Es gilt das Gesetz der Wiederholung: Nachdem Wes Cravens The Hills Have Eyes ein veritabler Erfolg war, folgte sieben Jahre später die Fortsetzung, die im deutschsprachigen Raum unter dem urigen Titel Im Todestal der Wölfe in den Kinos lief. Das knapp 30 Jahre später entstandene Remake von Alexandre Aja zog durch seinen Erfolg ebenfalls eine Fortsetzung mit sich. Ein Jahr später kehrt man zurück in den nun nicht mehr so namenlosen Landstrich in der Wüste. Sektor 16 wird der Ort benannt, der für Nukleartests des Militärs herhalten musste und eine Forschungsstation des Militärs beherbergt. Die dort ansässigen Wissenschaftler schließen schnell brutale Bekanntschaft mit dem nach wie vor inzestuösen, kannibalistischen Clan an Mutanten, die in den Hügeln und Bergen des Sektors hausen. Ein mit Ausrüstung für die Forscher bestückte Trupp der Nationalgarde, bei einer Militärübung zuvor kläglich gescheitert, findet die Station verlassen und die Wissenschaftler tot oder schwer verletzt vor und wird bald selbst von den Mutanten gejagt.
Ich mag James Camerons Aliens durchaus: der im Gegensatz zum ersten Film der Reihe actionbetontere Film ist auch heute noch ein beeindruckendes Stück Zelluloid und eines der wenigen, richtig guten Sequels, bei dem man wenig bemängeln kann. In einem Punkt kann ich ihn nicht leiden: die erste Hälfte ist nicht nur manchmal üble Militärverherrlichung, die mich heute noch angewidert mit dem Kopf schütteln lässt, sondern gleichzeitig Blaupause für danach entstandene, mäßige bis minder gute Horrorfilme die mit Actionelementen arbeiten und irgendwelche Militärknallchargen als schnelle Opfer für irgendwelche außerirdischen, dämonischen oder mutierten Wesen durch dunkle Gänge etc. stolpern lässt. Hier sind es verlassene Minen, tief in den Fels gebohrt, bevölkert von animalisch agierenden, mit Missbildungen versehenen Menschen. Während die männliche "Beute" als Nahrung herhalten muss, verwenden sie in The Hills Have Eyes 2 die gefangenen Frauen als Brutmaschine zum Fortbestand der Sippe, wie die Pre Title-Sequenz äußerst zeigefreudig mitteilt.
Das der auch am Sequel der Neuverfilmung beteiligte Craven, zusammen mit seinem Sohn, uns mehr von den Mutanten zeigen will mag löblich sein. Es ist erfreulich, dass die im inneren der Minen spielende Szenen in denen das Miteinander der Mutanten angedeutet wird, zu den besseren des Films gehört. Insgesamt krankt The Hills Have Eyes 2 an der Wirkung vieler Sequels im Horrorbereich. Das gleiche Szenario wird leicht abgewandelt, wenige Variationen eingebaut, dem antagonistischen Clan wird mittels der jungen Truppe an Nationalgardisten mehr zum niederschnetzeln vorgesetzt, damit so häufig wie möglich Goreszenen als Pay Offs nach der aufgebauten Spannung den Moment des Schreckens beschließen können. Leider ist das gar nicht spannend, wenn das Drehbuch sich stur darauf versteift, die Mutanten schnell an der Kamera vorbei huschen zu lassen oder falsche Fährten eben mit dieser Masche zu legen. Selbst einer der wenigen Militärs, der überleben darf, erinnert von seiner Zeichnung an Doug als anfänglichem "Schwächling".
Die politische Doktrin des Vorgängers lässt man gleich außen vor, die junge Militärtruppe ist austauschbar, klischeehafter als die Figuren im ersten Teil und schlicht und ergreifend dafür da, von den Mutanten auseinander genommen zu werden. Nur der naivste Zuschauer sieht darin eine Kritik am Militarismus oder dessen Verherrlichung. Würde der Schluss sowas ohnehin komplett kippen, wenn die verbleibenden Mitglieder der Gruppe ganz tough mit den Mutanten aufräumt und zeigt, das es wirklich absolut niemand mit den US-Truppen - egal wie dilettantisch sich diese mal angestellt haben - aufnehmen kann. Craven Senior und Junior knallten tumben Sequeleinheitsquatsch in ihre Schreibmaschine und haben Glück, dass ihr ausgewählter Regisseur, der deutsche Martin Weisz, wenigstens ein Händchen dafür beweist, den marokkanischen Drehort bedrohlich aussehen zu lassen. Die unwirtlichen Felsen und Hügel beherbergen in ihrer Darstellung spürbar den Hort des Bösen. Weisz schafft es auch, die schmutzige Parallelwelt der Mutanten in den Minen ansprechend darzustellen.
