Mittwoch, 25. Dezember 2013

Deadbeat At Dawn

Zusammenhalt. Solidarität. Sich gegenseitig unterstützen und in jeder noch so schwierigen Lage sich unter die Arme greifen und aus dem Dreck ziehen. Motive, die in verschiedensten Genres behandelt wurden aber auch gut passen, diese im kleinen Kosmos einer Straßengang näher zu beleuchten oder auch zu einem zentralen Thema zu machen. Gerade die im gleichen Jahr enstandenen Gang-Actioner The Warriors oder The Wanderers (beide 1979) zielen darauf ab, das Gefüge innerhalb dieser Gruppe zu beleuchten. Natürlich nicht ohne die Hollywood'schen Gesetze zu missachten und mit einem gut goutierbaren, aber auch sehr unauthentischen Darstellungsstil ausgestattet. Auch wenn die beiden Mixturen aus Drama und Action durchaus sehenswert sind und kurzweiliges Vergnügen bieten und sogar im Ansatz mit Sozialkritik daherkommen, so verlagert sich das ganze doch eher auf den Aktionsteil als Schwerpunkt. Zumal man erstgenannten auch noch als kleines Vorbild zum dystopischen Gangreißer The Riffs (1982) nehmen kann.

Auf seiner narrativen Ebene ist die Authentizität von Jim Van Bebbers Langfilmdebüt auch nicht gerade überragend groß. Doch alleine schon die Art, mit der Van Bebber hier seine Geschichte um den Gangboss Goose präsentiert, ist ein wummernder Schlag in die Magengrube, wie ihn eben auch Goose desöfteren abbekommt. Der Film wurde auf 16mm gedreht und kostete gerade mal 10.000$. Ein Low Budget-Film aus einer Zeit, in der Independent Filmmaking teilweise noch ein Abenteuer darstellte. Der clevere Autor, Hauptdarsteller und Cutter drehte übrigens erst das Finale, um so Verleiher oder auch Finanziers für seinen Film an Land zu ziehen, um so dann auch den Rest seines Filmes zu realisieren. Letztendlich wurde der Film mit seinem Studentenkredit umgesetzt. Allerdings musster er nach knapp einem Jahr feststellen, dass ein interessierter Verleiher den finanziellen Exodus erlebt hatte. Der in insgesamt vier Jahren gedrehte Film wurde von Van Bebber dann an die findigen Grindhouse- und Drive In-Betreiber verkauft.

Es ist die richtige Heimat für diesen in seiner stilistischen Art äußerst unangenehmen Film, der durch sein grobkörniges Material die Schattenseiten Ohios mit seinen alten Bahnhöfen, runtergekommenen und mehr als baufälligen Häuserblocks oder auch Friedhöfen in sehr bedrückenden Bildern festhält. Die Geschichte verfolgt eine klassische Rachestory, die sich um die Ravens und die Spiders dreht. Danny, Anführer letztgenannter Gang, macht sein Hormonhaushalt arg zu schaffen und versucht Christy, Gooses' Freundin, zu vergewaltigen. Der vorbeikommende Polizist löst die Situation schnell auf, doch die Konflikte und deren gewaltsame Lösungen sind vorprogrammiert. Nachdem sich Goose und Danny schon beharkt und geprügelt haben, ist noch lange nicht Schluss. Der psychotische Danny geht zum Äußersten und schickt zwei seiner übelsten Handlanger aus, Goose zu ermorden. Sie finden in der Behausung nur Christy vor und quälen und ermorden sie kaltblütig.

Bis zu diesem Punkt ist das gewaltsame Treiben der Gangs Nebensache, wobei das Aufeinandertreffen beider Truppen äußerst effektiv umgesetzt worden ist. Van Bebber kennt die Mechanismen des Actionfilms und von Prügelszenen und lässt eine Massenszene - ein schwieriges Unterfangen für manch Independent-/Amateur-Filmer - durch seine Montage sehr dynamisch aussehen. Inspiriert von alten Martial Arts-Streifen packen die Kontrahenten Handkanten, Füße und Fäuste aus, wobei man in der Choreographie nicht stilisiert vor sich geht. Die Kämpfe sind rauh und gnadenlos, wie das Leben in dieser sozialen Schicht selbst. Nach dem Tod der Geliebten überkommt Goose die Verzweiflung, hat er sich ihr zu liebe doch durchgerungen, aus der Gang auszusteigen. Perspektiven sind allerdings nicht vorhanden und so flüchtet er sich in die letzten der letzten Absteigen, lässt das Leben in all seiner Schlechtigkeit über sich ergehen und hängt an Alkohol und Drogen.

In seinen besten Momenten beschwört der Film eine außerordentlich beklemmende, intensive Stimmung herauf, welche die Tragik des Protagonisten gut unterstreichen kann. Die Geshichte geht in ihrer Mixtur aus Action und Drama mit blutrünstigen Splattereffekten, die einen gewissen Ekelfaktor besitzen, nicht allzu sehr in die Tiefe, was zu einem Leerlauf und träge Szenen führen kann. Ruhigere Passagen bestizen trotz grobkörniger 16mm-Optik immer noch eine außerordentliche triste Ausstrahlung mit sich. Der Sumpf, in den Van Bebber uns mit seinem Actiondrama führt, zieht uns unweigerlich tief runter. Die aufkommende Frage, inwieweit man Chancen hat, aus dem gewohnten Umfeld und dessen Alltagsmechanismen auszubrechen, wird mit grimmiger Aussage niedrig gehalten. Ein Mensch, der hier das Existenzminimum bestreitet, scheint in diesem "Spinnennetz" gefangen zu sein. Selbst geliebte Menschen, die plötzlich und gewaltsam aus dem Leben gerissen wurden, werden auf den Müll geworfen. Die "Beerdigung" von Christy, in dem Goose sie eingehüllt in ein blutiges Laken in eine Müllpresse wirft und sie dann auch noch betätigt, zeigt auf, dass im Endeffekt in der Welt der Ravens, Spiders und wie sie alle heißen, Leben beinahe schon Wegwerfprodukte sind. Eine würdige und ehrenvolle Verabschiedung eines Toten ist nicht möglich.

Die Wut auf die Situation und den Kontrahenten entlädt sich bei Goose ein knappes Jahr später, als er wortwörtlich gezwungenermaßen immer noch in der Gang verweilt, bei einem Überfall seine große Chance wittert, sich an Danny und seinen Handlangern zu rächen. Die Gewalterruptionen von Deadbeat At Dawn steigern sich kontinuierlich und untermalen dabei die sich immer weiter drehende Spirale des Untergangs für den Protagonisten. Auswege gibt es kaum bis wenige; für Happy Ends hat Van Bebber eindeutig keinen Platz. Der durchaus charismatische Herr hat auch eine tolle Präsenz und ließ es sich auch nicht nehmen, die Stunts für seine Rolle komplett selbst vorzunehmen. Ein Tausendsassa, eine One Man-Band, die nicht zur One Man-Show verkommt. Deadbeat At Dawn ist ein homogenes Ganzes, mit guten bis bemühten Mitstreitern vor der Kamera, welche aus diesem wahrhaftigen Underground-Film ein besonderes Erlebnis macht.

Diesem fehlt es in einigen Momenten an erzählerischer Kontiutität und Konsequenz. Er verliert sich in manchen Szenen, erst das Ende kann komplett aufrütteln. Der Job vor und hinter der Kamera, den Van Bebber gemacht hat, ist ein Guter. Die beim Schreiben des Buchs aufkeimende Ideenlosigkeit auf der einen und der überambitionierte Versuch, verschiedene Einflüsse der liebsten Genre in ein ganzes zu bringen auf der anderen Seite, läßt den Film teils etwas unrund erscheinen. Sicherlich stehen ihm ohnehin seine Ecken und Kanten; diese machen ihn auch aus und ein gelecktes, aalglattes Underground-Werk ist ein Paradoxum, welches man auch nicht sehen möchte. Er müsste einfach knackiger sein. Die Intensität die komplette Laufzeit über zu halten, wie es zum Beispiel der ebenfalls sehr depressiv gelagerte Combat Shock (1986) macht, schafft Van Bebber nicht. Dennoch ist Deadbeat At Dawn mit seiner Mischung aus Manie und Adrenalin-Gewaltschub ein tristes Werk allerhöchster Güte, das man sich anschauen kann.
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Sonntag, 3. November 2013

Any Time Is Ice Cream Time

An Eiscreme kann gar nichts schrecklich sein? Beinahe. Man kann natürlich Hirnfrost bekommen, wenn man es zu schnell ißt oder ein wenig Bauchschmerzen, wenn man zu viel davon verzehrt. Im Horrorgenre versuchte man mit We All Scream For Ice Scream, einer Episode aus der kurzlebigen Masters of Horror-Serie sowie dem trashigen Slasher Ice Cream Man im gröberen Sinne die "dunklen Seiten" der süßen Kaltspeise zu zeigen.

Der Londoner Künstler Steve Cutts hat sich diesem Thema auch angenommen und präsentiert mit seiner Animation Any Time Is Ice Cream Time einen makabren als auch ziemlich süßen Horror-Roadmovie der das Leben aus der Sicht der Eiscreme-Riegel und -Waffelhörnchen zeigt. Nur Hargesottene klicken, alle andere machen lieber den Ed von Schleck.



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Montag, 30. September 2013

Phase IV

Der Mensch ist die Krone der Schöpfung; ein Fakt, der vor Überheblichkeit strotzt, an dem aber auch nichts zu rütteln ist. Gerne stellt man sich als überlegene Spezies dar, welche ihren Planeten und die Natur im Griff hat, sich selbst allerdings nur bedingt. Habsucht, Gier oder auch Neid werden nicht ohne Grund schon in der Bibel als Teile der sieben Todsünden aufgeführt und eben diese Eigenschaften sind auch der Grund dafür, dass der Mensch seit den frühesten Anfängen seiner Geschichte sich mit anderen Genossen im Krieg befindet. Allumfassender Pazifismus ist in der Theorie eine wunderbare Sache doch immer wieder sieht man in der Geschichte oder auch im tagesaktuellen Geschehen, dass Kriege (leider) zur Natur des Menschen gehören. Was dies nun mit einem im Tierhorror und Science-Fiction angesiedelten Film wie Phase IV zu tun hat? Auch hier befindet sich der Mensch im Krieg; allerdings im Kleinen.

Die einzige Regiearbeit der Design-Legende Saul Bass, welcher durch seine Vorspänne zu einigen Hitchcock-Filmen wie zum Beispiel Vertigo (1958) oder auch Otto Premingers Der Mann mit dem goldenen Arm (1955) bekannt wurde, zeigt hier einen Krieg gegen die Natur. Einen Krieg gegen eine andere Art der "Zivilisation" bzw. Spezies. Ameisen sind es, die sich hier zusammenrotten. Im wahrsten Sinne des Wortes, auch wenn die genaueren Gründe im Script von Mayo Simon nur angerissen werden. Eine seltene kosmische Konstellation ist es, die laut den Experten zu Veränderungen führt, die allerdings dann auszubleiben scheinen. Nur der Insektenkundler Ernest Hobbs bemerkt, wie sich in der heißen Wüste Arizonas verschiedene Ameisenarten zusammenfinden und -rotten. Schnell verschwinden in dem Landstrich natürliche Feinde der Ameisen von der Bildfläche, so dass sich die Ameisen rasend schnell ausbreiten. Sie beginnen, aggressiver neuen Lebensraum für sich zu beanspruchen und monolitische Bauten zu errichten. Die Insekten schaffen es sogar, selbst Farmer zur Flucht zu bewegen.

