben auch vorsichtig auf die Dramadrüse gedrückt, so dass auch etwas Schwulst hier und da abgesondert wird. Es mag nicht wirklich passen an manchen Stellen, da der Ton des Films schon längst etwas rauher geworden ist. Zwiespältig gibt er sich manchmal. Da bleibt man so brav wie die Amerikaner und die Shootouts werden ohne größeres Blutvergießen über die Bühne gebracht, andererseits darf Held Brewster zum Beispiel auch schon mal gut sichtbar jemanden ein Messer durch die Hand jagen. Im großen und ganzen funktioniert der Stilmix, ein manches Mal hakelt es aber dennoch. Richtig gut funktioniert dabei die gestalterische Ebene. So einige tolle Einstellungen versüßen den Gesamteindruck des Films. Die Kamera ist nicht übermäßig experimentell, doch es enstehen in Verbindung mit dem Scope-Format doch einige wirklich sehr schöne Bilder. Unspektakulär und trotzdem wirklich gutklassig ist Eine Flut von Dollars gerade wegen seinem heimlichen Star Mendez und der zügig und sauber erzählten Geschichte ein insgesamt vollkommen in Ordnung gehender Italowestern aus einer Zeit, als dieser sein Gesicht noch nicht ganz gefunden hat.
Diesen oder andere Western jetzt auf Filmundo abgreifen.
Eine streng bzw. geradlinig ausgerichtete Geschichte wird einem hier von Regisseur Carlo Lizzani aufgetischt. Der Film stellt seinen ersten Beitrag zum Westerngenre dar, sein zweiter (und letzter) war der 1968 entstandene Mögen sie in Frieden ruhen. Mit Eine Flut von Dollars machte er seinem damaligen Produzenten einen Gefallen, um somit auch weiterhin Filme mit Themen nach seinem Gusto zu realisieren. So war er zwar nicht großartig am Genre des damals gerade so boomenden Spaghettiwestern interessiert, kurbelte den Film aber glücklicherweise nicht merklich lustlos herunter. Der aus dem linken Spektrum stammende Lizzani schuf einen mehr als ordentlichen Film, der trotz seiner teils noch sichtbar vom US-Western geprägten Machart zu gefallen weiß. So entsteht im weiteren Verlauf eine gesunde Mischung aus Elementen der sowohl amerikanischen, als auch den frühen italienischen Cowboystories. Der Hype um die italienischen Pferdeoperetten war durch die Leone-Werke gerade erst so richtig am kommen und auch wenn Maestro Sergio mit seinen Beiträgen schon erste Marken und Standards für kommende Produktionen gesetzt hatte, so fehlte es dem Genre noch etwas an Eigenständigkeit.
Herr Lizzani ist allerdings sichtlich bemüht, der Flut von Dollars einen eigenen Stempel aufzudrücken. Nun ist es nicht so, dass er hier großartig Sozialkritik wie in anderen Einträgen aus seiner Filmopraphie unterbringt, schafft es aber, gut zu unterhalten. Selbst dann, wenn das Rache- und Hauptmotiv der Geschichte äußerst simpel aufgebaut ist. Überschaubar und altbekannt ist der Aufmacher, so dass man bei einigen Handlungsstrengen schnell weiß, wie der Hase läuft. Dabei ist die Vorhersehbarkeit des Films gar nicht weiter tragisch. Die saubere Inszenierung des Regisseurs, der wirklich mehr als nur ein routinierter Auftragsarbeiter ist, und die ebenfalls sehr in Ordnung gehenden mimischen Leistungen schaffen es, von diesem Makel abzulenken. Dabei macht vor allem Henry Silva eine gute Figur. Dieser darf als Garcia nämlich in schicker schwarzer Ledermontur durch die Sets stiefeln und dabei äußerst fies zu Werke gehen. Hiermit haben wir ganz klar einen Charakter, wie er auch in späteren Italowestern zu finden ist. Dem Sadisten weht eben ein gewisser Hauch des Wahnsinns nach, mit dem er so für sich faszinieren kann. Der Unsympath strahlt durch Silvas tolle Leistung sogar eine gewisse Faszination aus, kann einige gute Szenen bieten, tritt dann aber viel zu unspektakulär ab. Als Mendez zeigt Silva sogar, dass sein ansonsten meist so steinernes Gesicht sogar zu ganz außergewöhnlichen Regungen fähig ist. Seine fiese Lache und damit äußerst breite, aufgezeigte Zahnreihen kommt durch das Cinemascope-Format des Films noch eine Ecke gewaltiger daher.
Zudem verstanden es Lizzani und sein Kameramann Antonio Secchi, die Auftritte des schwarzgewandeten Psychopathen äußerst markant in Szene zu setzen. Von unten nach oben gleitet da einmal die Kamera über Silvas Körper hinweg und auch in anderen Einstellungen wird er meistens von unten bzw. in der Froschperspektive abgefilmt. Dies gibt ihm eine wirkliche Gewaltigkeit und läßt Mendez noch ein Stück mehr bedrohlicher wirken. Da wünscht man sich eigentlich noch ein paar mehr Szenen mit dem Kerl, da er den Film sichtlich aufwerten kann. Hier merkt man auch den Einfluss der Amerikaner: die Rollenverteilung ist klar und ersichtlich. Es gibt keinen Antihelden und gut und böse sind klar voneinander getrennt und sofort erkennbar. Der absolute Oberfiesling bleibt allerdings Silva, da Nando Gazzalo als sein Boss doch ziemlich blass in seinen wenigen Szenen bleibt. Richtige Akzente kann er da nicht setzen und selbst im Schlussduell kann er nicht viel reißen. Da gelobt man sich doch wieder Thomas Hunter als Protagonist der ganzen Westernsuppe. Nach Henry Silva ist er der zweite von insgesamt drei US-Akteuren im Film. Manchmal agiert er zwar etwas zu stoisch, doch wenn die Verzweiflung seinen Charakter überfällt, kann er wirklich gut überzeugen und liefert eine gute Leistung ab. Hunter ist eine Mischung aus US-Sonnyboy und von Rache getriebenen Protagonisten der Italowestern, der sich seinem Ziel schon beinahe mit Obsession verfolgt. Da paßt es, wenn seine Figur erklärt, dass die Rache an Milton/Seagull der Grund ist, weswegen er lebt und atmet.