Gegen das starre Drehbuch können seine Bemühungen, eine gewisse Atmosphäre zu schaffen, nicht ankämpfen. The Hills Have Eyes 2 verlässt sich darauf, dass einige grausig aussehende Mutanten blutiges Menschengeschnetzel in der Wüste anstellen und ihr Heimvorteil im steinigen Gelände mit schnellen Versteckspielen und plötzlichen, raubtierhaften Angriffen selbst bei der 20. Wiederholung noch gut aussieht. Es mag sein, das ehemalige deutsche Videoclipregisseure wie Weisz (der davor ja auch den sich nicht mit Ruhm bekleckernden Rohtenburg verbrochen hat) oder Nispel (der ein okayes Texas Chainsaw Massacre-Remake und einen total missglückter Reboot von Freitag, der 13. abgeliefert hat) die falsche Wahl für solche Filme sind. Mit ihren Musikvideos lernen sie zwar gut, wie man oberflächlich hübsche Bilder schafft, die für einige Minuten gut aussehen können, aber erzählerische Skills stärkt man so nicht. Bei Drehbüchern, die hastig geschrieben wirken, ohnehin nicht. Man hat nur einen weiteren Horrorfilm vor sich, weit weg vom starken, mitreißenden Politikumsterror des Erstlings, der wieder einmal eine "lustige" Ansammlung militärischer Kameraden dazu verdammt, Kanonenfutter für Bösewichte zu werden, die von Beginn an weitaus interessanter sind und die ansonsten überaus nervig im Bergland rumstolpernd versucht, eine von den Mutanten entführte Gruppenangehörige zu befreien. Der leicht patriotisch verklärte Blick auf deren (natürlich) siegreichen Kampf in den Minen wirkt, als wären die Cravens mit dem anti-republikanischen Ton Ajas nicht komplett einverstanden gewesen. Die Doppelmoral des Films, wenn sie dafür in Torture Porn-Gefilde abrutschen (die Geburt am Anfang, die Vergewaltigung der entführten Nationalgardistin), lässt überrascht die Augenbraue hochziehen und den Film gedanklich und gefühlt dort landen, wo er hinpasst: in den unteren Durchschnittssumpf stumpfer Schnellschussfortsetzungen.
Ich mag James Camerons Aliens durchaus: der im Gegensatz zum ersten Film der Reihe actionbetontere Film ist auch heute noch ein beeindruckendes Stück Zelluloid und eines der wenigen, richtig guten Sequels, bei dem man wenig bemängeln kann. In einem Punkt kann ich ihn nicht leiden: die erste Hälfte ist nicht nur manchmal üble Militärverherrlichung, die mich heute noch angewidert mit dem Kopf schütteln lässt, sondern gleichzeitig Blaupause für danach entstandene, mäßige bis minder gute Horrorfilme die mit Actionelementen arbeiten und irgendwelche Militärknallchargen als schnelle Opfer für irgendwelche außerirdischen, dämonischen oder mutierten Wesen durch dunkle Gänge etc. stolpern lässt. Hier sind es verlassene Minen, tief in den Fels gebohrt, bevölkert von animalisch agierenden, mit Missbildungen versehenen Menschen. Während die männliche "Beute" als Nahrung herhalten muss, verwenden sie in The Hills Have Eyes 2 die gefangenen Frauen als Brutmaschine zum Fortbestand der Sippe, wie die Pre Title-Sequenz äußerst zeigefreudig mitteilt.
