Während der japanischen Besatzung Chinas im zweiten Weltkrieg begeht ein japanischer Kommandant Selbstmord, nachdem einer der Gefangenen sein Vertrauen missbrauchte und mit einem weiteren Gefangenen floh. Kurz darauf folgt ihm auch seine Ehefrau und die drei Kinder des Paares werden von der von Rache getriebenen Tante aufgezogen und einer harten Ausbildung durchzogen, um sich später am Verräter zu rächen. Dieser betreibt ein kleines Restaurant und hat allerlei Sorgen. Seine Tochter ist an den Augen erkrankt und bedarf einer teuren Operation, doch die Ersparnisse für diese gehen meist dafür drauf, seinen Taxi fahrenden Sohn aus allerlei Schwierigkeiten zu holen bzw. dessen Strafen zu begleichen. Der Kung Fu-begeisterte Filius ist nämlich ein ziemlicher Hitzkopf und gerechtigkeitsliebend, was ihn schon in so manche brenzlige Situation gebracht hat. Dafür hilft ihm seine Vorliebe für zünftige Prügeleien weiter, als die mittlerweile erwachsenen Söhne des toten Kommandanten seinen Vater aufgespürt und während eines arrangierten Treffens in Krankenhaus geprügelt haben. Als diese dann auch noch seinen kleinen Bruder und die fast blinde Schwester entführen schlägt seine Stunde um endlich mal richtig die Fäuste sprechen zu lassen.
Vor Bruce Lee war... Jimmy Wang Yu! Der ehemalige Schwimmer, Rennfahrer und Soldat ist vielleicht nie der ausgesprochen technisch perfekte Techniker bzw. Kämpfer gewesen, doch eben die Tatsache, dass er einen durchtrainierten Körper vorzuweisen hatte, brachte ihn Anfang der 60er Jahre zum Film. Er unterschrieb einen Vertrag bei den renommierten Shaw Brothers und unter dem Kultregisseur Chang Cheh begann sein Stern bald zu glänzen. Sein von harten Straßenkämpfen, in die er als Jugendlicher öfters verwickelt war, geprägter Stil war zur damaligen Zeit bahnbrechend und 1967 verhalf ihm der Film Das goldene Schwert des Königtigers zum Durchbruch. Darin verkörperte er zum ersten Male einen einarmigen Helden, was er auch später in diversen anderen Filmen immer wieder gerne tat. Der 1970 entstandene Wang Yu - Sein Schlag war tödlich war der erste erfolgreiche Kampfsport-Film, in denen die Darsteller ausschließlich mit ihren Händen und nicht wie vorher eher üblich, mit Waffen gegeneinander kämpften. Der Streifen löste also einen wahren Trend aus und der Erfolg seiner Filme blieb Wang Yu natürlich nicht verborgen. So forderte er eine große Beteiligung an den Einspielergebnissen, was die Shaw Brothers allerdings verwehrten. Es folgte der Bruch mit dem großen Studio, was einen Gerichtsprozess nach sich zog, dessen Urteil zu folge hatte, dass er keine Filme mehr in Hong Kong drehen durfte.
Dies war auch ein wenig das Todesurteil für seine Filmkarriere. Ihm folgten schnell besser im Kung Fu und anderen Kampfkünsten ausgebildete Darsteller wie der bei Shaw unter Vertrag stehenden Ti Lung oder der bei Golden Harvest bald zum Megastar werdende Bruce Lee. Was dem beim Lees Produktionsstudio involvierten Schauspieler, der nun öfters in Taiwan drehte, filmisch verwährt blieb, wurde von seinem Privatleben teils äußerst spektakulär ausgeglichen. Hiermit stand er äußerst oft mit diversen Affären, Schlägereien im betrunkenen Zustand, dem angeblichen Verprügeln seiner Ehefrau und weiteren Delikten in den Schlagzeilen. Der Schauspieler verstand es auch bald, seine dauerhafte Präsenz in den Klatschspalten der Blätter effektvoll einzusetzen. So ertappte er seine dritte Ehefrau in Begleitung von Reportern und Kamerateams auf frischer Tat beim Seitensprung. In den 80ern stand er in Taiwan sogar wegen Mord vor Gericht, wurde aber aus Mangel an Beweisen wieder freigesprochen.
