Erneut muss eine militärische Spezialeinheit seine Köpfe und Gliedmaßen dafür herhalten, einen erzürnten Außerirdischen Besucher bei Laune zu halten. Dieser wurde über Jahrzehnte von amerikanischen Behörden in Beton gehüllt auf einer kleinen, namenlosen Insel festgehalten und sich selbst überlassen. In den 50er Jahren nahm man an diesem zahlreiche Experimente und Untersuchungen vor, bevor das ganze Projekt fallen gelassen wurde. Befreit wird er von der vom Agenten Fetterman angeheuerten Sprengstoffräumeinheit, die bei ihrer Arbeit auf dem Eiland versehentlich ein Loch in das Gefängnis des großen grauen Männchens sprengt. Zuvor liest die kleine Einheit unter Leitung von Major Kirns einen zotteligen, geistig verwirrten Mann auf, der sich als überlebender Beteiligter der Experimente aus den 50ern entpuppt und besonderes Interesse bei Fetterman weckt. Als die angespannte Lage auf der Insel eskaliert und der verwahrloste Überlebende aus dem Lager der Einheit türmt und das Alien mit mächtig Wut im Bauch über die Insel streift, macht sich der Agent mit seiner Assistentin aus dem Staub und überlässt Kirn und dessen Anhang sich selbst.
Zum ersten Mal tauchte X-Tro 3 als Unbekanntes Filmobjekt durch eine nächtliche Ausstrahlung in den 2000ern bei VOX auf meinem Radar auf. Damals waren private Fernsehanstalten für einige kleinere Überraschungen gut und so lief der Film im Fernsehen immer ungekürzt, während die deutsche Video-Veröffentlichung des Films geschnitten war. Seit geraumer Zeit liegt von dem Film eine mehr als saubere 2K-Abtastung auf Blu Ray von Vinegar Syndrome vor. Das Wiedersehen bescherte mir die gleichen Gefühle wie damals. Ein großer Wurf ist auch X-Tro 3 nicht. Der Gesamteindruck fällt weit weniger desolat als beim zweiten Teil aus, komplett erquicklich ist die Mixtur aus trister Militär-Action und teils krudem Alien-Horror nicht. Der eigentlich für die Hauptgeschichte nicht unwichtige Subplot um den Robinson-Lookalike schindet stellenweise einiges an Zeit und lässt diese nicht so zum Punkt kommen, wie es wünschenswert wäre. Es steht außer Frage, dass so manches Element der Story haarsträubend ist. Bromley Davenport beschreitet seinen Weg durch diese leider wenig effizient und zielgerichtet.
Den Actionszenen des Films raubt dies die Kraft und lässt X-Tro 3 fast eine Bruchlandung hinlegen. Minimalistische Predator-Anleihen werden schlecht kopiert und entpuppen sich als eine monotone Militär-Chose mit repetitiven Zügen. Einzig das Auftreten des Aliens bietet zwar keine neuen, aber halbwegs nette Ideen. Befeuert vom nicht beabsichtigten Subtext des Erstlings scheint Bromley Davenport einem übergroßen Anspruch in Bezug auf komplexe Storygestaltung zu besitzen und verrennt sich in der umständlichen Umsetzung seiner filmischen Visionen. Unerheblich wie groß diese waren, erwecken sie den Anschein, dass man den glücklichen Subtext-Zufall des Ursprungsfilm reproduzieren wollte. Es beißt sich erheblich mit den Anbiederungen an damalige Trends und größere filmische Vorbilder. Geradlinige Action, straighter Horror: um das zu bieten, fehlt es dem Film an einem sauberen Konzept. Allenfalls durchschnittlich ist das, was Bromley Davenport mit seinem Film abliefert. Ein Jahr zuvor zeigte Watchers: The Chase Is On, dritter Teil des 80er-Jahre-Horrors Watchers, dass kostengünstiger Action-Horror auch in knallig und kurzweilig geht (zugegebenermaßen ist er aber auch eine recht dreiste Kopie des McTiernan-Klassikers). Zumindest ist der letzte Teil der X-Tro-Reihe kein kompletter Ausfall und bietet mit Abstrichen einige nette, wenn auch niveaulose, Momente.
X-Tro 3
Fox Mulder wollte daran glauben und mit ihm eine große Zahl der Fans, welche von der Erfolgsserie Akte X befeuert den Blick sehnsüchtig zum Sternenhimmel richteten und vom Besuch extraterrestrischer Intelligenzen träumten. Fake-Filme aus der sagenumwobenen Area 51, "I Want To Believe"-Poster all around the globe, Heftroman-Serien über UFO-Akten, Comics, dutzende günstig produzierte B-Filme. Die Außerirdischen boomten. Die Männchen aus dem All waren nicht mehr grün, sondern grau und mit großer Sicherheit vom grasierenden Hype befeuert, warf Harry Bromley Davenport 1995 ein zweites Sequel seiner X-Tro-Reihe auf den Markt. Dessen englischer Untertitel Watch The Skies kann man als mahnende Worte oder Empfehlung verstehen. Bereits Teils eins brachte seinem Publikum bei, dass nicht alle Außerirdischen freundlich sind und X-Tro 3 untermauert dies wortwörtlich.
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