Wer bei Phase IV einen Horrorfilm erwartet, in dem sich die Natur am Menschen für dessen rücksichtslosen Umgang mit der Umwelt rächt, wie beim gerade einmal zwei Jahre zuvor entstandenen Frogs (1972), liegt allerdings falsch. Der Film wendet sich eher dem damals langsam aufkommenden, nüchternen Science Fiction-Kino zu und man kann ihn sehr wohl auch in einem Atemzug mit Filmen wie Lautlos im Weltraum (1972), Colossus (1970) oder Andromeda - Tödlicher Staub aus dem All (1971) nennen. Der Schrecken ist sehr subtil, gnadenlose, spektakuläre Schockmomente findet man vergebens. Es geht vor allem um den Konflikt zwischen den beiden Hauptpersonen. Hobbs nistet sich in einem Forschungslabor ein, in dem ihm der Kryptographie-Experte Lesko zur Seite steht. Phase IV entwickelt sich zu einem psychologischen Kammerspiel, dass allerdings an einigen Ecken es nicht schafft, noch mehr in die Tiefe zu gehen.

Die Kriegs-Allegorie, die Simon mit ihrem Script erschafft, bleibt in der staubtrocken erzählten Geschichte etwas stecken und wird durch den langsam schwelenden, aufkommende Konflikt zwischen den beiden Wissenschaftlern unterbrochen. Dieser bringt den Film dabei leider nicht richtig voran. Lesko ist der liberalere, pazifistischer eingestellt während Hobbs an der Eingangs besprochenen Überheblichkeit leidet. Die Ameisen erweisen sich währen der Forschungen der beiden als äußerst intelligent, die sogar die Schritte der Wissenschaftler vorausahnen können und selbst nach einem Pestizid-Gegenschlag, ausgelöst durch einen Angriff auf die Stromquelle des Labors, erweisen sich diese als Gegner, welche selbst auf so etwas eine Antwort wissen. Sie passen sich dem chemischen Gift an, so das es ihnen nichts mehr anhaben kann. Sie werden zum bedrohlichen Gegner stilisiert; ein Kontrahent, der sich nicht durch einzelne Individuen hervortut sondern zusammen als Masse es schafft, die beiden Wissenschaftler zu überlaufen.

Es ist die Angst vor dem Fremden, welche Phase IV nicht nur durch das Skript anspricht, sondern auch durch die hervorragende Kameraarbeit mit den verbundenen Aufnahmen von Miniaturfilmer Ken Middleham heraufbeschwören kann. Die Ameisen werden in riesigen Aufnahmen gezeigt, zu Beginn in Verbindung mit Erzählungen zum Off in ihrer Veränderung dargestellt und wie sie sich gegen ihren Gegner rüsten. Wenn eine einzelne Ameise im Labor vor Hobbs flüchtet, so empfindet durch die Entwicklung von dessen Figur der Zuschauer eher Empathie zum Tier als zum Menschen, der im eigentlichen Sinne sich einer Bedrohung von diesem gegenübersieht. Hobbs möchte den Ameisen die biologische Überlegenheit des Menschen aufzeigen, mit blanker Gewalt. Wohl auch wegen des erlittenen Ameisenbisses, der ihm eine stark geschwollene Hand und dauerhafte Schmerzen bescherte, nachdem die Überlebende Kendra, Enkelin von vor den Ameisen flüchtender Farmer, bei den beiden Wisschenschaftlern unterkommt.

Getreu den Mottos "Auge um Auge, Zahn um Zahn" und "Gewalt erzeugt Gegengewalt" pushen sich beide Parteien auf. Auch hier beeindruckend, wie nach einem Angriff auf den Bau der Insekten eine Ameise die gefallenen Kameraden in Reih und Glied aufbahrt um dann mit anderen Insekten diese Betrachtet. Eine schöne Kamera- und Montagetechnik, die es sogar schafft, die Tiere rachelüstern aussehen zu lassen. Hobbs wird im Gegenzug von seiner Angst aufgehalten, einen wirklich vernichtenden Schlag gegen die Tiere einzuleiten. Zumal Lesko versucht, einen Dialog herzustellen und einzulenken. Er findet ein Muster in der Kommunikation der Tiere, entschlüsselt dieses und schickt ihnen eine Botschaft. Die Schwäche seiner Figur schwindet parallel mit dem ansteigenden Schmerz und Wahnsinn Hobbs.

Phase IV zeigt hier, dass ein offener, starrsinniger Konfrontationskurs in der Konfliktbewältigung ein vollkommen falsch eingeschlagener Weg ist und der Versuch, einzulenken und mit milderen Tönen den Konflikt zu beenden, doch weitaus angenehmer ist. Allerdings lässt er mit seinem kryptischen, offenen Ende viel Platz für Spekulationen. In seinen stärksten Momenten ist es ein rationaler Science Fiction-Film mit Antikriegshaltung, der durch unheimlich starke, ästhetische Momente begeistern kann, allerdings auch beinahe schon belanglose Szenen mit sich bringt, die sich zu sehr bei den Tätigkeiten der Wissenschaftler aufhält. Beinahe kommt man sich so verloren wie die junge Kendra im Labor der beiden vor. Der psychologische Konflikt zwischen Hubbs und Lesko bleibt auf der Strecke und verliert sich etwas, seine starken Momente hat der Film aber trotzdem. Beinahe verliert sich Vollblut-Designer Saul Bass in der Optik, doch in ein Style over Substance-Vehikel verliert sich der Film nicht.

Die Bedrohung der Ameisen fühlt sich echt an, auch wenn sie hier und da eben "totgeforscht" wird. Untermalt wird dies mit einem zurückhaltenden, aber passenden Soundtrack der Phase IV wohl zu einem der stärksten Filme mit tierischer Bedrohung gegenüber der Menschheit macht. Die 70er waren dafür ein ohnehin sehr fruchtbares Jahrzent, was dies anbelangt. Saul Bass hätte ruhig noch mehr Filme machen können, doch dafür fiel der Film dem Publikum viel zu unspektakulär aus. Aus kommerzieller Sicht war der Film ein Flop und erlangte erst etwas später bei Genre-Fans die Anerkennung, die ihm zusteht, als er im Fernsehen ausgestrahlt wurde. Wer nun etwas mit den auch aufgezählten "New Age"-Science Fictioner anfangen kann, der sollte ein Auge auf diese kleine Perle werfen.
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Sonntag, 18. August 2013

Er - Stärker als Feuer und Eisen

Kaum schaffte es die von Robert E. Howard geschaffene Figur Conan der Cimmerier mit dem Kinofilm Conan, der Barbar im Jahr 1982 auf die Leinwand, schon hat der Film zusammen mit seinem Hauptdarsteller Arnold Schwarzenegger für einen Trend gesorgt. Damit ist allerdings nicht gemeint, dass ein großer Teil des Publikums plötzlich mit Bodybuilding oder Schwertkampf anfingen, da der Film sie plötzlich so beflügelt hat. Vielmehr sah man dann auf den Leinwänden plötzlich des öfteren fellbeschürzte Muskelmänner durch die Landschaft stapfen um gegen das Böse zu kämpfen. Ein Jahr später machte sich Umberto Lenzi daran, seine Barbarengeschichte auf die Menschen los zu lassen. Anders als seine italienischen Kollegen wie Lucio Fulci, der mit Conquest (1984), seinem Beitrag zur Barbarenwelle, auch noch ordentliche Fantasy-Elemente einspannte, orientierten sich die Schreiber bei Er - Stärker als Feuer und Eisen stark am großen Vorbild aus Hollywood.

Man schlägt sich weder mit Ungeheuern oder mystischen Kulten mit magischen Kräften, sondern eher mit dem niederträchtigen und machthungrigen Vood herum. Dieser kann es kaum abwarten, bis er endlich Anführer des Stammes wird, da sein Vater Aufgrund des Alters abtreten möchte. Doch Papa zweifelt durch die unbeherrschte Art seines Zöglings an diesem, was bei einem Angriff auf eine kleine Gruppe durch einen anderen Stamm von Vood schamlos ausgenutzt wird. Die Jagdbeute wird erfolgreich verteidigt, allerdings nutzt er die Situation aus, um seinen Vater zu erschlagen. Dumm nur, dass er dabei vom muskelbepackten Ela beobachtet und bei der Begräbnis-Zeremonie des Mordes beschuldigt wird. Vood wird vom Stamm ausgestoßen und entdeckt nach dem Ausbruch eines Vulkans eine Sache, die sein Leben verändern wird: Eisen. Fast noch dampfend, entdeckt er das Potenzial der länglichen und noch unförmigen Eisenstange und die wortwörtliche Durchschlagkraft.

Als er dann mit diesem Teil sich erfolgreich gegen einen Löwen wehren kann und auf die geheimnisvolle Lith trifft, ist es um ihn geschehen. Die Dame setzt ihm die Flausen in den Kopf, dass er mit dieser neuen Waffe nicht nur seinen Stamm, sondern gleich das ganze Tal und die anderen Stämme unterjochen kann. Musik in den Ohren Voods und mit der von der Gottheit Efferum gegebenen Waffe kehrt er zu seinem Stamm zurück, zeigt Ela was eine Harke ist und macht sich zum Anführer. Im Gegenzug stößt er Ela aus, der sich nun in der Wildnis allerlei Gefahren ausgesetzt sieht. Bis er auf die schöne Isa und deren friedfertigen Stamm trifft, der von Isas weisem Vater Mogo mit allerlei schlauen Sprüchen und pazifistischem Gedanken geführt wird. Allerdings ist auch Mogos Stamm schnell im Visier des äußerst blutrünstigen Voods, da dieser immerhin das gesamte Tal und die dort angesiedelten Stämme beherrschen möchte.

Aber immerhin hat man ja Ela, dargestellt vom durchtrainierten Sam Pasco, der hier durchaus eine passable Figur abgibt. Was ihm vor allem an darstellerischer Kraft fehlt macht er mit der starken Präsenz seines definierten Körpers wett. In den Actionszenen macht er sich wirklich gut, während Pasco - beinahe schon wie Arnie selbst in den zwei Conan-Filmen - mit wenig Gesichtsausdrücken auskommt. Selbst beim Lächeln muss sich der langmähnige Hüne arg anstrengen. Aber so eine Testosteronbombe auf zwei Beinen muss auch eher seiner Muskelkraft genügend Ausdruck schenken, was er auch bei der ständig lauernden Gefahr häufig tun darf. Eigentlich wäre der Herr also prädestiniert für Rollen in ähnlichen Filmen, auch wenn die Zeit der Barbarenfilme recht kurzlebig war. Doch schaut man auf die Filmographie des Herren, dann wird nur seine Hauptrolle im auch als Ironmaster bekannten Film aufgelistet.

Dabei hat er noch einige Filme mehr gemacht. Der wahrscheinlich schon verstorbene Pasco - seine Spur verliert sich recht schnell und er soll entweder an einem Leberschaden (wegen der vielen Steroide), einer Überdosis Drogen oder AIDS gestorben sein - kommt eigentlich aus der Schwulenporno-Szene (!) und hat es bei den Castings wegen seines eben recht gut definierten Körpers und dem Verschweigen des Umstands, bei welchen Werken er sonst noch so mitgewirkt hat, zu seiner Rolle als Ela geschafft. Doch schon nach der Arbeit an diesem Film soll es ihn wieder zu seiner gewohnten Arbeit - hier unter den Pseudonymen Big Max oder Max Spanner - zurückgekehrt sein. Einem starken Helden muss aber natürlich noch ein ebenbürtiger Gegner gegenüber stehen und hier hat man ebenfalls ein glückliches Händchen bewiesen. Egal ob mit seltsamer Löwenkopf-Mütze als großer Herrscher oder im knappen Fellhöschen: Luigi Montefiori aka George Eastman ist einfach der geborene Bösewicht, obwohl er auch in weniger negativen Rollen natürlich eine gute Figur macht. Aber wer so schön abgedreht und irre aus dem Löwenmäulchen schauen kann, dem darf man auch die Klingen der Macht in die Hand drücken.