Das der auch am Sequel der Neuverfilmung beteiligte Craven, zusammen mit seinem Sohn, uns mehr von den Mutanten zeigen will mag löblich sein. Es ist erfreulich, dass die im inneren der Minen spielende Szenen in denen das Miteinander der Mutanten angedeutet wird, zu den besseren des Films gehört. Insgesamt krankt The Hills Have Eyes 2 an der Wirkung vieler Sequels im Horrorbereich. Das gleiche Szenario wird leicht abgewandelt, wenige Variationen eingebaut, dem antagonistischen Clan wird mittels der jungen Truppe an Nationalgardisten mehr zum niederschnetzeln vorgesetzt, damit so häufig wie möglich Goreszenen als Pay Offs nach der aufgebauten Spannung den Moment des Schreckens beschließen können. Leider ist das gar nicht spannend, wenn das Drehbuch sich stur darauf versteift, die Mutanten schnell an der Kamera vorbei huschen zu lassen oder falsche Fährten eben mit dieser Masche zu legen. Selbst einer der wenigen Militärs, der überleben darf, erinnert von seiner Zeichnung an Doug als anfänglichem "Schwächling".
Die politische Doktrin des Vorgängers lässt man gleich außen vor, die junge Militärtruppe ist austauschbar, klischeehafter als die Figuren im ersten Teil und schlicht und ergreifend dafür da, von den Mutanten auseinander genommen zu werden. Nur der naivste Zuschauer sieht darin eine Kritik am Militarismus oder dessen Verherrlichung. Würde der Schluss sowas ohnehin komplett kippen, wenn die verbleibenden Mitglieder der Gruppe ganz tough mit den Mutanten aufräumt und zeigt, das es wirklich absolut niemand mit den US-Truppen - egal wie dilettantisch sich diese mal angestellt haben - aufnehmen kann. Craven Senior und Junior knallten tumben Sequeleinheitsquatsch in ihre Schreibmaschine und haben Glück, dass ihr ausgewählter Regisseur, der deutsche Martin Weisz, wenigstens ein Händchen dafür beweist, den marokkanischen Drehort bedrohlich aussehen zu lassen. Die unwirtlichen Felsen und Hügel beherbergen in ihrer Darstellung spürbar den Hort des Bösen. Weisz schafft es auch, die schmutzige Parallelwelt der Mutanten in den Minen ansprechend darzustellen.
Gegen das starre Drehbuch können seine Bemühungen, eine gewisse Atmosphäre zu schaffen, nicht ankämpfen. The Hills Have Eyes 2 verlässt sich darauf, dass einige grausig aussehende Mutanten blutiges Menschengeschnetzel in der Wüste anstellen und ihr Heimvorteil im steinigen Gelände mit schnellen Versteckspielen und plötzlichen, raubtierhaften Angriffen selbst bei der 20. Wiederholung noch gut aussieht. Es mag sein, das ehemalige deutsche Videoclipregisseure wie Weisz (der davor ja auch den sich nicht mit Ruhm bekleckernden Rohtenburg verbrochen hat) oder Nispel (der ein okayes Texas Chainsaw Massacre-Remake und einen total missglückter Reboot von Freitag, der 13. abgeliefert hat) die falsche Wahl für solche Filme sind. Mit ihren Musikvideos lernen sie zwar gut, wie man oberflächlich hübsche Bilder schafft, die für einige Minuten gut aussehen können, aber erzählerische Skills stärkt man so nicht. Bei Drehbüchern, die hastig geschrieben wirken, ohnehin nicht. Man hat nur einen weiteren Horrorfilm vor sich, weit weg vom starken, mitreißenden Politikumsterror des Erstlings, der wieder einmal eine "lustige" Ansammlung militärischer Kameraden dazu verdammt, Kanonenfutter für Bösewichte zu werden, die von Beginn an weitaus interessanter sind und die ansonsten überaus nervig im Bergland rumstolpernd versucht, eine von den Mutanten entführte Gruppenangehörige zu befreien. Der leicht patriotisch verklärte Blick auf deren (natürlich) siegreichen Kampf in den Minen wirkt, als wären die Cravens mit dem anti-republikanischen Ton Ajas nicht komplett einverstanden gewesen. Die Doppelmoral des Films, wenn sie dafür in Torture Porn-Gefilde abrutschen (die Geburt am Anfang, die Vergewaltigung der entführten Nationalgardistin), lässt überrascht die Augenbraue hochziehen und den Film gedanklich und gefühlt dort landen, wo er hinpasst: in den unteren Durchschnittssumpf stumpfer Schnellschussfortsetzungen.