Ganz so wild und turbolent wie in seinem Privatleben geht es im Karatebomber, welcher schon nach seinem Zerwürfnis mit dem Shaw-Studio entstand, nicht zu. Dabei bietet er aber schon einen äußerst netten Einstieg, wenn die klein gewachsene Tante ihren drei Zöglingen ordentlich Feuer unter dem Hintern macht und ihnen eine knüppelharte und erbarmungslose Ausbildung in den Kampfkünsten gibt. Da werden viele Schichten von Steinplatten mit Händen und Köpfen bearbeitet, Holzpfähle sollen in der Vorstellung der Brüder zum Feind - den Chinesen - werden und man muss sich dem "Stockschlag, welcher ohne jede Gegenwehr erfolgt" aussetzen. Ein hartes Prozedere, wobei ihre Lehrerin und Tante die drei Haudraufmänner im weiteren Verlauf des Filmes locker toppt. Bis zur Konfrontation zwischen dem nache Rache sinnenden Trio und Wang Yu bzw. erstmal dessen Filmvater, vergeht einige Zeit. Der unter der Regie von Shan-hsi Ting (Ding Sin-Saai) entstandene Film läßt viel Zeit verstreichen bis der Part kommt, nachdem das gierige Publikum lechzt. Bis dorthin legt man den Fokus auf die familiären Gegebenheiten. Richtig in die Tiefe geht man allerdings nicht wirklich. Dafür werden den beiden Themen, welche die Familie beschäftigt, ordentlich Zeit gegeben. Um den Zuschauer bei der Stange zu halten, bleibt hier der Fokus auf Troublemaker Wang Yu, der auch schon mal in eine Prügelei gerät, wenn er eigentlich nur eine Streiterei zwischen einem Kollegen und einem betrunkenen Fahrgast schlichten will.
Da geht dann dankenswerterweise der Gaul mit ihm durch was zwangsläufig zur nächsten Klopperei führt. So ist die erste Hälfte von Wang Yu - Der Karatebomber darauf ausgelegt, wie sich dieser immer weiter Probleme verschafft, während im fernen Japan daran gearbeitet wird, sich am Verräter des toten Vaters zu rächen. Die Trainingsszenen sind dabei meist weitaus spannender, da irrsinniger gestaltet. Sie zeugen von einer einfach nur tollen, aberwitzigen Überdrehtheit, wie man sie auch aus so manch anderen Martial Arts-Filmen dieser Zeit kennt. Diese zeugen ja auch von teils aberwitzigen Trainingsmaßnahmen. Zwar bieten auch Wang Yus Sequenzen einige anschauliche Kampfszenen, doch zwischen drin kommt beinahe ein wenig Leerlauf auf. Dabei ist der Einstieg mit der Verfolgung von einer Diebesbande, welche Wang Yu und sein Taxi gerne als Fluchtwagen hätten, sogar einige schön gefilmte Szenen. Man wiederholt sich aber alsbald, auch wenn man versucht, den Film handlungsmäßig voranzutreiben. Die Geldstrafen, zu denen Chen Li, so der Rollenname, verdonnert wird, werden immer höher und so das für die Augenoperation der Schwester angesparte Geld immer weniger. Der Vater überwirft sich beinahe mit seinem Sohn bzw. resigniert und überläßt diesen, nachdem er die Kaution für ihn bezahlt hat, das verbliebene Geld. Ein Martial Arts-Streifen ist aber eben kein Drama. So ist das ganze leicht als Mittel zum Zweck zu durchschauen.
Dafür bietet die erste Hälfte eine sehr nette, größer angelegte Szene im Restaurant eines Kunden von Chen Lis Freundin, der eine ganz besondere Idee hat, wie er die Rechnung für die Lieferungen an sein Haus begleicht. Doch zum Spaß mit Wang Yus Braut kommt er nicht, denn dieser ist natürlich zur Stelle und befreit die Angebete prompt aus den Fängen dieses schmierigen Gesellen. Gut, das der Karatebomber dann etwas mehr in die Gänge kommt, wenn das fiese Japaner-Trio in Hong Kong ankommt und mit der Suche nach Chen Lis Vater beginnt. Mit einer von großer Hand geplanten Finte wird dieser in ein Sägewerk gebeten, man gibt sich als die Söhne des zur Flucht verholfenen Gefangenen aus und würde am liebsten den Herren über den Jordan schicken. Doch weit gefehlt. Dieses Szenario ist vielleicht zu lang geraten, so dass auch so manche Spannungsmomente doch etwas wirkungslos verpuffen. Hier läßt der Film auch längst jegliche Feinheiten in der Inszenierung wie zu Beginn aufblitzend, vermissen. Man pendelt sich auf ein technisch ordentliches Level ein, damit man die Hauptattraktion für den Zuschauer einigermaßen ansprechend präsentieren kann.
