Murphys Gesetz besagt: "Alles was schief gehen kann, geht auch schief". Der Protagonist dieses Films, ein Sinnbild für all' die vom Leben gebeutelten und passend dazu mit dem Allerweltsnamen Joe ausgestattet muss dies in Howl am eigenen Leib spüren. Frisch im Feierabend, liegt im Spind des Zugbegleiters die Absage auf die sich beworbene Supervisor-Stelle. Nicht genug, schickt ihn sein unsympathischer Kollege Steve, frischgebackener Supervisor, zu einer Extraschicht: ein Kollege hat sich krank gemeldet. Im nächtlichen Zug durch die englische Provinz begegnet er Menschen unterschiedlicher Coleur, die alle irgendwie eines gemeinsam haben: so richtig sympathisch sind diese (fast) alle nicht.
Unsympathisch. Ein Wort, welches auch gut zum ganzen Film passt. Seine Grundidee, all die sich im Zug befindlichen, unterschiedlichen Menschen gemeinsam einer Bedrohung auszusetzen, ist solide. Während der Fahrt bremst die Bahn scharf und es geht nicht weiter. Während Joe und seine Kollegin Ellen versuchen, die aufgebrachten Passagiere zu beruhigen, will der Zugführer nachschauen, was genau ihn zur Vollbremsung getrieben hat. Etwas läge auf den Gleisen, erklärt er mit einer Durchsage noch. Seine Erkundung konfrontiert ihn mit diesem etwas: einem Werwolf. Dieser kommt allerdings nicht alleine, sondern bringt auch noch seine Sippschaft mit, die nun den sich im Zug befindlichen Menschen nach dem Leben trachten.
Howl hätte nun den Coup ausspielen können, durch den beinahe komplett auf den Zug reduzierten Handlungsort eine klaustrophobische Stimmung erzeugen zu können. Leider beschränkt sich das Drehbuch darauf, typische Abfolgen eines Horrorfilms in dem eine bunt zusammengewürfelte Gruppe sich zusammenraufen muss um zu überleben, runterzuleiern. Redudanz bleibt innerhalb des Genres nicht aus, es kommt aber darauf an, wie man dies überspielt und inszeniert. Paul Hyett, der vorher nur den nie richtig über den Geheimtipp-Status hinaus gekommenen The Seasoning House drehte, bleibt hier mit seinem Können - wie der Zug - auf der Strecke.
Schade ist, dass zu Beginn der nächtliche Schauplatz und die dunkle Farbpalette des Films eine gewisse Atmosphäre aufbauen können. Man wird auch nicht sofort mit den Werwölfen konfrontiert. Der erste Auftritt der Kreatur(en) braucht seine Zeit; dieser klassische Aufbau ist hübsch, beißt sich allerdings mit dem verkrampft modern wirkend wollenden Rest. Schuld daran ist der Aufbau der Gruppe und dem unglücklich gezeichnetem Protagonisten. Joe ist ein resignierender, unsicherer Typ, schüchtern, gehemmt. Ed Speelers verkörpert das souverän, zu seiner Figur kann man nur nie richtig einen Zugang finden. Auch die restlichen Figuren, die gerade während ihrer Einführung - der Fahrkartenkontrolle - allesamt recht schlecht wegkommen. Eine Überzeichnung im Versuch, die Charaktere zu greifbar und zu "realistisch" zeigen zu wollen. Bis auf Ellen kann man kaum einer der Figuren Sympathien entgegenbringen.
Sie bleiben zu stark im Stereotyp gefangen, manche wie der Fußballfan oder ein erfolgreicher Geschäftsmann sind sogar für eine Genreproduktion die in ihrer Figurenzeichnung auf gängige Klischees zurückgreift, zu überzeichnet. Ein positiver Punkt entsteht hier etwas bei letzterer: schnell ertappt man sich als Zuschauer bei dem Wunsch, das dieser so schnell wie möglich den Werwölfen in die Hände fällt. Dies ist allerdings nicht die einzige Enttäuschung, mit der man dann zu leben hat. Die Spannungsebene des Films bleibt gleich, der Knoten möchte nicht platzen. Man verlässt sich auf Altbekanntes, das technisch routiniert und gut gefilmt ist, nur richtig packend wird es nie. Hyett und dem Drehbuch fehlt es an Dynamik, die hier die typischen Verschanzungs- und Angriffstaktiken auf beiden Seiten verfeinert hätte.