Ganz klar, das der ja immer leicht am Overacting vorbeischrammende Eastman hier eine unheimlich tolle Schau abliefert und er durch das Drehbuch auch schnell zum ersten Eisen-Industriellen in der Geschichte der Menschheit aufsteigt. Es ist schon äußerst lustig anzuschauen, wenn Vood - kaum als Stammeschef etabliert - die neue Waffe seinen Mitstreitern bringt, ihnen dadurch Unbesiegbarkeit prophezeit und wohl irgendwo auch eine Anleitung zur Verarbeitung von Eisen im noch heißen Vulkangestein gefunden hat. Die Produktion der Schwerter macht wirklich unglaublich schnelle Fortschritte und bringt die Mundwinkel des Zuschauers öfter dazu, sich zu einem Grinsen zu verformen. Generell ist Er - Stärker als Feuer und Eisen ohnehin eine sehr spaßige Angelegenheit, welche den Kopf nicht allzu sehr anstrengt. Das Buch begeht wahrlich keine neuen Pfade und auch wenn es für Ela noch einige Gefahren - darunter sehr possierliche Affenmenschen (mit kleinen Pimmeln!) - birgt, so kann man sich denken, dass es auf das unumwindbare Duell zwischen dem blonden Helden und dem wahnsinnigen Machtgeier hinausläuft.

Bis es zu diesem kommt verläuft der Film in bekannten Bahnen. Man möchte das nicht einmal vorhersehbar schimpfen, aber die Geschichte ist eben auch eine altbekannte Abfolge von gefährlichen Situationen für den Helden, bis er auf einen friedlichen Stamm trifft, der eben schon ein vorbestimmtes Schicksal durch die fürchterliche Herrschaft Voods besitzt. Dafür darf William Berger - vor allem aus vielen Italowestern bekannt - mit Langhaarperücke den Barbarenhippie mimen, pazifistisch die Gewaltlosigkeit predigen und auch sonst sehr schlaue Sprüche rauslassen. Mit dem unheilsschwangeren Off-Kommentar zu Beginn des Films, der davon berichtet, wie ein Mensch eine neue, fürchterliche Waffe entdeckt und somit den Krieg erfindet sowie seinem leicht weichgespülten Ende versucht man ohnehin, eine Botschaft gegen die sinnlose Gewalt als kleine "Moral von der Geschicht'" zu installieren. Das kommt einem fast so vor wie die Erklärungen am Ende einer jeden Episode der He-Man-Zeichentrick-Serie.

Tiefgründig ist das ganze nicht, wobei die Autoren - darunter der allseits bekannte Dardano Sacchetti der u. a. auch für Fulci (Geisterstadt der Zombies oder auch Manhattan Baby), Dario Argento (Story für Die neunschwänzige Katze) aber auch die Bücher zu Die Gewalt bin ich (1977) oder Asphalt Kannibalen (1980) schrieb - bei einem Punkt der Geschichte einen kleinen und amüsanten Kniff einbauten. Die recht patriarchaische Geschichte in der Frauen als Beiwerk verkommen, bietet mit der hübschen Pamela Prati als Lith die Ideengeberin für Voods Gedanken, die Herrschaft über das Tal zu erlangen. Ohne ihre Implikationen könnte er vielleicht auch gar nicht oder wenn, dann erst recht spät, diesen Gedanken bekommen haben. Generell wird Prati auch immer so inszeniert, dass nie weit weg von Eastman steht. Im Hintergrund, im Schatten von Eastman. Ein Machismo, der allerdings auch anders gedeutet werden kann. Laut einer bekannten Redewendung steckt hinter einem erfolgreichen Mann auch immer eine starke Frau. Prati ist eine hinterlistige Schlange, biedert sich auch Ela in einer Szene an und könnte hiermit die wahre Lenkerin hinter Vood, dessen Gier sich allerdings auch schnell verselbständigt, sein.

Vielleicht nutzt sie ihn selbst nur als Instrument für ihre Rachegelüste, laut ihrer Aussage kommt die ansonsten kaum mit einem gewissen Hintergrund ausgestattete Figur Lith von einem fremden Stamm und wurde ausgestoßen. Schon die Berliner Rapper K.I.Z. bemerkten in einem ihrer Songs, dass hinter einem bösen Mann eine immer noch bösere, bösere, bösere Frau (sic) steckt. Trotz aller versuchter Deutungen ist der Ironmaster natürlich ein Aufhänger für einige Abenteuer-Szenen, die alle recht souverän umgesetzt worden sind, die mit einem geringen Spannungsanteil ausgestattet worden sind. Hier und da wird sogar garstig die Effekte-Kiste entmottet und gerade im Finale wird recht blutig hantiert. Er - Stärker als Feuer und Eisen bietet sich als perfekter, launiger Kandidat für einen faulen Sonntag an um gut eineinhalb Stunden Kurzweil zu bieten.

Sicherlich ist das ganze recht trashig und die Geschichte hangelt sich von Höhepunkt zu Höhepunkt, doch wenn sich schon Leerlauf andeutet, reißt man sich glücklicherweise am Riemen und steuert geradlinig auf die Zielgerade zu. Die kostengünstige Umsetzung beschert die Story um Ela und Vood einen gewissen naiven Charme und wunderbar abstrus ist eine Szene in einer Höhle, in der sich Ela, Mogo und andere Flüchtige aus dessen Stamm vor Voods Schergen verstecken. Plötzlich kommen da grausig entstellte Menschen aus der Ecke, die ganz vage an die Zombies aus Marino Girolamis Crossover-Epos Zombies unter Kannibalen (1980) erinnern. Er - Stärker als Feuer und Eisen ist vor allem eine äußerst spaßige Angelegenheit, filmisches Fast Food, welches zwar auch schnell wieder vergessen sein könnte aber im großen und ganzen nicht weh tut. Selbst wenn Umberto Lenzi mit seinem Können auf Sparflamme runterfährt, ist die ganze Chose immer noch sehr lustig.
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Freitag, 16. August 2013

Patrick lebt!

Ist die Rechnung des Produzenten voll aufgegangen und ist deren Film beim Publikum wie eine Bombe eingeschlagen, dann schielt man natürlich schon einmal gerne auf die Möglichkeit der Fortsetzung. Auch wenn es selbst mit dem Finale bzw. dem Plot des Ursprungsfilm vereinbar ist: winkt die Kohle, ist ein Sequel so gut wie sicher. Ein in der Filmwelt beinahe schon ausgestorbenes Kuriosum ist da die Quasi-Fortsetzung, die uns weiß machten will, dass sie der legitime Nachfolger des Blockbusters ist. Selbst, wenn dieser vielleicht gerade mal vor drei Monaten in den Kinos lief. Heute produzieren solche kleinen Indie-"Kaschemmen "wie z. B. Asylum Filme, die großen Blockbustern alleine schon vom Titel her sehr ähneln, deren Plot aber so weit abgewandelt ist, dass man nicht vom allergrößten, offensichtlichsten Plagiat reden kann. Es versteht sich von selbst, dass diese äußerst kostengünstig hergestellt werden.

Diese Quasi-Fortsetzungen wurden natürlich eben sehr günstig fortgesetzt und gerade die Italiener verstanden es sehr gut, abenteuerliche "Sequels" zu produzieren. Schnell wurden sie heruntergekurbelt, das Drehbuch mit heißer Nadel gestrickt und somit sieht man diesen Filmen noch stärker ihre stark kommerzielle Bestimmung an als anderen. Das da über die Jahrzehnte im Stiefelland so einiges zusammengekommen ist, kann man sich denken. Allerdings ist nicht jeder dieser Filme unbedingt als billig und schlecht abzustempeln. Wie überall auch gibt es qualitative Schwankungen, aber auch Woodoo - Die Schreckensinsel der Zombies (1979) von Lucio Fulci, der sehr wohl als einer der besten italienischen Zombiefilme angesehen werden kann, ist so ein Beispiel. Originaltitel ist nämlich Zombi 2 und sollte so als Nachzügler bzw. eben Quasi-Fortsetzung von Romeros Dawn of the Dead (1978) dargestellt werden.

Daneben gab es aus Italien zum Beispiel noch Alien - Die Saat des Grauens kehrt zurück (1980) der auf Ridley Scotts Alien (1979) abzielt, der mit Lee Majors besetzte Piranha II - Die Rache der Killerfische (1979) der vom damaligen deutschen Verleih den direkten Bezug auf Joe Dantes makaber-lustigen Knabberfischhorror verliehen bekommen hat. Die Handlung schielt stark auf das große Vorbild, im Original wurde er allerdings noch recht dezent Killer Fish benannt. Wobei dies nur zwei Beispiele sind, im Laufe der Zeit hat es da noch unzählige weitere Filme gegeben. Und auch Mario Landi hat es sich nicht nehmen lassen, so etwas mal auszuprobieren. Als im Jahre 1978 der australische Thriller Patrick über die Leinwand flimmerte, dachte man gar nicht, dass dieser einen doch recht ordentlich Erfolg darstellen sollte. Im Original aus Down Under rächt sich die titelgebende Figur, nach einem traumatischen Schock im Koma befindlich, an seinen Peinigern aus dem Klinikum, in dem er untergebracht ist. Dies geschieht, nachdem sich eine neue Schwester recht rührend um Patrick kümmert.

Bei Landi ist dies fast so ähnlich. Der italienische Patrick bekommt bei einer Autopanne aus einem vorbeifahrenden Auto heraus eine Flasche an die Murmel geworfen, hat das Gesicht blutig rot, wirft sich schreiend auf den Boden und liegt dann ebenfalls im Koma. Im Sanatorium seines Vaters wird er von diesem im Verborgenen weiter behandelt. In der Zeit zwischen den Saisons werden in dieses Personen ohne zuerst größeren Bezug zueinander eingeladen. Wie sich nach und nach herausstellt, können diese laut den Recherchen von Patricks Vater für den Unfall verantwortlich sein. Kein Wunder also, das die telekinetische Kraft von Patrick ausgenutzt wird, um sich ebenfalls an diesen Menschen recht heimtückisch und grausam zu rächen.

Das ganze ist dabei unheimlich schmierig und einfach runtergekurbelt worden. Mit einer gehörigen Kelle Schmuddel draufgeklatscht, wie sich bei Landi versteht. Mit gerade einmal zwei Filmen hat sich der Regisseur einen gewissen Ruf erarbeitet. Als der Giallo schon ziemlich an seinem Ende angelangt ist, schubste er mit seinem äußerst schmierigen Giallo A Venezia (1979) das Genre in sein Grab. Hier wird ohne großartigem Plot bzw. einem Gerippe von diesem ein blutiger Mord nach dem anderen zelebriert und dazwischen viel nackte Haut präsentiert. Das Grundgerüst auch vieler Gialli, nur das hier die Geschichte und die gesamte Art weit ansprechender umgesetzt worden sind. Auch wenn der Film nie einen deutschen Verleih fand, wurde er von der BPjM sogar beschlagnahmt. Auch Patrick lebt! verquickt einfach mal so nackte Haut und ordentlich Mettgut miteinander und versucht mit einer pseudointeressanten Handlung den Zuschauer bei der Stange zu halten. Das ganze mutet dann im Endeffekt sehr obskur an, was schon beim Einstieg sehr deutlich wird.

Ein Auto am Straßenrand mit offener Motorhaube und einem noch quicklebendigem Gianni Dei als Patrick, der seinem Vater gerade vermittelt, das der Schaden so nicht mehr zu beheben ist. Plötzlich rollt ein Auto an, Patrick ruft den Fahrern noch zu ob sie anhalten könnten, plötzlich fliegt die Flasche, Dei sieht rot, der Zuschauer auch (bei so vielem Kunstblut auf dem Gesicht auch kein Wunder) und dann sehen wir in schönstem Overacting die schmerzensvollen Schreie von Patrick. Dann blickt plötzlich ein Oberarzt im OP in unser Antlitz, sagt zu Doktor Herschell (Patricks Vater), dass sie alles versucht haben, aber nichts mehr zu machen ist. Das Koma ist unumweichlich. Im Hintergrund wabern Synthielines und der Vorspann beginnt. Das war im Grunde schon der ganze Aufhänger für das nun folgende.

