Als Wissenschaftler Dr. Anton Mordrid getarnt, wacht der aus einer anderen Dimension stammende Magier über das Wohlergehen unseres Erdenrunds. Als sich sein ebenfalls mit magischen Kräften ausgestattete Erzfeind Kabal aus seinem Gefängnis befreien kann, versucht Mordrid gegen dessen Plan, die Bewohner der Erde zu versklaven, anzukämpfen. Unterstützt von seiner neugierigen Nachbarin Samantha nimmt er den erneuten Kampf von Gut gegen Böse auf. Das aus dem im deutschen Raum leicht unpassend Rexosaurus betitelte Werk eigentlich eine Verfilmung von Marvels Doctor Strange hätte werden sollen, merkt man deutlich. Die bereits während der Empire-Zeit gekaufte Lizenz lief schlichtweg aus und so wurden einige Anpassungen vorgenommen, um dem interessierten Publikum einen halbwegs eigenständigen Charakter zu präsentieren. Diese Präsentation geht, nicht unüblich für Titel aus der Band'schen Filmschmiede, trotz einer Laufzeit unter achtzig Minuten in behäbigem Tempo von statten. Womit sich andere Full-Moon-Werke so selbst im Wege stehen, macht hier - sofern man über die Hintergründe der Produktion Bescheid weiß - halbwegs Sinn. Man fühlt Rexosaurus an, dass da noch mehr kommen sollte und dies nicht das Ende der Fahnenstange gewesen wäre. Er ist eine im Sand verlaufende Origin Story, der mit seiner comichaften Darstellung und seinem Augenmerk auf den Fantasy-Aspekt häufig harmloses, aber selbst heute noch charmantes Film-Fastfood auffährt. Eben das auch in meinen Besprechungen zur Puppetmaster-Reihe öfter erwähnte, eindimensionale Full-Moon-Family-Package. Gerettet wird dieses Einerlei mit seinem schleppend voranschreitenden Plot von gut aufgelegten Darstellern und heute rustikal erscheinenden, aber immer noch ganz hübschen Effekten. Diesbezüglich stellt der im Finale stattfindende Kampf zweier zum Leben erweckten Skelette eines Dinosauriers und eines Mammuts den absoluten Höhepunkt des Films dar. Die Diskrepanz zwischen kindlichem Fantasy-Stoff und Elementen, die eher auf ein erwachseneres Publikum abzielen, verleihen Rexosaurus noch mehr diese Aura der Eigentümlichkeit, auf die sich der Film zwar nicht ausruhen, aber überdurchschnittlich gut unterhalten kann.
Rexosaurus
Ist Charles Band unter all' den B-Film-Produzenten-Veteranen nicht nur das Stehaufmännchen sondern womöglich noch ein Visionär? Zumindest hätte es unter dem Banner seines Produktionsstudios Full Moon beinahe den Vorläufer zu den heute zumindest auf Produzentenseite recht beliebten Cinematic Universes gegeben. Selbst riesiger Comic-Fan, wurde Band von den im Medium nicht unüblichen Crossovers inspiriert und plante bereits seit Empire-Tagen ein Franchise, in dem die von ihm und Marvel-Legende Jack Kirby für dieses erdachten Figuren in gemeinsamen Filmen auftreten sollten. Bevor es losgehen konnte, ging Empire das Geld und die Puste aus. Bei Full Moon fehlte ihm leider ebenfalls das nötige Kleingeld, um alle Ideen so umzusetzen, wie er es geplant hatte. An Crossovers gab es es nur wenige wie beispielsweise Tod im Spielzeugland (aka Dollman vs. Demonic Toys). Zum geplanten Team-Up-Film Legion of Doom, in dem u. a. aus Einzelfilmen bekannte Charaktere wie dem Mandroid oder Dr. Mordrid aus Rexosaurus auftreten und zusammenarbeiten sollten, kam es nie. Zumindest konnte der von Jeffrey Combs dargestellte Doktor in einem recht drolligen Einzelfilm unterhalten.
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