Diese ist wie es sich für einen Wang Yu-Film gehört natürlich anständiges Gekloppe in allen Formen. Großartig und technisch ansprechende Choreographien sollte man nicht erwarten. Auch wenn es mit Yasuaki Kurata einen unter anderem in Karate und Kung Fu ausgebildeten Akteur gibt, der einer der drei Brüder mimt, so kann der werte Herr Hauptdarsteller bzw. das ganze Werk eher durch beherztes Zulangen aller Beteiligten glänzen. Das Brüdertrio ist dabei sogar alsbald lieber gesehen als der eigentliche Held der Geschichte, da sich diese mit ihrem Overacting herrlich fies geben und so ein kleines Highlight des Films darstellen. Diese dürfen dann im Duell mit Wang Yu auch ordentlich austeilen, aber mehr noch einstecken. Wer allerdings nach natürlich erfolgreicher Gegenwehr von unserem taxifahrenden Helden dachte, dass wäre schon alles, was der Karatebomber zu bieten hat, der hat sich geirrt. Immerhin gibt es ja noch die Tante der Drei, die es wirklich in sich hat. Die zum Beispiel auch im trashigen und ultrablutigen Der unbezwingbare Super Chan (1971) Tse Gam Guk besticht dabei weniger durch ihr mimisches Talent, sondern eher mit ihrem wahnwitzigen Charakter. Die gute ist für Wang Yu ein ganz schön harter Brocken.
Das ist der Karatebomber für die Fans eher weniger. Man merkt dem Streifen schon seine Schludrigkeiten in der technischen Umsetzung an, was ihm einen gewissen eigenwilligen Charme verleiht, ihn so aber auch etwas verlieren läßt. Der Film hält sich dann doch zu lange bei den Problemen Chen Lis auf. Weniger wäre da in Verbindung mit einer straffer erzählten Story mehr gewesen. Das Ding ist keineswegs schlecht, bietet gutklassige Unterhaltung, kann aber auch gegen die vielen anderen, in der Gegenwart spielenden Kung Fu-Klopper der damaligen Zeit nicht wirklich ankommen. Erst einige Jahre später konnte der Hauptdarsteller mit dem furiosen Duell der Giganten (1975) nochmal einen kleinen Hit landen. Beim Karatebomber reicht es nur zu einem kleinen Zwischendurch-Streifen, der eher Lust nach mehr macht. Als Appetizer geht er aber mit einem zugedrückten Auge noch in Ordnung.
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Vor Bruce Lee war... Jimmy Wang Yu! Der ehemalige Schwimmer, Rennfahrer und Soldat ist vielleicht nie der ausgesprochen technisch perfekte Techniker bzw. Kämpfer gewesen, doch eben die Tatsache, dass er einen durchtrainierten Körper vorzuweisen hatte, brachte ihn Anfang der 60er Jahre zum Film. Er unterschrieb einen Vertrag bei den renommierten Shaw Brothers und unter dem Kultregisseur Chang Cheh begann sein Stern bald zu glänzen. Sein von harten Straßenkämpfen, in die er als Jugendlicher öfters verwickelt war, geprägter Stil war zur damaligen Zeit bahnbrechend und 1967 verhalf ihm der Film Das goldene Schwert des Königtigers zum Durchbruch. Darin verkörperte er zum ersten Male einen einarmigen Helden, was er auch später in diversen anderen Filmen immer wieder gerne tat. Der 1970 entstandene Wang Yu - Sein Schlag war tödlich war der erste erfolgreiche Kampfsport-Film, in denen die Darsteller ausschließlich mit ihren Händen und nicht wie vorher eher üblich, mit Waffen gegeneinander kämpften. Der Streifen löste also einen wahren Trend aus und der Erfolg seiner Filme blieb Wang Yu natürlich nicht verborgen. So forderte er eine große Beteiligung an den Einspielergebnissen, was die Shaw Brothers allerdings verwehrten. Es folgte der Bruch mit dem großen Studio, was einen Gerichtsprozess nach sich zog, dessen Urteil zu folge hatte, dass er keine Filme mehr in Hong Kong drehen durfte.