Einen angenehmen Mittelweg geht Howl bei den Effekten: die Angriffe der Werwölfe geschehen meist klassisch im Off, selten sieht man während derer "Arbeit" wie die Auswirkungen ausfallen. Blut spritzt trotzdem massig. Selbst hier schafft man es aber, einen Minuspunkt zu setzen: die Werwölfe selbst sind äußerst unbefriedigend in ihrem Aussehen. Der erste, der in Gänze gezeigt wird, erinnert irgendwie an eine komische Mischung aus Mensch, Wolf und norwegischem Bergtroll mit schmieriger Heavy Metal-Frisur. Die restlichen Wölfe sollten wohl eine modern mutierte Hybrid aus Mensch und Wolf darstellen, erinnern im schlechtesten Fall an Gollum nach dem Genuss eines Wachstummittels oder dem weniger hübschen Ergebnis des Geschlechtsverkehrs zwischen einem Werwolf und einem selbst für Mordor zu hässlichen Ork.
Wenn die Credits beginnen, über den Bildschirm zu rollen, bleibt einem vor allem ein Schade im Kopf zurück. Das aufblitzende Potenzial nutzt Howl niemals. Man merkt, dass hier mehr drin gewesen wäre. Selbst die so ätzenden Figuren im Zug mit ihrer ganz eigenen Gruppendynamik hätte man besser, anders darstellen können. Hyetts Umgang mit den herkömmlichen Formeln des Horrorkinos ist in Kombination mit der durchaus interessanten Ausgangslage die schlechteste Herangehensweise für diesen Stoff. Was wäre Howl wohl für ein Film geworden, wenn man sorgfältiger und nicht - so kommt es einem zumindest vor - zu überhastet rangegangen wäre? So bleibt nur schnöder Durchschnitt, technisch einwandfrei, zu Beginn sogar hübsch atmosphärisch, im Ganzen aber leider nicht komplett überzeugend.
Unsympathisch. Ein Wort, welches auch gut zum ganzen Film passt. Seine Grundidee, all die sich im Zug befindlichen, unterschiedlichen Menschen gemeinsam einer Bedrohung auszusetzen, ist solide. Während der Fahrt bremst die Bahn scharf und es geht nicht weiter. Während Joe und seine Kollegin Ellen versuchen, die aufgebrachten Passagiere zu beruhigen, will der Zugführer nachschauen, was genau ihn zur Vollbremsung getrieben hat. Etwas läge auf den Gleisen, erklärt er mit einer Durchsage noch. Seine Erkundung konfrontiert ihn mit diesem etwas: einem Werwolf. Dieser kommt allerdings nicht alleine, sondern bringt auch noch seine Sippschaft mit, die nun den sich im Zug befindlichen Menschen nach dem Leben trachten.
Howl hätte nun den Coup ausspielen können, durch den beinahe komplett auf den Zug reduzierten Handlungsort eine klaustrophobische Stimmung erzeugen zu können. Leider beschränkt sich das Drehbuch darauf, typische Abfolgen eines Horrorfilms in dem eine bunt zusammengewürfelte Gruppe sich zusammenraufen muss um zu überleben, runterzuleiern. Redudanz bleibt innerhalb des Genres nicht aus, es kommt aber darauf an, wie man dies überspielt und inszeniert. Paul Hyett, der vorher nur den nie richtig über den Geheimtipp-Status hinaus gekommenen The Seasoning House drehte, bleibt hier mit seinem Können - wie der Zug - auf der Strecke.