Das Drehbuch bemüht sich zwar rühmlich, die Gesichte auszuweiten und den Figuren, die in dem Sanatorium einkommen, einen gewissen Hintergrund zu verleihen. Es geht um Termine, wie da geheimnisvoll um den eher lauwarmen Brei geredet wird. Diese müsse man einhalten und nach und nach lässt man die Hüllen der Story fallen, während gefühlt schon hundert mal diverse sekundäre Geschlechtsmerkmale weiblicher Darsteller prall durch die Kamera hüpften. Jeder hat irgendwie Dreck am Stecken, der Sohn eines Versicherungsinhabers beging nach einem Unfall Fahrerflucht, ein bekannter Politiker wird angeblich erpresst und seine zeigefreudige Gattin scheint an seiner Karriere nicht ganz unbeteiligt zu sein. Es wirkt arg bemüht, als ob man gekauten Kaugummi so lang wie möglich ziehen möchte ohne das dieser reißt.

Spannung ist da natürlich Fehlanzeige auch wenn man sich in Rahmen seiner Möglichkeiten daran versucht, den Zuschauer zu erschrecken. Die geringe bzw. gar nicht vorhandene Qualität schafft das allerdings auch, aber gruselig wird es nicht richtig. Man bemüht sich dem allseits bekannten Horror-Baukasten für Schnellschüsse und bei Freunden obskurer Rohrkrepierer rettet sich Patrick lebt! noch durch seine äußerst amüsanten Versuche, den Schrecken zu erzeugen. Da heulen die Hunde, der Wind pfeift und plötzlich erscheinen da au dem Nichts diese zwei (zu Patrick gehörenden) Glotzeaugen, die den Schrecken und den Tod ankündigen. Wenn es dazu kommt, wird ordentlich die Blutkelle ausgepackt und zugeschlagen. Die Figuren agieren hier nicht gerade logisch oder nachvollziehbar, nur ist dies auch in tausenden anderen Horrorfilmen dabei. Lustig anzuschauen ist auf jeden Fall dieser fragende, trottelige Blick mit dem Paolo Giusti den Haken anschaut, der ihm bald die Lebenslichter ausbläst.

Unter Splatterfans ist der Film durch seinen berühmt-berüchtigen Schürhaken-Tod bekannt geworden, bei dem dieser bei einem Opfer vaginal ein- und oral austritt. Sehr garstig und äußerst heftig umgesetzt, zumal das Eindringen nicht angedeutet sondern breit ausgeschlachtet und gezeigt wird. Sprichwörtlicher Hardcore-Horror. Selbstzweckhaft umgesetzt und die Anlässe, in denen die weiblichen Darsteller ihre Hüllen fallen lassen, sind beinahe schon richtig pornös umgesetzt. Zu allen möglichen und unmöglichen Zeitpunkte setzen sie ihre drallen Kurven vor die Kamera. Erotisch ist das natürlich auch nicht, aber dem voyeuristisch veranlagten Zuseher eine schöne Zugabe. Patrick lebt! versprüht einen ordentlichen Sexismus, bei dem so manche Emanze mächtig Schaum vor den Mund bekommen würde. Über allem schwebt dann diese obskure Stimmung, gerade wenn in einer Szene eine vollkommen betrunkene Dame das Abendessen sprengt, Streit mit der Politikergattin anfängt, diese sich dabei natürlich schön die Kleidung vom Leibe reißen und nur der Leiter des Sanatoriums so, als wäre das eine vollkommen ruhig-entspannte Gesellschaft, einfach weiter ißt.

Gehöriger Trash, der nur für Hartgesottene wirklich etwas bietet. Unfreiwillige Komik in einer Umgebung völligen Unvermögens und Schwachsinns. Es gibt liebenswerteren Schwachsinn, bei Patrick lebt! geht ja selbst der Charme flöten, doch die ganze Chose ist so ein gewisses filmisches Unikum, bei dem Freunde des Bodensatzes gerne mal danach fischen können. Noch obskurer erscheint der Film ja, wenn man sich die Karriere seines Regisseurs betrachtet. Landi besuchte die Accademia dell'Arte Dramatica und schloss sie sogar mit Diplom (!) im Fach Regie ab und inszenierte im kulturellen Zirkel Diogene in Mailand etliche Stücke. Zu Beginn der 50er feierte er mit der Musikkomödie Canzoni per le strade seinen Einstand beim Film um sich dann dem TV zu widmen. Hier blühte Landi auf und inszenierte einige Klassiker, die sogar Preise einheimsten. Die Serie Le inchieste de commissario Maigret (von ihm komplett alleine inszeniert) gehört sogar selbst heute noch zu einer der erfolgreichsten italienischen TV-Serien. Im Kino wurde es arg trivialer und wie hier oder eben Giallo A Venezia arg schmuddeliger. So gehen auch einige Erotikkomödien auf sein Konto. Nach Patrick lebt! blieb er dann beim TV und verstarb 1992 in Rom.

Die über- oder gar nicht agierenden Mimen haben auch so einiges auf dem Kerbholz und gerade Sacha Pitoëff sticht hier auch heraus. Der mit stoischer Mine den überruhigen Doktor Herschell mimende Darsteller war auch in Argentos Horror Infernal (1980) zu sehen und verdingte sich in vielen TV- und Kinofilmen. Bekannt wurde er mit dem überaus hochangesehenen und superben Letztes Jahr in Marienbad (1961). Noch obskurer ist, dass er ein in seiner Heimat Frankreich hoch angesehener Theaterregisseur war und dort als Institution galt. Patrick-Darsteller Gianni Dei braucht hier ja nur stur geradeaus zu stieren, keine große Leistung. Fragt sich, ob er auch so straight singt wie er hier glotzt. Ende der 80er hat er eine Sängerkarriere eingeschlagen, nachdem er seit den 60ern im Film zu Hause war. Dabei war er auch im sehenswerten und viel zu unbekannten Poliziotescho Killer sind unsere Gäste (1974) zu sehen. Bei den weiblichen Darstellern muss man auch noch kurz Mariangela Giordano erwähnen. Die Tochter eines Journalisten war sogar mal "Miss Ligurien" was sie auch zum Film brachte.

Hier durfte sie schon recht schnell ihre weiblichen Vorzüge zur Schau stellen. Zuerst in einigen Sandalen- und Abenteuerfilmen, dann wurde sie auch in Italowestern wie dem ballerwütigen Django und Sartana, die tödlichen Zwei (1969) oder Fünf blutige Stricke (1969). Mit dem Herrn Dei war sie übrigens auch schon bei Giallo A Venezia mit am Start und 1981 durfte sie in Andrea Bianchis Zombiegaudi Die Rückkehr der Zombies die Mutter von Peter Bark darstellen und im späteren Verlauf des Films von ihrem zum Zombie gewordenen Sohn sich die Brust wortwörtlich abkauen lassen. Apropos Die Rückkehr der Zombies: auf einer Suche nach einem geeigneten Drehort muss Bianchi mit Sicherheit Landi angerufen haben und von diesem dann einen tollen Tipp bekommen haben, das Haus, in dem sich Patrick lebt! abspielt durfte dann für Bianchi auch einige Zombies beherbergen. Mit dieser Hintergrundgeschichte bzw. der von Landi (und Pitoëff) mutet Patrick lebt! noch seltsamer als ohnehin schon an. Wer unbedingt Lust auf schlechte Filme hat, kann sich hier ruhig rantrauen, alle anderen dürften mit zuckendem Daumen an der Stop-Taste den Film "genießen".
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Samstag, 10. August 2013

Inbred

"Zurück zur Natur" heißt es ja immer so schön, doch seit John Boormans Beim Sterben ist jeder der Erste (1972) wissen wir, dass die abseitigen Schönheit auf diesem Erdenrund, fernab jeglicher Zivilisation, nicht nur durch die unberührte Natur selbst gefahren birgt. Immer wieder stört der (Stadt-)Mensch die Bewohner entlegener Winkel in ihrer Ruhe, welche sich dann mehr oder minder groberer Methoden bedienen, um diese lauten Störenfriede wieder los zu werden. Seitdem ist der Horror aus dem Backwood ein sehr beliebtes Mittel, um grausame Geschichten von noch grausameren Landbewohnern zu erzählen. Mit Landeiern ist eben nicht gut Kirschen essen, was im Laufe der Jahre nachfolgende Filme wie Wrong Turn (2003), Original (1977) als auch Remake (2006) von The Hills Have Eyes, der leider recht unbekannte aber hochklassige Rituals (1977) oder Blutige Dämmerung (1981) bewiesen. Das Genre geht stark Hand in Hand mit dem ebenfalls in den 70ern geborenen Subgenre des "Terrorfilms", dessen Geburt mit The Texas Chainsaw Massacre (1974) einhergeht, aber äußerst schwammig zu klassifizieren ist.

In den staubigen, entlegenen weiten wie eben den USA mit ihrer allgewaltigen Natur oder auch Australien kommt sowas natürlich für den Zuschauer und Liebhaber solcher Terrorepen auch sehr glaubhaft rüber. Doch selbst in Europa schicken sich Filmemacher an, im Hinterland bzw. ländlichen Gegenden blutrünstige Bewohner Durchreisenden oder Urlaubern an die Kehle zu lassen. Da hätte man aus Frankreich Frontière(s) (2006) oder Rovdyr (2008) aus Norwegen. Die meisten Backwood-Streifen kommen aber aus Großbritannien, wo unter anderem der mit viel schwarzem Humor angereicherte Severance - Ein blutiger Betriebsausflug (2006), Wilderness (2006) oder Eden Lake (2008) entstanden. Mit dem noch sehr frischen Inbred schickt sich der nächste an, in die Annalen der Backwood-Reißer einzugehen. Dabei bedient man sich eines Aufhängers, der wohlbekannt ist.

Die beiden Sozialarbeiter Jeff und Kate reisen mit einigen in der Vergangenheit straffällig gewordenen Kids auf ein entlegenes Cottage in der Nähe des verschlafenen Nests Mortlake. Von zündelnden Pyrokids (Tim), Einbrechern (Zeb) bis zu Schlägern mit ziemlich kurzer Leine (Dwight) ist das volle Programm vertreten. Während Jeff es am Durchsetzungsvermögen zu mangeln scheint und die Kids versucht, mit abgedroschenen Phrasen zum Team zu formen, erscheint seine Kollegin etwas fortschrittlicher und lockerer. Sie versuchen mit den Kids ein Wochenende zu verbringen und ihnen soziale Kompetenzen zu vermitteln, die man bei diesen wohl zu vermissen glaubt. Allerdings hat man nicht die Rechnung mit dem inzuchtsgeplagten Bewohnern des Ortes gemacht. Diese haben nichts gegen Fremde, jedenfalls wenn sie auf der eigenen Speisekarte auftauchen. Zuvor muss man aber einer sehr befremdliche und blutrünstige Zirkusshow beiwohnen. Das natürlich als Hauptattraktion. Durch einen blöden Unfall Jeffs und damit einhergehender Provokation einiger jüngerer Dorfbewohner sehen sich auch die Kids und eben die Sozialarbeiter schnell im Fokus der verrückten Dörfler.

