Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei: zum Ende der mäßigen Cyborg Cop-Trilogie haut man uns in diesem Film nicht nur einen, sondern gleich zwei B-Action-Stars um die Ohren! Frank Zagarino und Bryan Genesse sollen es diesmal richten und mimen im abschließenden Teil Saint und Max, zwei Bundesmarshalls, welche für ihren Auftraggeber Harvey im Regelfall Steuersünder aufspüren und festnehmen. Bei ihrem neuesten Job sollen die beiden Buddys die Reporterin Evelyn Reed ausfindig machen und dem Technik-Konzern DeltaTech übergeben, gegen die Reed durch einen Informanten handfeste Beweise hat, dass man dort Experimente an Menschen durchführt, um diese immun gegen Radioaktivität werden zu lassen. Bei einem Besuch der Zentrale bekommt sie Wind von einem streng geheimen Projekt, in denen diese Probanden zu Cyborg-Sölndern umoperiert werden. Evelyn kann ihren beiden Jägern glaubhaft versichern, was für böse Buben hinter deren Auftraggebern stecken, was sie auf die Seite der Reporterin wechseln und die richtig großen Probleme für diese beginnen lässt.
Wie im zweiten Teil variiert man die Grundstruktur des Erstlings, was ebenfalls zu Problemen führt, die sich wie ein roter Faden durch die Trilogie ziehen. Bei Cyborg Cop 3 ist man versucht, mit dem Fernglas vor der Glotze zu sitzen und verzweifelt am fernen Horizont nach Eigenständigkeit zu suchen. Doch: Fehlanzeige. Wieder müssen Triple A-Blockbuster als Vorbilder herhalten und Zagarino und Genesse geben ein launiges Paar ab, die mit ihren launigen Sprüchen (zumindest in der deutschen Synchronfassung) und den kleinen Kabbeleien gegeneinander in die viel zu großen Fußstapfen von Action-Buddys á la Riggs und Murtaugh oder Hammond und Cates treten möchten. Der Film wärmt dabei mehr altbewährtes neu auf, anstatt frisch aufzutischen, doch nachdem die diversen humorigen Einschübe in Teil Eins für mich eher eine Geduldsprobe darstellten, ist die Chemie zwischen den beiden B-Action-Hampelmännern soweit okay, dass in deren Szenen durchaus Stimmung aufkommt.
Leider herrscht im restlichen Storyverlauf zäher Leerlauf; die Exkursions-Eskapade von Cyborg Cop (hier besprochen) wird hier noch getoppt und anfänglich mutet Evelyns Spurensuche nach den wahren Absichten von DeltaTech und dessen Besitzer wie ein bräsiger Cyber-Thriller mit 10% Cyber, 0% Suspense und 90% gepflegter Langatmigkeit an. Yossi Weins einschläfernde Regie lässt den Film nie richtig von der Leine; auch die später hinzukommende Action wirkt immer leicht steif und wie eine gefilmte Generalprobe der eigentlich noch zu performenden Szenen. Lieber haken Regie und das Script fleißig die aufgestellten To-Do- und Must-Have-Listen ab ohne eigene Akzente zu setzen. Punktete der erste Teil noch durch einige nette Szenen und seinem Setting, musste schon das erste Sequel gegen sein austauschbares Wesen stark ankämpfen. Teil Drei verliert sich in Belanglosigkeit. Der für Action benötigte Ignition Factor ist eine Fehlzündung von Beginn an.
Gleich ob es sich um die Prügeleien, Schießereien oder das explosive Finale auf einem Schrottplatz handelt: Cyborg Cop 3 ist ein laues, abgestanden schmeckendes Gemisch aus Buddy Movie und Terminator-Versatzstücken, von dessen Szene in der Polizeistation man sich für einige ähnliche Konstruktion sichtlich inspirieren ließ. Schade, dass Zagarino und Genesse, denen es beide eigentlich am gewissen It-Factor mangelt, verheizt werden. Einen Buddy-Actioner mit beiden, der reichlich mehr Dynamik besitzt und mitreißend und spaßig ist, hätte ich mir schon gerne angeschaut. Somit geht meine erste Exkursion auf den staubigen Pfaden von B-Action mit Science-Fiction-Versatzstücken durch diesen letzten Teil der Trilogie zu Ende, doch der Weg selbst ist noch lang und lässt mich weiter nach sparsam produzierten Filmen mit Cyborg oder ähnlichem im Namen Ausschau halten. Nur das mit der Cyborg Cop-Reihe, dass lasse ich der Zukunt lieber, bevor ich nochmal meine Lebenszeit so verschwende.
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