Schade ist, dass zu Beginn der nächtliche Schauplatz und die dunkle Farbpalette des Films eine gewisse Atmosphäre aufbauen können. Man wird auch nicht sofort mit den Werwölfen konfrontiert. Der erste Auftritt der Kreatur(en) braucht seine Zeit; dieser klassische Aufbau ist hübsch, beißt sich allerdings mit dem verkrampft modern wirkend wollenden Rest. Schuld daran ist der Aufbau der Gruppe und dem unglücklich gezeichnetem Protagonisten. Joe ist ein resignierender, unsicherer Typ, schüchtern, gehemmt. Ed Speelers verkörpert das souverän, zu seiner Figur kann man nur nie richtig einen Zugang finden. Auch die restlichen Figuren, die gerade während ihrer Einführung - der Fahrkartenkontrolle - allesamt recht schlecht wegkommen. Eine Überzeichnung im Versuch, die Charaktere zu greifbar und zu "realistisch" zeigen zu wollen. Bis auf Ellen kann man kaum einer der Figuren Sympathien entgegenbringen.
Sie bleiben zu stark im Stereotyp gefangen, manche wie der Fußballfan oder ein erfolgreicher Geschäftsmann sind sogar für eine Genreproduktion die in ihrer Figurenzeichnung auf gängige Klischees zurückgreift, zu überzeichnet. Ein positiver Punkt entsteht hier etwas bei letzterer: schnell ertappt man sich als Zuschauer bei dem Wunsch, das dieser so schnell wie möglich den Werwölfen in die Hände fällt. Dies ist allerdings nicht die einzige Enttäuschung, mit der man dann zu leben hat. Die Spannungsebene des Films bleibt gleich, der Knoten möchte nicht platzen. Man verlässt sich auf Altbekanntes, das technisch routiniert und gut gefilmt ist, nur richtig packend wird es nie. Hyett und dem Drehbuch fehlt es an Dynamik, die hier die typischen Verschanzungs- und Angriffstaktiken auf beiden Seiten verfeinert hätte.
Einen angenehmen Mittelweg geht Howl bei den Effekten: die Angriffe der Werwölfe geschehen meist klassisch im Off, selten sieht man während derer "Arbeit" wie die Auswirkungen ausfallen. Blut spritzt trotzdem massig. Selbst hier schafft man es aber, einen Minuspunkt zu setzen: die Werwölfe selbst sind äußerst unbefriedigend in ihrem Aussehen. Der erste, der in Gänze gezeigt wird, erinnert irgendwie an eine komische Mischung aus Mensch, Wolf und norwegischem Bergtroll mit schmieriger Heavy Metal-Frisur. Die restlichen Wölfe sollten wohl eine modern mutierte Hybrid aus Mensch und Wolf darstellen, erinnern im schlechtesten Fall an Gollum nach dem Genuss eines Wachstummittels oder dem weniger hübschen Ergebnis des Geschlechtsverkehrs zwischen einem Werwolf und einem selbst für Mordor zu hässlichen Ork.
Wenn die Credits beginnen, über den Bildschirm zu rollen, bleibt einem vor allem ein Schade im Kopf zurück. Das aufblitzende Potenzial nutzt Howl niemals. Man merkt, dass hier mehr drin gewesen wäre. Selbst die so ätzenden Figuren im Zug mit ihrer ganz eigenen Gruppendynamik hätte man besser, anders darstellen können. Hyetts Umgang mit den herkömmlichen Formeln des Horrorkinos ist in Kombination mit der durchaus interessanten Ausgangslage die schlechteste Herangehensweise für diesen Stoff. Was wäre Howl wohl für ein Film geworden, wenn man sorgfältiger und nicht - so kommt es einem zumindest vor - zu überhastet rangegangen wäre? So bleibt nur schnöder Durchschnitt, technisch einwandfrei, zu Beginn sogar hübsch atmosphärisch, im Ganzen aber leider nicht komplett überzeugend.