Ausgedacht als auch realisiert hat dies Alex Chandon, welcher bisher noch gar nicht so viele Streifen auf der Filmographie vorzuweisen hat. Immerhin ist die Lücke zwischen seinem Backwood-Schocker und dem davor entstandenen Film zehn Jahre groß. Vor Inbred war seine äußerst merkwürdige und unbefriedigende Horror-Anthologie Cradle of Filth (2001) jedenfalls unter den Splatterfans das nächste große Ding, welches mit Danii Filth (sic) sogar den Sänger der britischen Black Metal-Band Cradle of Filth in einer Rolle bot. Noch einmal zehn Jahre davor machte er sich mit seinen äußerst drastischen aber nicht uninteressanten Kurzfilmen Bad Karma (1991) und Drillbit (1992) von sich reden. Gerade ersterer, welcher sich ein Massaker auf einer Party, ausgelöst von zwei Hare Krishna-Anhängern (!) dreht, wurde in der Horrorszene schnell berühmt-berüchtigt. Auch hier zelebriert er natürlich ausgedehnt blutige, happige Mordszenerien, welche es auch in Inbred zu bewundern gibt.

Chandon hat wenigstens schon so einige Genrefilme gesehen und verinnerlicht, so dass sein autodidaktischer Background zusammen mit dem verfeinern des Könnens über die Jahre genügend Fähigkeiten vorweist, dass man es hier mit einem durchaus ordentlichen Film zu tun hat. Die längere Pause und das hier wohl noch etwas größere Budget im Gegensatz zu den früheren Machwerken hat ihm sogar recht gut getan. So bringt er seine Geschichte, die natürlich äußerst dürftig und auf das nötigste reduziert ist, straight voran ohne große Langeweile aufkommen zu lassen. Immerhin ist dies ja auch die größte Schwäche, die so manche Splatterfilme haben können. Man merkt ohnehin schnell, dass die Story ein Aufzieher für die garstigen Szenen und Ideen des Schreiberlings sind. Mit solchen Feinheiten wie Charakterzeichnung oder sogar Suspense hält sich Chandon nicht auf und schreitet schon fast mit Sieben Meilen-Stiefeln durch die selbst ausgedachte Geschichte.

Wobei doch schon ein wenig Spannung aufkommt, gerade als eine kleine Hetzjagd zwischen den Kids und den Dorfbewohnern entsteht. Allzu fade oder eintönig ist das nun nicht, wenn sich der Film dem Ende neigt, ist man sogar recht überrascht, wenn schon der Abspann über die Mattscheibe flimmert. Da muss man schon wohlwollend in die Richtung des Regisseurs nicken. Vor allem ist es schön, dass er die Szenen der bizarren Zirkusshow gar nicht so sehr ausweitet, was ja gerade in den Zeiten des "Torture Porns" eine Ausnahme ist. Chandon zeigt uns zwar schon sehr früh wo der Hammer hängt und präsentiert schon einmal im Ansatz deftigen Splatter, nimmt sich aber nicht allzu sehr Zeit, was nun die verschiedenen Möglichkeiten des Ablebens von Filmprotagonisten angeht. Auch wenn der Film wie so viele Independent- bzw. semi-professionellen Produktionen durch das digitale Equipment sehr clean erscheint, so kann Chandon gerade in den Zirkusszenen eine gewisse verstörende Atmosphäre aufbauen.

Die missgestalteten Bewohner, teils maskiert, die hier als Publikum den Grausamkeiten der Bosse des Dorfs beiwohnen, sind so eine Art moderne Freakshow die sich präsentiert. Chandon invertiert den Zirkus, präsentiert einen Moderator mit schwarzem Clownsgesicht und die "Artisten" haben zum Beispiel einen rostigen, alten Helm aus dem mit Ästen und Gemüse ein bizarres Gesicht gebastelt wird. Zwischen den Zeilen wohnt außerdem grimmiger, schwarzer Humor der eine sehr makabre Schlagseite besitzt. Chandon muss ein Liebhaber davon sein und scheint eine Vorliebe für Monty Python zu haben. Deren brillante Absurdität taucht hier zwar nicht auf, aber der im Zirkus sitzende, nackte Orgelspieler erinnert ein wenig an den ebenfalls nackten Organisten aus deren Black Mail-Sketch. Da kann man sich ein kleines Grinsen einfach nicht verkneifen, allerdings wird es durch den rabiaten Umgang mit den Figuren schnell wieder aus dem Gesicht gefegt. Zimperlich ist Inbred nicht gerade und geizt nicht mit dem roten Lebenssaft.

Aber wie erwähnt, macht er nicht den Fehler und weitet irgendwelche Folterszenen gnadenlos in die Länge aus. Die Zirkusshow lebt also von ihrer bizarren Stimmung, der Gore ist hier das "i-Tüpfelchen" und sonst werden die Effekte gut in den Verlauf des Films eingebettet. Ab und an bemerkt man, dass CGI für die Realisation verwendet wurde, fällt allerdings nicht störend auf. Auch handgemachte F/X sind zu erblicken und lassen den Freund deftiger Film-Schlachtplatten frohlocken. Man sollte übrigens hier und da ein Auge zudrücken, was die Logik betrifft. Das Genre hat ja seine eigenen Gesetze, welche mit eventuellem unvermögen beim sorgfältigen Ausarbeiten des Storyverlaufs einhergeht. Glücklicherweise ist auch dieser Umstand kein größeres Ärgernis, zu sehr fiebert man dann mit den verbleibenden Figuren mit. Diese bleiben Schemen, kaum greifbar und ebenfalls bekannte Anrisse aus Filmen die mit solchen Szenarien spielen. Diese straffälligen Kids - wie man sie z. B. auch im Zeckenhorror C2 Killerinsekt (1993) sieht - könnte man sofort auch in andere, ähnlich gelagerten Filme einbauen.

Dafür schafft es Chandon deren Mimen gut zu führen, dass diese ihren Figuren doch etwas Leben einhauchen und vor allem dem Film entsprechend gut zu spielen. Preisträchtig sind die Leistungen nicht, aber für Inbred vollkommen genügend. Immerhin sind hier mit Schauspielern wie Jo Hartley oder James Doherty Darsteller am Werk, die genügend Erfahrung im TV oder Filmen sammeln konnten. Hartley zum Beispiel ist auch in dem Hooligan-Drama This is England (2006) zu sehen. Und selbst die jüngeren Menschen vor der Kamera können durch die Bank weg überzeugen. Eine Sache, die ja nicht in jeder Horror-Indy-Produktion so ist. Chandon bringt den Terror in die britische Provinz, die von den Außenaufnahmen doch so verschlafen wirkt. Von wegen. Zum Schlafen kommt man bei Inbred ohnehin nicht, durch seine zügige Art rauschen die gut eineinhalb Stunden flugs vorbei. Bis zum Ende behält Chandon seine Marschrichtung bei. Zeit für Gefühlsduseleien ist keine und auch nicht Intention des Films. Terror Cinema made in Britain, der ordentlich auf die 12 gibt und wirklich bis zum Schluss auch grimmig bleibt.

Eine moderne Splatter-Produktion, die für sich genommen wenig falsch macht, nur mit etwas mehr Suspense bzw. Spannung noch besser wegkommen würde. Inbred ist aber der richtige Weg für Chandon, der zeigt, dass er durchaus was auf dem Kasten hat. Der Film ist pure Standardware, das muss man sich immer vor Augen halten. Keine große Innovation, die Story ist bekannt, die Figuren austauschbar und in anderen Streifen einsetzbar. Aber die Straightness, die der Regisseur seinem Film verleiht, rettet ihn. Andere Filme und Autoren würden selbst bei so einem Film ein wenig mehr in die Tiefe gehen und dem Ort des Geschehens, den Protagonisten des Films sowie natürlich den metzelnden Herrschaften eine Backgroundstory schenken. Das fehlt doch schon stark, durch fallen gelassene Andeutungen kann man sich einiges denken, doch ein genauer Hintergrund fehlt. Das mag Absicht sein, ist aber doch schade. Dennoch bleibt Inbred unterhaltsam und positiv grausig. Mag zu hoffen sein, dass Chandon nicht wieder zehn Jahre für den nächsten Film braucht. Auf dem richtigen Weg ist er ja.
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Montag, 5. August 2013

Rammbock

Das Spiel mit den Untoten, die Inszenierung des wandelnden Leichnams, der durch seine aufs Wesentliche reduzierte Triebhaftigkeit getrieben wird, als Bedrohung der gesamten Menschheit benötigt mehr oder minder Fingerspitzengefühl. Egal ob das ganze nun eher actionlastig und effekthascherisch ausfällt wie bei Die Horde (2009), als blutdurchtränkter, atmosphärisch dichter Alptraum wie in Über dem Jenseits (1981) oder einem klautstrophobischen Thriller mit sozialkritischem Unterbau wie in dem Zombiefilm überhaupt, Dawn of the Dead (1978) ausfällt: das Talent und Können als Autor und/oder Regisseur ist immens wichtig. Natürlich nicht nur ausschließlich in diesem Subgenre. Dem Zombiefilm aus Deutschland konnte man diese beiden Dinge immer absprechen. Zu sehr ist das Subgenre im Fandom verwurzelt. Selbst wenn die Szene mittlerweile gerne von "Indie" spricht, das Budget sich im Laufe der Jahre um eine gewisse (wenn auch geringe) Summe erhöht hat: das ganze ist immer noch viel zu sehr amateurhaft. Egal ob die Macher dieser Filme nun Ittenbach, Schnaas oder Taubert heißen. Die Filme sind mehr oder minder dilletantisch, eventuell noch im unteren Durchschnitt angesiedelt.

Um so kurioser erscheint nun Rammbock, welcher seit gut drei Jahren in der Filmwelt umherwandelt. Ein Zombiefilm. Aus Deutschland. Produziert von ZDF. Dinge, von denen man vor einigen Jahren nie zu denken gewagt hätte. Für ihre Reihe "Das kleine Fernsehspiel" griffen diie Mainzer dem ambitionierten Filmemacher Marvin Kren unter die Arme um seinen gerade mal einstündigen Film zu realisieren. Um es vorneweg zu nehmen: der öffentlich-rechtliche Zombie - meist von den alternativen und oftmals aus der Metal-Szene stammenden Fans der blutig roten Unterhalten mit gerümpfter Nase beäugt - schlägt den "Indie"-Bruder um längen. Dies ist unter den bereits genannten Umständen natürlich auch kein Wunder.

Kren und sein Autor Benjamin Hessler schicken hier den Wiener Michael ins für diesen so ferne Berlin, um dort die Gabi, dessen Ex-Freundin, zu überraschen. Noch besser wäre es für den etwas naiv bzw. einfältig wirkenden Michael, wenn er diese auch wieder zurückerobern könnte. Doch kaum bei ihr angekommen, überschlagen sich die Ereignisse. Gabi ist nicht anzutreffen, dafür ein Handwerker, der zuerst seinen 15-jährigen Azubi Harper und dann auch noch Michael aus unerfindlichen Gründen an die Kehle will. Das ungleiche Duo rettet sich vor diesem in die Wohnung. Aus dieser sehen sie unglaubliche Szenen, wie Menschen beinahe wie tollwütige oder vor Wut rasende Tiere Passanten anfallen und töten. Die Regierung spricht eine Ausgangssperre aus, ein unbekannter Virus scheint Grund für dieses Verhalten zu sein. Man solle sich ruhig verhalten um nicht die Erkrankten auf sich aufmerksam zu machen. Das ungleiche Duo Harper und Michael, ersterer ziemlich still und in sich gekehrt, letzterer immer noch mit einer zu großen Portion Gabi im Kopf, muss sich zusammenraufen.