Dies war auch ein wenig das Todesurteil für seine Filmkarriere. Ihm folgten schnell besser im Kung Fu und anderen Kampfkünsten ausgebildete Darsteller wie der bei Shaw unter Vertrag stehenden Ti Lung oder der bei Golden Harvest bald zum Megastar werdende Bruce Lee. Was dem beim Lees Produktionsstudio involvierten Schauspieler, der nun öfters in Taiwan drehte, filmisch verwährt blieb, wurde von seinem Privatleben teils äußerst spektakulär ausgeglichen. Hiermit stand er äußerst oft mit diversen Affären, Schlägereien im betrunkenen Zustand, dem angeblichen Verprügeln seiner Ehefrau und weiteren Delikten in den Schlagzeilen. Der Schauspieler verstand es auch bald, seine dauerhafte Präsenz in den Klatschspalten der Blätter effektvoll einzusetzen. So ertappte er seine dritte Ehefrau in Begleitung von Reportern und Kamerateams auf frischer Tat beim Seitensprung. In den 80ern stand er in Taiwan sogar wegen Mord vor Gericht, wurde aber aus Mangel an Beweisen wieder freigesprochen.
Ganz so wild und turbolent wie in seinem Privatleben geht es im Karatebomber, welcher schon nach seinem Zerwürfnis mit dem Shaw-Studio entstand, nicht zu. Dabei bietet er aber schon einen äußerst netten Einstieg, wenn die klein gewachsene Tante ihren drei Zöglingen ordentlich Feuer unter dem Hintern macht und ihnen eine knüppelharte und erbarmungslose Ausbildung in den Kampfkünsten gibt. Da werden viele Schichten von Steinplatten mit Händen und Köpfen bearbeitet, Holzpfähle sollen in der Vorstellung der Brüder zum Feind - den Chinesen - werden und man muss sich dem "Stockschlag, welcher ohne jede Gegenwehr erfolgt" aussetzen. Ein hartes Prozedere, wobei ihre Lehrerin und Tante die drei Haudraufmänner im weiteren Verlauf des Filmes locker toppt. Bis zur Konfrontation zwischen dem nache Rache sinnenden Trio und Wang Yu bzw. erstmal dessen Filmvater, vergeht einige Zeit. Der unter der Regie von Shan-hsi Ting (Ding Sin-Saai) entstandene Film läßt viel Zeit verstreichen bis der Part kommt, nachdem das gierige Publikum lechzt. Bis dorthin legt man den Fokus auf die familiären Gegebenheiten. Richtig in die Tiefe geht man allerdings nicht wirklich. Dafür werden den beiden Themen, welche die Familie beschäftigt, ordentlich Zeit gegeben. Um den Zuschauer bei der Stange zu halten, bleibt hier der Fokus auf Troublemaker Wang Yu, der auch schon mal in eine Prügelei gerät, wenn er eigentlich nur eine Streiterei zwischen einem Kollegen und einem betrunkenen Fahrgast schlichten will.
Da geht dann dankenswerterweise der Gaul mit ihm durch was zwangsläufig zur nächsten Klopperei führt. So ist die erste Hälfte von Wang Yu - Der Karatebomber darauf ausgelegt, wie sich dieser immer weiter Probleme verschafft, während im fernen Japan daran gearbeitet wird, sich am Verräter des toten Vaters zu rächen. Die Trainingsszenen sind dabei meist weitaus spannender, da irrsinniger gestaltet. Sie zeugen von einer einfach nur tollen, aberwitzigen Überdrehtheit, wie man sie auch aus so manch anderen Martial Arts-Filmen dieser Zeit kennt. Diese zeugen ja auch von teils aberwitzigen Trainingsmaßnahmen. Zwar bieten auch Wang Yus Sequenzen einige anschauliche Kampfszenen, doch zwischen drin kommt beinahe ein wenig Leerlauf auf. Dabei ist der Einstieg mit der Verfolgung von einer Diebesbande, welche Wang Yu und sein Taxi gerne als Fluchtwagen hätten, sogar einige schön gefilmte Szenen. Man wiederholt sich aber alsbald, auch wenn man versucht, den Film handlungsmäßig voranzutreiben. Die Geldstrafen, zu denen Chen Li, so der Rollenname, verdonnert wird, werden immer höher und so das für die Augenoperation der Schwester angesparte Geld immer weniger. Der Vater überwirft sich beinahe mit seinem Sohn bzw. resigniert und überläßt diesen, nachdem er die Kaution für ihn bezahlt hat, das verbliebene Geld. Ein Martial Arts-Streifen ist aber eben kein Drama. So ist das ganze leicht als Mittel zum Zweck zu durchschauen.
