Montag, 15. April 2024

Puppet Master: Axis Termination

So überraschend spaßig Axis Rising für seine Verhältnisse ausfiel, so groß ist die Ernüchterung im elften (Crossover und Spin-Offs ausgeschlossen) und vorerst letzten Teil der Puppetmaster-Reihe. Der Abschluss der Axis-Trilogie, Axis Termination betitelt, häuft leider wieder alles negative, was eine Full Moon-Produktion mit sich bringen kann, an und lässt so kaum Möglichkeiten zu, dass man über das Gesehene positive Worte verlieren kann. Es fängt schon damit an, dass der Paukenschlag zu Beginn die Handlung der beiden Vorgänger regelrecht über den Haufen wirft. Innerhalb einer Trilogie ein fragwürdiges Unterfangen und die selbe Schludrigkeit, wie sie innerhalb des Franchise über die Jahrzehnte häufiger vorkam und die man als Zuschauer wohl oder übel hinnehmen muss. Es ist nicht förderlich, dass das Publikum sich wieder an neue Hauptfiguren gewöhnen muss. Dieses Mal - hier erfolgt nochmals ein Brückenschlag zum 1989 entstandenen Erstling - landen Toulons Puppen in die Hände einer Gruppe verschieden übernatürlich begabter Menschen, angeführt von  Professor Ivan Ivanov (sic!), dessen Tochter Elisa im Verlauf der Geschichte nach einem Angriff auf die empfindliche Infrastruktur ihrer Heimatstadt, vom wahnsinnigen Nazi-Obermotz Sturmbannführer Krapke, verschleppt wird. Zusammen mit dem der Gruppe vom US-Militär zur Seite gestellten Captain Brooks und der Marionetten um Blade und Co. gilt es nicht nur, Elisa aus den Klauen des mit mächtiger Magie gesegneten Krapke zu befreien, sondern auch den Nazis im Bezug auf den Ausgang des Zweiten Weltkriegs eins auf den Deckel zu geben.

Der erneut von Charles Band in Szene gesetzte Film vollführt das berüchtigte Full Moon-Kunststück, dass sich eine kurze Laufzeit wie eine halbe Ewigkeit anfühlen kann. Zeit wird mit übermäßig viel Dampfplauderei geschunden, was selbst absurden, kleinen Einfällen wie der Spritzenhand von Krapkes Assistentin Friede Steitze jegliche Wirkung raubt. Das Amüsement geht in der unwichtigen Schwafelei der Figuren unter. Axis Termination ist mehr eine Ballung der schlechten Seiten des Franchise und macht deutlicher denn je, dass die meisten Figuren aus Fleisch und Blut egaler nicht sein könnten. Konzeptlos und der eigenen, bisher erzählten Geschichte gegenüber gleichgültig scheint Band lieber diverse, impulsive Ideen so zu verbinden, dass es gerade so schlüssig erscheint. So hart, wie die Zeilen klingen mögen, möchte ich mit Band gar nicht ins Gericht gehen wollen. Dem Stehaufmännchen des B-Films kann man für seine Unermüdlichkeit durchaus Respekt zollen und mittlerweile kann ich anders als früher so mancher Produktion von Full Moon mehr abgewinnen. Bei Axis Termination fällt es schwer, auch wenn das Team hinter der Kamera bemüht war, dieses Stückwerk irgendwie funktionieren zu lassen. Über die Jahre hat sich das Standard-Schema des Plot-Aufbaus abgenutzt; die redseligen Menschen werfen gleichermaßen bedeutungsschwere und leere Worthülsen um sich, während der Zeiger der Uhr bleiern schwer voran schreitet. Die Argentoeske Farbgestaltung Ausleuchtung und Farbgestaltung des Films ersäuft ganze Szenen in grellen Farbe und auch die bemüht verbesserten Animationen der Puppen auf beiden Seiten können keinen Funke Freude aufblitzen lassen. Das im Filmtitel verwendete Wort Termination erhält eine bedauerliche Doppeldeutigkeit, terminiert Band das langjährige Herzstück Full Moons in äußerst trauriger Weise.

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