Über die Fenster kommunizieren sie mit anderen Überlebenden aus dem Gebäudekomplex durch den Innenhof hinweg. Wobei man allerdings natürlich immer noch einige Infizierte im Innenhof rumlungern. Jeder der Menschen hat sein eigenes kleines Schicksal zu erleiden; dadurch und Aufgrund der Isolation ist es allerdings nicht gerade das leichteste Unterfangen, einander zu helfen. Vor allem, wenn durch Missgeschicke die rasenden Blutdürstigen näher kommen als gewollt. Das interessante an Rammbock ist nun, das der Film ein zentrales Element des Zombie-Subgenres - die Isolation - herauspickt und geschickt als Leitmotiv für die Geschichte wählt. Mal mehr, mal wieder weniger Menschen schließen sich auf der Flucht vor den Massen an Untoten seit Night of the Living Dead (1968) immer wieder ein, um so eine Chance aufs Überleben zu wahren. Normalerweise wechseln sich diese mit Massenszenen ab, damit immer wieder die drohende Gefahr dem Zuschauer als auch den Protagonisten vor Augen geführt wird. Auch wenn schon Romeros Erstling seiner Ursprungstrilogie um die Untoten nicht gerade mit viel Budget auftrumpfen konnte, später folgende Filme - gerade während der in den 80ern grasierenden Zombiewelle - egal ob aus den USA, Italien oder sonstwo ebenfalls nicht gerade viel Öcken aufweisen konnten (jedenfalls bis der Zombie in den Mainstream taumelte): die No/ow Budget-Mentalität und -Infrastruktur der Amateurfilme können bedingt, wenn überhaupt, durch mangelnde Gelder, sowie Talent und Einfallsreichtum kaum bei sowas punkten. Der Freundeskreis von zehn Mann mit etwas Matsche im Gesicht auf irgendeinem Feld in der Umgebung des Wohnorts kann nicht wirklich bedrohliche, angsteinflößende Szenen erwirken. Daran krankt das Genre im von Leuten aus dem Fandom inszenierten generell. Wobei es auch hier wenige löbliche Ausnahmen wie z. B. den US-amerikanischen The Dead Next Door (1989).

Diese Szenen sind es auch, die den Zombiefilm generell auch immer wieder in die Richtung des Katastrophenfilms (siehe den brandaktuellen World War Z) drücken. Kren hat allerdings genau dieses Können und das richtige Händchen, aus der Geschichte einen sehr interessanten Mikrokosmos zu schaffen. Auch hier werden natürlich von nichts etwas ahnende Menschen von Zombiemassen überfallen. Doch diese Szenen sind akzentuiert in die Geschichte eingeflochten, bilden zu Beginn einen schönen Aufmacher um dann die Sicht auf die im Gebäudekomplex verbliebenen Menschen - zu allererst natürlich Michael und Harper - zu richten. Harper gibt sich arg verschlossen, hofft auf ein Überleben und die Besserung der Situation in der er nun steckt, Michael hofft immer noch auf ein Zeichen von Gabi. Über allem scheint seine Verflossene zu schweben, der Blick für das Wesentliche scheint ihm verwehrt. Selbst als Harper aus dem Besteck von Gabi Waffen baut, denkt Michael zuerst an das Zeter und Mordio von dieser, wenn diese das bei einer wahrscheinlichen Rückkehr in die Wohnung erblicken würde. Erst spät wandelt sich Michi, gerade als ihm alle Hoffnung auf bessere Tage genommen wird. Dessen Entwicklung wird von Michael Fuith wirklich sehr gut dargestellt. Die restlichen Figuren, welche den Film bereichern, bleiben etwas bleich wie die wandelnden Leichen selbst, verkommen allerdings nicht - wie in den anderen Werken ähnlicher Ausrichtung - zu bloßen Abziehbildern.

Dieser eigenwillige Blick auf eine bereits so oft beschworene Zombie-Apokalypse, wie Rammbock ihn bietet, ist es, was den Film so spannend macht. Etwas lakonischer, leiser Humor wird eingebaut und im konkreten hat man es mit einem kleinen Beziehungsdrama zu tun, einem Beinahe-Kammerspiel mit Zombies. Diese sind moderner Prägung, also sehr gut zu Fuss und rennen los, wenn irgendwo im Haus ein (zu) lautes Geräusch ertönt. Wenn sie zuschlagen, geht es auch recht deftig zur Sache, wobei Blut und Gekröse eigentlich eher Nebensache in Rammbock sind. Die klaustrophobische Stimmung, hervorgerufen durch die räumliche Einengung, steht im Vordergrund und wird von Anfang bis Ende sehr gut umgesetzt. Die knackige Laufzeit ist dadurch auch ein Garant für eine nicht abflachende, eher gleichbleibende und konstant hohe Spannungskurve. Natürlich erfindet Rammbock das Rad bzw. das Genre nicht neu. Aber sein Umgang mit diesem und auch die hier und da ironische Färbung sind wirklich gut zu betrachten. Mit einer eventuell längeren Laufzeit hätte man hier und da einige störende Kanten abrunden können. Doch auch so ist Rammbock ein interessantes Spiel mit altbekannten und zugleich der erste und einzige gute Zombiefilm aus deutschen Landen. Das ein guter Genrefilm dabei auch noch (ausgerechnet) vom öffentlichen-rechtlichen TV produziert wird, ist eine kleine ironische Fußnote.
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Donnerstag, 4. Juli 2013

The Last Moguls - BBC-Doku über Cannon

Fans martialischer 80er Jahre-B-Action-Schlachtplatten bekommen schon leicht feuchte Augen, wenn sie die Namen Menahem Golan und Yoram Globus hören. Im Jahre 1979 übernahmen die beiden Isrealis für 500.000 Dollar die kleine Produktionsfirma Cannon Films und prägten in den nächsten Jahren mit ihrem Output das Actionkino wie kein anderer. Allein schon ihre stockkonservativ gefärbten Chuck Norris-Klopper sind es wert, sich nicht nur mit dem wechselhaften Output sondern auch mit den beiden Männern hinter Cannon mal näher zu befassen.

Im Jahre 1986 befasste sich schon die BBC mit Golan und Globus und drehten mit "The Last Moguls" eine interessante, einstündige Dokumentation über die beiden, welche sich wirklich wie die absoluten Produzenten-Kings aufführen. Ein schöner Blick hinter die Kulissen.

Es wurde übrigens eigens eine Playlist von mir für die Doku erstellt, welche man hier direkt erreichen oder unten direkt anschauen kann.



via Reihe Sieben
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Montag, 1. Juli 2013

ColourBleed

Eine junge, kreative Frau welche in einer äußerst tristen und grauen Stadt irgendwo in Osteuropa lebt, spürt am eigenen Leib das dunkle Geheimnis einer jungen Frau. Der für die BBC produzierte Kurzfilm von Peter Szewczyk ist schwer in eine Schublade einzuordnen, doch allein das macht ihn so interessant. Vielschichtig ist dies ohnehin und schön deutbar. Beinahe ist das Szewczyks Art des Cronenberg'schen "Bodyhorrors" - und doch viel mehr, als ihn nur als einfache Genrekost abzutun.

Ein paar Preise hat dieser sehenswerte Streifen auch schon eingeheimst, unter anderem als bester Kurzfilm auf dem Fantasporno und den Special Jury Price in Sitges. Nicht nur deswegen einen Blick wert.



Direktlink


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Sonntag, 2. Juni 2013

Das Schwert des gelben Tigers

Exotische Filmländer gibt es dank der Globalisierung und auch der Expansion innerhalb der Filmwirtschaft kaum noch. Doch in den 70ern war es sicher sehr aufregend, wenn plötzlich in der von den USA und dem europäischen Umland beherrschten Kinolandschaft hiesiger Lichtspielhäuser eine Produktion aus der (damaligen) englischen Kronkolonie Hong Kong im Kino anlief. Es war am 23. Januar 1973 als mit Das Schwert des gelben Tigers der erste Actionfilm aus diesem fernen Land in den deutschen Kinos anlief. Die Lust auf das unbekannte Neue und wohl auch das bisher noch nie dagewesene bzw. gesehene Spektakel trieben das Publikum in die Kinos und blitzschnell etablierte sich nicht nur Hong Kong im Bewusstsein des deutschen Zuschauers. Dieser Film sorgte auch für eine Flut ähnlicher Werke und Martial Arts-Filme wurden das neue Zugpferd für die Verleiher.

Scotia, damaliger Verleih, hat sich allerdings auch eine wahre Perle ausgesucht um diese Art von Film dem Publikum näher zu bringen. Immerhin ist der Film von den legendären Shaw Brothers produziert worden, deren Produktionen in ihren besten Tagen mit viel Pomp protzten und epische Schlachten zeigten. Wobei Das Schwert des Gelben Tigers nicht allzu sehr überbordend ist und eine Massenkampfszene nach der anderen zeigt. Gerade seine akzentuiert eingesetzten Kampfszenen sind ein großer Pluspunkt, die in eine an und für sich simple Geschichte eingeflochten wurden. Diese handelt vom ehrenhaften Schwertkämpfer Lei Li, welcher mit einer List vom Räuberchef in ein Duell verwickelt wird und dieses verliert. Das dumme an dieser Sache: beide haben geschworen, dass sie, falls sie verlieren, sich den Arm abtrennen und nie mehr kämpfen werden.

Li Fei ist ein Mann, der zu seinem Wort steht und entledigt sich mit seiner Klinge gleich noch am Ort des Geschehens seines Arms und hängt das Schwert an den Nagel. Er beginnt zurückgezogen in einem Gasthaus zu arbeiten, unerkannt und weitab von Kampf und Gloria. Zarte Bande wird mit Pa, Tochter des örtlichen Schmiedes, geschlossen und erst als der Schwertkämpfer Feng die Szenerie betritt, wird Li aus seinen schwermütigen Erinnerungen gerissen. Feng ist ebenfalls ein ehrenwerter Mann und durch einen Zufall erfährt er auch, wer dieser voller Gram erfüllte Kellner in dem Gasthaus ist. Sie freunden sich an aber natürlich ist auch Hung immer noch Thema. Vor allem dann, als er von der Ankunft Fengs erfährt und ihn ebenfalls mit einer List dazu zwingen will, die Finger von den Schwertern zu lassen. Er läft zu einem Fest auf seinen Sitz, der Tigerburg, ein und Feng nimmt - interessiert an den Vorgängen in diesem Räubernest, an. Was sich dort dann allerdings ereignet, zwingt sogar Li Fei wieder ans Schwert.

Zeitlich ist die Geschichte eingebettet in die Zeit des historischen Chinas und nachdem Das Schwert des gelben Tigers die Kinoklassen klingeln ließen, folgten wie bereits oben angesprochen noch einige (viele) Filme, welche in der Ming-, der Qing- oder anderen Dynastien spielen. Ein guter Grund, wieso diese so gut angekommen sind beim Publikum und auch heute noch beliebt sind, ist sicherlich diese unglaublich detaillierte Ausstattungsorgie, die damit einhergeht. Die Locations, Requisiten und Kostüme der Schauspieler sind wirklich sehr liebevoll ausgesucht und hergestellt und selbst die Eigenheit der Shaws, draußen spielende Szenen im Studio und nicht vor Ort zu drehen, sind hier nicht so auffällig wie eventuell in anderen Werken. Sie sind auch hier vorhanden, fallen nicht zu sehr ins Gewicht, geben dem Film allerdings auch eine gewisse entrückte Märchenhaftigkeit. Alleine schon der Einstieg, als Li Fei an den Ort eines blutigen Raubs kommt und an den toten Kämpfern vorbeischreitet, ist stimmungsvoll in Szene gesetzt. Sie besitzt sogar surreale Qualitäten, sieht man die Kämpfer sogar teils kniend, mit ihren Waffen in der Hand am Wegesrand, als wären sie eingefroren.