Dafür bietet die erste Hälfte eine sehr nette, größer angelegte Szene im Restaurant eines Kunden von Chen Lis Freundin, der eine ganz besondere Idee hat, wie er die Rechnung für die Lieferungen an sein Haus begleicht. Doch zum Spaß mit Wang Yus Braut kommt er nicht, denn dieser ist natürlich zur Stelle und befreit die Angebete prompt aus den Fängen dieses schmierigen Gesellen. Gut, das der Karatebomber dann etwas mehr in die Gänge kommt, wenn das fiese Japaner-Trio in Hong Kong ankommt und mit der Suche nach Chen Lis Vater beginnt. Mit einer von großer Hand geplanten Finte wird dieser in ein Sägewerk gebeten, man gibt sich als die Söhne des zur Flucht verholfenen Gefangenen aus und würde am liebsten den Herren über den Jordan schicken. Doch weit gefehlt. Dieses Szenario ist vielleicht zu lang geraten, so dass auch so manche Spannungsmomente doch etwas wirkungslos verpuffen. Hier läßt der Film auch längst jegliche Feinheiten in der Inszenierung wie zu Beginn aufblitzend, vermissen. Man pendelt sich auf ein technisch ordentliches Level ein, damit man die Hauptattraktion für den Zuschauer einigermaßen ansprechend präsentieren kann.
Diese ist wie es sich für einen Wang Yu-Film gehört natürlich anständiges Gekloppe in allen Formen. Großartig und technisch ansprechende Choreographien sollte man nicht erwarten. Auch wenn es mit Yasuaki Kurata einen unter anderem in Karate und Kung Fu ausgebildeten Akteur gibt, der einer der drei Brüder mimt, so kann der werte Herr Hauptdarsteller bzw. das ganze Werk eher durch beherztes Zulangen aller Beteiligten glänzen. Das Brüdertrio ist dabei sogar alsbald lieber gesehen als der eigentliche Held der Geschichte, da sich diese mit ihrem Overacting herrlich fies geben und so ein kleines Highlight des Films darstellen. Diese dürfen dann im Duell mit Wang Yu auch ordentlich austeilen, aber mehr noch einstecken. Wer allerdings nach natürlich erfolgreicher Gegenwehr von unserem taxifahrenden Helden dachte, dass wäre schon alles, was der Karatebomber zu bieten hat, der hat sich geirrt. Immerhin gibt es ja noch die Tante der Drei, die es wirklich in sich hat. Die zum Beispiel auch im trashigen und ultrablutigen Der unbezwingbare Super Chan (1971) Tse Gam Guk besticht dabei weniger durch ihr mimisches Talent, sondern eher mit ihrem wahnwitzigen Charakter. Die gute ist für Wang Yu ein ganz schön harter Brocken.
Das ist der Karatebomber für die Fans eher weniger. Man merkt dem Streifen schon seine Schludrigkeiten in der technischen Umsetzung an, was ihm einen gewissen eigenwilligen Charme verleiht, ihn so aber auch etwas verlieren läßt. Der Film hält sich dann doch zu lange bei den Problemen Chen Lis auf. Weniger wäre da in Verbindung mit einer straffer erzählten Story mehr gewesen. Das Ding ist keineswegs schlecht, bietet gutklassige Unterhaltung, kann aber auch gegen die vielen anderen, in der Gegenwart spielenden Kung Fu-Klopper der damaligen Zeit nicht wirklich ankommen. Erst einige Jahre später konnte der Hauptdarsteller mit dem furiosen Duell der Giganten (1975) nochmal einen kleinen Hit landen. Beim Karatebomber reicht es nur zu einem kleinen Zwischendurch-Streifen, der eher Lust nach mehr macht. Als Appetizer geht er aber mit einem zugedrückten Auge noch in Ordnung.
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