Ihm zur Seite steht mit Dan Duryea ein Schauspielveteran, der zwei Jahre nach Fertigstellung des Films leider seinem Krebsleiden erlag. Dies ist dann auch der dritte Amerikaner am Set. Seine Motive, weshalb er Brewster überhaupt gegen Milton unterstützt, bleiben bis zum Schluss im Dunkeln. So bringt man etwas Würze und Spannung in die Handlung, da man nicht weiß, ob er es nun ehrlich mit dem guten Jerry meint oder nicht. Und bis auf die von Nicoletta Macchiavelli dargestellte Schwester von Milton sucht man größere oder überhaupt für die Geschichte wichtige weibliche Rollen vergebens. Western sind eben patriarchalisch geprägte Filme, in denen wenig bis gar kein Platz für die holde Weiblichkeit herrscht. So ist die Macchiavelli eben nur ein hübsch anzusehendes Gesicht, dass der Geschichte allerdings keine große Impulse geben kann. Auch wenn ihr weiteres Schicksal gegen Ende doch mal kurz verwundert. Quicklebendig erscheint sie am Ende, obwohl es einige Minuten voher den Eindruck macht, man hätte sie in die ewigen Jagdgründe geschickt. Allerdings ist dies auch darauf zurückzuführen, dass in der deutschen Fassung des Films das versöhnlichere US-Ende mit dem Unhappy End für Italien gemischt wurde. Ein kurioser Umstand, aber nicht weiter störend.
Das ist dann auch der Kampf der beiden Good Guys gegen die Bad Guys. Große Überraschungen und Twists bleiben aus und im Endeffekt ist man den Bösewichtern irgendwie doch immer eine Nasenspitze voraus, auch wenn es mal kurz etwas brenzlig wird. Brewster ist ein Held der guten alten Schule, immerhin kann er es locker mit mehreren Männern allein aufnehmen. Egal ob am Anfang mit zwei Schergen aus Mendez' Bande, oder weiteren sieben Kerlen, die auf dessem Lohnzettel stehen. Auch wenn er sichtlich gezeichnet aus dem Kampf gegen die Kerls als Sieger hervorgeht, so ist es eine Selbstverständlichkeit, dass am Ende immer das Gute gegen das Böse siegt. Anders als in späteren Italowestern gerät er so auch nicht in die Patsche und ist seinen Gegenspielern hilflos ausgeliefert. Es gelingt alles wie am Schnürchen. Dies kann nun für einige Zuschauer etwas unglaubwürdig oder verklärt erzählt erscheinen, man kann Eine Flut von Dollars aber nicht abstreiten, dass es nicht gut gemacht ist. Das Team hinter den Kulissen versteht sein Handwerk und so kann man auch in den Actionszenen überzeugen. Dabei ist vor allem auch das Schlussduell hervorzuheben, in dem es Brewster und sein Buddy Getz mit der gesamten Bande von Mendez aufnehmen. Einige nette Einfälle bietet es, trotz dass diese sehr überzeichnet rüberkommen. Dafür sind die Sequenzen viel zu gut gemacht, um darüber zu mäkeln. Selbst die kurzen, leicht kitschigen und gefühlsdusligen Momente machen da nicht viel aus. Nicht, dass es auch mal gefühlvoll zugehen kann: doch auch hier merkt man wieder die amerikanisch gefärbte Prägung des Stoffs.
Da wird unter den seichten Klängen von Ennio Morricone, der im großen und ganzen wieder mal sehr gut hörbaren Stoff abgeliefert hat, eben auch vorsichtig auf die Dramadrüse gedrückt, so dass auch etwas Schwulst hier und da abgesondert wird. Es mag nicht wirklich passen an manchen Stellen, da der Ton des Films schon längst etwas rauher geworden ist. Zwiespältig gibt er sich manchmal. Da bleibt man so brav wie die Amerikaner und die Shootouts werden ohne größeres Blutvergießen über die Bühne gebracht, andererseits darf Held Brewster zum Beispiel auch schon mal gut sichtbar jemanden ein Messer durch die Hand jagen. Im großen und ganzen funktioniert der Stilmix, ein manches Mal hakelt es aber dennoch. Richtig gut funktioniert dabei die gestalterische Ebene. So einige tolle Einstellungen versüßen den Gesamteindruck des Films. Die Kamera ist nicht übermäßig experimentell, doch es enstehen in Verbindung mit dem Scope-Format doch einige wirklich sehr schöne Bilder. Unspektakulär und trotzdem wirklich gutklassig ist Eine Flut von Dollars gerade wegen seinem heimlichen Star Mendez und der zügig und sauber erzählten Geschichte ein insgesamt vollkommen in Ordnung gehender Italowestern aus einer Zeit, als dieser sein Gesicht noch nicht ganz gefunden hat.
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