Als allerdings Hung auftaucht, wird man in den äußerst gewaltsamen Alltag eines Schwertkämpfers in diesen weit entfernten Zeiten gezogen. Doch trotz aller martialischer Charakteristika, welche die Filme eines Chang Chehs mit sich bringen, hat es der Regie-Star der Shaws auch immer verstanden, eine gewisse Ästhetik in die brutalen Kämpfe einzuflechten. Mit verkrüppelten Protagonisten kannte sich Chang Cheh übrigens gut aus, inszenierte er einige Jahre zuvor doch den Klassiker Das goldene Schwert des Königtigers (1967) mit Jimmy Wang Yu, im englischen als One-Armed Swordsman bekannt, der ebenfalls einen einarmigen Kämpfer als Hauptfigur hat. Das Schwert des gelben Tigers kann man als Ende einer Trilogie ansehen, welcher mit dem Königstigerchen begonnen wurde. Cheh, ohnehin ein Meister eines sehr Testosteron-geprägten Erzählstils, der keine Kompromisse kannte, gelangte zur Zeit des gelben Tigers an seinen Höhepunkt, schuf aber auch danach u. a. mit Ti Lung - Duell ohne Gnade (1971), Der Pirat von Shan Tung (1972) oder Die unbesiegbaren 5 (1978) weitere Klassiker. Er saß sogar bei der Shaw Brothers-/Hammer Studios-Kollaboration Die 7 goldenen Vampire (1974) auf dem Regiestuhl.

Und wenn Chang Cheh zum Fight ruft, dann geht es ordentlich zur Sache. Für die damalige Zeit schon erstaunlich grafisch wird hier einfach mal ein Arm schön sichtbar abgetrennt, diverse Leiber aufgeschlitzt oder gleich ein Mensch zweigeteilt. Die Duelle sind dabei mit viel Verve umgesetzt und viele Jahre vor John Woo wird ein wahres "Todesballett" inszeniert und getanzt, welches in Blut getränkt einen Tanz des Überlebens und Sterbens zeigt. Der Stärkste siegt, allerdings heißt das hier nicht unbedingt, dass dieser auch gesund, vollständig und gefestigt sein muss. David Chiang gibt seinen Li Fei sehr nachdenklich und ganz überraschend darf zwischen den straighten Kampfszenen, die wirklich sehr toll und ansehnlich choreographiert sind, sich auch dessen zerrissener Charakter entfalten. Das entschleunigt die Geschichte sogar so weit, dass es schon beinahe an gewissen Längen kratzt. Allerdings schafft es Chiang, seine Figur mit Leben zu erwecken. Das er mit seinem Schicksal hadert und damit nur schwer klar kommt, ist greifbar für den Zuschauer. Dafür bleiben die anderen Figuren leider eher flach, auch wenn er mit Ti Lung als Feng einen weiteren Superstar der Shaws zur Seite hat.

Ti Lung gibt seinen ehrenwerten Schwertkämpfer souverän, kann allerdings keine weiteren Akzente setzen. In den Kampfszenen glänzt er wie sein Partner sehr gut und darf dafür auch am spektakulärsten ins Gras beißen. In der Geschichte schafft er es allerdings mit seinen Ratschlägen und der offenen Bewunderung gegenüber Li, diesen aus seinem Loch zu holen. Das schafft nicht einmal die damalige Top-Darstellerin Li Ching als Pa, deren zarten Bande mit Li angedeutet, aber nicht voll ausgebreitet wird. Sie ist es jedenfalls, die Li ein Schwert, welches ihr Vater bei sich zu Hause versteckt hält, schenkt, damit er sich gegen die Demütigungen einiger Gäste wegen seiner Behinderung, wehren kann. Erst die Männerfreundschaft verschafft es. Das sehr maskulin geprägte Kino von Chang Cheh zeigt sich hier in voller Blüte, umschifft allerdings einige Machismen, die andere Filme mehr auswälzen. Durch seine Mischung aus brachialer Gewalt, verbunden mit ästhetisch sehr ansprechender Kampfchoreographie, die trotzdem nicht zu sehr stilisiert wirkt und den leiseren Tönen ist Das Schwert des gelben Tigers beinahe schon ein Actiondrama.

Um allerdings in der Tragödie zu punkten, fehlt der weitere Tiefgang. Trotzdem wirkt Chang Chehs Film sehr schön rund und kann mit seinen Stärken jeder Zeit punkten und schafft es sogar, sich anbahnende Langatmigkeit schnell zu vertreiben. Cheh versteht es eben, seine Geschichten straight zu erzählen um dann mit einem nochmal sehr ausufernden Finale es krachen zu lassen. Dies lässt so manchen Körper tot zusammensacken, wo vorher noch leise Töne über Freundschaft und deren Kraft, Menschen aufzubauen und sie zu festigen, angeschlagen wurde. Den Übergang schafft der Regisseur spielend, dank seines straffen arbeitens hinter der Kamera und der guten Unterstützung seiner Mimen. Somit kann man sogar die simpelste Story zu einem spannenden Spektakel werden lassen, wie es Das Schwert des gelben Tigers ist. Die Geschichte des Martial Arts-Films in den deutschen Kinos wurde mit einem wahrhaftigen (heutigen) Klassiker gestartet, der auch heute noch sehr gut schaubar ist.
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Montag, 20. Mai 2013

Blood Beach

Wer kennt die Redewendung "Wie vom Erdboden verschluckt" nicht. Ausgehend von dieser hat man sich irgendwo in einer schummrigen Drehbuchautorensklaven-Kaschemme gedacht, daraus mit heißer Nadel einen Horrorfilm zu stricken, der genau daraus das vorherrschende Thema macht. Damit es richtig "authentisch" bzw. halbwegs glaubhaft rüberkommt, verlegt man die Handlung nach Kalifornien, dort gibt es viel Sonne und eben so viel Strand. Unter diesem lauert im Süden des amerikanischen Bundesstaats, in einer kleinen Ortschaft, das Grauen. Erstes Opfer ist die Beinahe-Schwiegermama von Strandwächter Harry Caulder, als sie gerade ihren Hund ausführt. In Windeseile ist sie im Strand versunken, jede Rettung als auch Harry kommen zu spät. Dafür kommt allerdings Catherine, Tochter der Dame und Ex-Liebschaft von Harry in den Ort, hoffend, dass ihre Mutter wieder auftaucht.

Dies ist leider nicht der Fall. Die unterirdische Bedrohung wird sogar noch schlimmer, knabbert fröhlich an Beinen von jungen Strandschönheiten herum oder zieht wahllos Menschen in die Tiefe des Bodens. Neben Harry und Catherine versucht auch die örtliche Polizei das Rätsel der unheimlichen Zwischenfälle am Strand zu lösen. Mit dem Fall werden Sergeant Royko, ein meistens dauernd rumnölender Cop sowie sein Partner Piantadosi und deren Captain Pearson betraut. Doch bis sie nach langem Suchen nach Anhaltspunkten der Sache langsam auf die Schliche kommen, müssen leider noch so einige Menschen daran glauben und werden vom Strand verschluckt.

Darüber hinaus muss auch die Geduld des Zuschauers unheimlich daran glauben. Blood Beach ist ein typisches Unikum im Wust des Genrefilms der in den 70ern bzw. beginnenden 80ern gedreht wurde. Ein reißerischer Titel und ein dazu äußerst ansprechendes Plakatmotiv, welche in Kombination wirklich Lust auf den Film machen. Wenn gleich zu Beginn auch sofort schon das erste Opfer in die sandigen Tiefen gezogen wird, was zugegebenermaßen recht ordentlich getrickst wurde, ist das auch ein gleichzeitig interessanter wie obskurer Anblick. Die Neugierde wird mit natürlich sofort geweckt, vor allem da der Film hier auch noch gleichzeitig die örtliche Verteilung von Opfer und Retter umkehrt. Ist man ja gewohnt, dass in so einer Szenerie am Meer jemand eher im kühlen Nass in die Tiefe gezogen wird und der Retter sich am Strand befindet, so ist dies hier genau andersrum. Im Strand lauert das Grauen, Protagonist Harry befindet sich auf dem Weg zur Arbeit. Reichlich martialisch schwimmt der mit blonder Mähne ausgestattete Recke zur Arbeit!

Leider kommt man aber nicht umhin, zuzugeben, dass Blood Beach das Interesse erweckende an seinem Stoff nicht lange aufrecht halten kann. Er ist ein Horror, dem es an eben diesem unheimlich viel mangelt. Ein Grund dafür kann man darin ausmachen, dass Regisseur Jeffrey Bloom es nicht gelingt, das überfrachtete Script punktuell umzusetzen. Er macht aus dem Film eine kleine Geduldsprobe, denn alsbald hat man sich an allem, was der Film so bietet satt gesehen und wünscht sich hier und da einen ordentlichen Schuss Würze. Nur leider fehlt diese komplett, Blood Beach bleibt unglaublich fade. Spannung kann der Film zu keiner Zeit aufbauen, dafür wird ihm durch den zweiten Handlungsstrang zu viel Luft genommen. Zum einen sind die Szenen, in denen das Grauen über bzw. unter die armen Gestalten hereinbricht, zu kurz und nach dem meist immer gleichen Schema aufgebaut. Auch wenn man weiß, dass dort etwas gefährliches lauert: durch einen Umstand setzt man doch einen Fuss auf den sandigen Todesbringer und einen Augenblick später wird man auch schon ein Stockwerk tiefer befördert.

Zum Anderen verbringt der Film zu viel Zeit mit der Schilderung der schrittweisen Annäherung von Harry und Catherine. Das Szenario ist bekannt, dass durch einen schrecklichen Umstand ehemals Liebende sich wiedersehen und gerade (oder spätestens) nach einem gewaltigen Finale wieder zueinander finden. Hier wird dies allerdings lang und breit ausgeschmückt und mit einem der wenigen positiven Dinge am Film - der äußerst stimmigen Farbgebung des Films, die sehr in warmen Farben gehalten ist - erinnert man sich hier leicht an seichter TV-Soap-Koast aus den 80ern erinnert. Aufgelockert, allerdings bei weitem nicht aufgebessert, wird der Film durch ironische Brüche und dem äußerst flapsig erscheinenden Cop-Gespann. Besonders erwähnenswert ist Burt Young, bekannt geworden aus dem Boxfilmhit Rocky, der als Royko ständig nölt, wie in Chicago die Dinge behandelt werden und recht rabiat mit seinen Mitmenschen umgeht. Ein kleiner Lichtblick, der allerdings auch nicht den Film komplett retten kann. Selbst Genrestar John Saxon steht ihm zur Seite, aber auch das hilft alles nicht.

Mitreißende Wellen sind am Blood Beach Mangelware, auf Spannungs- und Unterhaltungsebene herrscht hier weit und breit Ebbe. Auch wenn das Wortspiel äußerst billig und zu offensichtlich zu sein scheint, es passt eben: Der Film versandet; das ihn verschlingende Monster ist unter dem Namen Langeweile bekannt. Kollege Oliver Nöding schreibt in seiner Besprechung sehr treffend, dass es sich

um einen recht verschnarchten, merkwürdig unengagiert hingeschlunzten Monsterfilm, der nur wenige der Reize aussendet, die man von einem Monsterfilm erwartet (...)

handelt. Nun sind Zitate aus Besprechungen von Bloggerkollegen sicherlich nicht gerade die Üblichkeit, aber Oliver trifft es hiermit sehr auf den Punkt. Der Unterschied ist, dass ihm der Film trotzdem noch einen gewissen Unterhaltungswert gebracht hat.

Geschmäcker sind verschieden und dem Rezensenten, der nun geplagt von so viel sandiger Langeweile diese Zeilen in die Tastatur hämmert, war Blood Beach eine Spur zu unaufgeregt. Die Atmosphäre ist teils sehr hübsch eingefangen, wird mit seinem stimmigen Soundtrack sogar noch recht aufgewertet, allerdings lässt es nichts an der Tatsache ändern, dass es eben ein unheimlich madiger Horrorstreifen ist. Die wenigen positiven Merkmale, die er mit sich bringt, stehen einsam den negativen gegenüber. Gerade auch weil die Auflösung, was denn nun da unter dem Strand haust, kaum erklärt wird und recht obskur anmutet. Es scheint - gerade durch das allseits bekannte Open End durch das gnadenlos der Abspann rauscht - gewollt zu sein, eine Fortsetzung mit mehr erklärenden Elementen hinterherzuschieben.

Blood Beach schien allerdings nicht gerade sehr erfolgreich gewesen zu sein (da er in den USA ohnehin mit recht wenigen Einsätzen lief) und somit lässt diese (Gott sei Dank?) auf sich warten. Verfilmte Langeweile, die 732. kann man da nur sagen mit einem durchweg versauten Finale, dass genauso unspektakulär an einem vorbeirauscht wie der restliche Film. Wenn man viel Sand sehen möchte, dann kann man diesem auch beim Durchrieseln in einer Sanduhr zuschauen. Spannung dürfte hier mehr wie hier vorhanden sein und auch die schon angesprochene durchaus stimmige Atmosphäre schafft es nicht mehr, dass der Film gerettet wird. Ein B-Film, der mit seinem Thema durchaus Potenzial für mehr mitbringt, allerdings dieses nicht nutzt. Es scheint wohl auch am Cast und dem Regisseur selbst zu liegen, dass das Niveau nicht über laue TV-Unterhaltung hinaus geht. Da wurde viel verschenkt.

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Freitag, 3. Mai 2013

Peter Stults: Bekannte Filme in einer früheren Zeit

Der Künstler Peter Stults geht einer interessanten Frage nach: was wäre, wenn bekannte Streifen wie z. B. Blade Runner, Pulp Fiction oder Trainspotting viel früher gedreht worden wären. Aus einer anderen Zeit stammend, mit anderen großen Namen in den Hauptrollen? Kann man sich Warren Beaty als den dunklen Ritter in The Dark Knight Rises vorstellen? Oder Julie Andrews in einem The Sixth Sense von Nicolas Roeg? Jedenfalls visualisiert er diese Fragen in wunderbare, auf alt getrimmte Filmplakate. Die sind jedes für sich ein wahrer Augenschmaus und laden wirklich zum Träumen ein, wie die Filme - wie sie von den Plakaten schimmern - wohl so geworden wären.









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Sonntag, 28. April 2013

Mama

Höher, schneller, weiter, grausamer. Eine Devise, passend für den modernen Horrorfilm, der in den letzten Jahren fest verwurzelt in der Realität ist, sich oberflächlich mit Schuld und Sühne beschäftigt und modernen Henkern wie Jigsaw in der Saw-Reihe menschliche Verfehlungen an den makabren Pranger stellen lässt. Diese Figuren kann man als Exekutive, Legislative und Judikative in einem sehen, wie sie ihren Opfern das Gericht machen und sie gleichzeitig verurteilen und dieses mit aller Kaltschnäuzigkeit vollstrecken. Es mag ein Abbild der krisengeschüttelten, trauma-behafteten letzten Jahre mit all ihren Katastrophen sein, welches den Menschen an und für sich kälter gemacht hat. Dem Zynismus wurde damit eine weite Tür geöffnet und auch das Internet mit seinen beinahen schrankenlosen Möglichkeiten, sich in dunklen Ecken grausame "Ekel-Videos" oder auch -Bilder anzuschauen. Die Abstumpfung des Einzelnen durch diesen grenzüberschreitenden Voyeurismus gipfelt im Horrorkino der letzten Jahre an einer Torture Porn-Welle, die glücklicherweise langsam abebbt.

Diesen konservativ anmutenden Worten zum Trotz, kann und darf Film natürlich auch gerne Grenzen überschreiten, provokant wirken. Doch während der letzte Höhepunkt des realistischen Horror-Abbilds - A Serbian Film - wenigstens noch einen intelligenten Unterbau verfügt (siehe das Review hier im Blog), so sucht man sowas in manchen Indie-Werken wie den Filmen eines Fred Vogels leider vergeblich. Man bricht mit den liebgewonnenen Traditionen des Horrorkinos, um die Schock- und Ekelgrenze immer weiter nach oben zu treiben. Da ist das Langfilmdebüt des Argentiniers Andrés Muschietti erfreulich altmodisch ausgefallen. Der Geisterfilm - geprägt durch solche ewigen Meisterwerke wie Bis das Blut gefriert (1963) - scheint dafür ein kleines Comeback zu erleben. Nachdem die wieder erwachten Hammer Studios im letzten Jahr Die Frau in Schwarz ins Rennen warfen, kommt nun mit Mama ein weiterer Traditionsspuk in die Kinos.

Hier geht es um die beiden Mädchen Victoria und Lilly, welche nach fünf Jahren Vermisstenstatus durch einen glücklichen Umstand wieder gefunden werden. Sie wurden von ihrem Vater entführt, welcher aus Verzweiflung nach einem Missglückten Geldgeschäft zwei Partner und die von ihm in Trennung lebende Mutter der beiden Töchter ermordete. Auf seiner Flucht kommt er auf glatter Fahrbahn durch Unachtsamkeit ab und landet mit ihnen in einer verlassen aussehenden Waldhütte. Dem Zuschauer wird allerdings schnell gewahr, dass diese einen unheimlichen Bewohner birgt: einen ruhelosen Geist, der sich um die beiden Kinder kümmert. Nachdem man sie komplett verwildert gefunden hat und wieder an unsere Zivilisation heranführt, möchte sich der Lucas, der Bruder des Vaters der beiden um die Mädchen kümmern. Seine Freundin Annabelle, Mitglied einer Rockband und ohne konventionellen Lebensstil, wird eher unfreiwillig in die Mutterrolle gedrängt.

Victoria und Lilly machen gute Fortschritte in der Behandlung, allerdings geht der behandelnde Psychiater Dr. Dreyfuss davon aus, dass die von den Mädchen immer wieder angesprochene "Mama" eine bei Victoria gebildete, zweite Persönlichkeit ist. Das dies nicht so ist, merken Lucas und Lilly, als sie im Rahmen der Behandlung in ein Haus einziehen um sich um die Mädchen zu kümmern und damit diese weiter untersucht werden können. Denn alsbald kommt es zu merkwürdigen Vorkommnissen und der Erkenntnis, dass "Mama" etwas bzw. jemand ganz anderes ist. Dabei setzt Muschietti darauf, dass er seine Geschichte mit sehr entspanntem und gedrosseltem Tempo erzählt, auch wenn er es schafft, dass Mama bis zum für die Protagonisten beginnenden Grauen gar nicht so lange braucht. Mit kleinen, erzählerischen Stilmitteln schildert er die Hintergründe des titelgebenden Geistes und was mit den Mädchen während der fünf Jahre passierte.

Die verwahrlosten Kinder zu Beginn des Films allein sind schon ein erster Schreck, ihre animalischen Verhaltensmuster unheimlich bedrückend umgesetzt. Umso erstaunlicher wie fix diese sich dann wieder in der Zivilisation zurechtfinden, was schon ein wenig unglaubwürdig erscheint. Allerdings ist dies ja auch ein Horrorfilm und keine modernisierte Verfilmung bzw. Abwandlung der Geschichte des Kaspar Hausers. Man kann sich damit aber schnell und gut abfinden, da Muschietti sehr sicher im Umgang mit dem Stoff ist (immerhin basiert der Film auf einen eigenen Kurzfilm aus dem Jahre 2008) und es sehr schön versteht, langsam den Schrecken in das frische und sehr ungewollte Familienglück zu bringen. Gerade Annabelle ist hier das schwächste Glied - noch schwächer als die Kinder - in der Familie. In einer Szene jubelt sie noch über den negativen Schwangerschaftstest, einige Minuten später sieht sie sich als zweifache Mutter einer Aufgabe gegenüber, auf die sie spürbar keine Lust hat. Gezwungen begrüßt sie die Kinder im neuen Heim, während bei ihrem Freund - immerhin auch der Onkel der Mädchen - schnell väterliche Gefühle entstehen.

Allerdings sind die Kinder immer noch in ihrer eigenen Welt gefangen, trotz aller Resozialisierung. Schnell werden sie auch von ihrer übernatürlichen Ziehmutter im neuen Heim besucht. Wie es sich gehört, huschen Schatten durch die Gänge des Hauses, Licht beginnt zu flackern und Personen tauchen an stellen auf, wo vorher noch nichts war. Stereotypen des Schreckens. Altmodisch. Aber: angenehm. Mama schafft es sogar, dass man selbst bei schnell durchschaubaren oder vorhersehbaren Szenen trotzdem der Schockeffekt seine Wirkung nicht verfehlt und Gänsehaut auftritt. Es macht unheimlich Spaß, sich hier das Fürchten und Gruseln lehren zu lassen, auch wenn man selbst Elemente entdeckt, die es schon seit 30, 40 oder noch mehr Jahren im Genre gibt und die sich auch nicht groß verändert haben. Der trotzdem auftretende Schockmoment, der einen zusammenfahren lässt, auch wenn man ihn erwartete: zuletzt bekamen dies die großen Horrorfilme aus Asien hin. Filme wie Ringu (1998), Inner Senses (2002) oder auch Ju-On (2002).

Diese sind im übrigen auch ein tolles Stichwort, da Mama merklich auch von diesen beeinflusst scheint. Nicht nur, dass der Mutter-Geist ähnlich wie in Ju-On äußerst verzerrt in seiner Darstellung ist und damit noch mehr Gänsehaut heraufbeschwört. Der Film ist unter der Fassade des einfachen Gruselfilms auch mit dramatischen Zügen gezeichnet. Sie kommen erst spät und nicht sofort offensichtlich wie in einigen modernen, asiatischen Horrorklassikern zum Tragen, sind allerdings immer greifbar. Nachvollzieh- und spürbar. Mag sein, dass das Ende beinahe schon in Hollywood-Kitsch-Gewässern treibt, aber man bekommt den Sprung und zeigt eine äußerst anrührende Auflösung der Story. So Happy mag das Ending gar nicht sein, wie es zuerst erscheint. Ohne zuviel verraten zu wollen, musste ja schon ein etwas größeres Opfer gebracht werden, um beide Seiten zufrieden zu stellen. Mama ist ein rastloses Geschöpf. Bedrohlich, furcheinflößend und tragisch zugleich.

Sie ist ein Teil in einem simpel aufgebauten, dennoch ergreifenden Drama, welches sich auch um die Themen Familie und deren heutige Bedeutung und die Entfremdung dreht. Ist dieses Konstrukt wirklich überholt oder ist sie der Hort für die Menschen? Wie weit kann Entwurzelung gehen? Der Kitsch, der in einigen anderen Besprechungen angeführt wurde, hält sich in Grenzen. Die Familie wird am Ende - gerade auch durch die Schlusseinstellung - als schützender Hort für die kleinsten bzw. die Menschen generell dargestellt. Aber bis wir zu dieser kommen, kann der Film durch seinen gesamten Aufbau so sehr überzeugen, dass man den angesprochenen Umstand der Vorhersehbarkeit unter den Tisch fallen lassen kann. Er nimmt einen gefangen, wie die umhergeisternde Mutter die Kinder selbst.

Sicherlich kann er dadurch nicht der übergroße Hit und Horrorfilm der Saison werden. Aber in seinem subtil eleganten Stil, der durch ausgeklügelte Farbgebung und schöne Kameraeinstellungen bestechen kann, macht er wirklich etwas her. Abgerundet wird dies durch eine mehr als solide schauspielerische Leistung, bei dem auch die Kinderdarsteller groß dazu beitragen, dass der Film ein Gewinn ist. Selten war ein Kind, in diesem Fall Isabelle Nélisse als Lilly, immer noch ein wenig furchteinflößend, auch wenn der Zuschauer weiß, dass von diesem gar keine Bedrohung ausgeht. Wie angesprochen, machen auch die anderen Darsteller ihre Sache mehr als gut. Mama ist ein gut pointierter Horrorfilm, der für Freunde von gepflegtem Grusel genau das richtige darstellt. Mit viel Glück, kommt besseres in dieser Saison ohnehin nicht mehr hinterher. Sehr gut gemacht Herr Muschietti!
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