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Montag, 2. September 2019

Once Upon A Time In... Hollywood

Es geht auf die Zielgeraden. Once Upon A Time In... Hollywood ist der neunte Film von Quentin Tarantino, der sich der eigenen Ankündigung nach darauf beschränken möchte, nur zehn zu drehen um dann mit dem Filme machen aufzuhören. Bei jedem seiner Filme ist man gespannt darauf, was der Autodidakt mit Hang zum B- und Genre-Films dieses Mal an Anspielungen, Verweisen und Zitaten in diese gepackt hat. Mit dieser kontinuerlichen Manie des Maestros ist seine Unberechenbarkeit (fast) kalkulierbar geworden. Beinahe drei Stunden fröhnt Tarantino dabei seinem Publikum zu zeigen, was er neben seiner eigenen Person an Werken aus Film, Fernsehen und Musik so toll findet. Empfand ich seinen letzten Film The Hateful Eight zu ausgedehnt mit bis aufs Maximum ausgereizten Szenen, in denen man fast den vergossenen Samen schmeckte, den Tarantino durch Ego-Onanie auf sich selbst ergoss, ist sein neuestes Werk erstaunlich zurückhaltend im merklichen Feiern des eigenen Geschmacks.

Präsent ist er natürlich; vor allem im vorzüglichen Soundtrack, der viele tolle Tracks aus der Zeit der 60er beinhaltet. In diese entführt Tarantino, blickt mit leichter Melancholie an das tote Hollywood dieser Epoche mit ihren Stars und Sternchen und wird zugleich zum Märchenerzähler. Seine auserkorenen Protagonisten sind der Schauspieler Rick Dalton und dessen Stunt-Double Cliff Booth, welcher anhand einer sehr überschaubaren Auftragslage für ihn und seinen Boss für letzterem mehr zu einem Mädchen für alles geworden ist. Einst war Rick der gefeierte Star der bekannten Western-Serie "Bounty Law", nun hangelt er sich von Pilotfilm zu Pilotfilm, hat manchmal Gast-Auftritte in Fernsehserien und blickt neidisch auf seine neue Nachbarn: den für seinen neuesten Film Rosemary's Baby gefeierten Roman Polanski und seine junge Frau, die Schauspielerin Sharon Tate.

Während Rick mit Rollenangeboten für Italowestern hadert und seinen Frust über seine Lage in Alkohol ertränkt, erzählt Tarantino nebenbei noch von einem jungen Kerl Namens Charles Manson, der kaum zu sehen und trotzdem immer präsent ist. Mit der Kenntnis über die verübten Morde der Mitglieder seiner Family an der damals hochschwangeren Tate und ihren Gästen, baut der Film eine gewisse Spannung auf, wenn sein Regisseur und Autor fast mal wieder den Bogen überspannt. Hin und wieder stellt sich die Frage, wohin dieser nun eigentlich mit seiner Erzählung überhaupt hin will. Die Handlung wird manchmal schlingern gelassen, greift Andeutungen zu Manson auf, stellt sie mit Cliffs Besuch auf der Spahn Ranch, der Unterkunft der Manson Family zum damaligen Zeitpunkt, in den Mittelpunkt um dann wieder den Fokus auf seine beiden Protagonisten zu legen. Rick wird in den langen Episoden über seinen Versuch, einen neuen Serienhit zu landen, stellvertretend für die Altstars von früher und dem traurigen Niedergang ihrer Karrieren in der im Umschwung befindlichen Traumfabrik.

Tarantinos Blick auf diese Zeit ist bittersüß. Jeder Tragik wohnt zugleich eine Komik inne; Rick Dalton ist ein sympathischer Losertyp, dem man einen erneuten Erfolg gönnen würde, der sich und seiner Karriere im Blick auf die eigene, ruhmreichere Vergangenheit im Weg steht. An seiner Seite ist sein mit einer kriminellen Vergangenheit gestrafter Stuntman Cliff Booth, dessen einfaches Gemüt und dauerhafte Coolness entfernt an den (ebenfalls im Film vorkommenden) Steve McQueen erinnert. Die Beziehung der beiden Männer beschränkt sich nicht auf ein reines Arbeitsverhältnis. In ihr schlummert eine aufrichtige Freundschaft, die mal verborgen, mal ersichtlicher beiden Halt schenkt, wenn gleich Rick diesen spürbarer benötigt. Mit diesem blickt auch Tarantino auf eine Zeit zurück, in der zumindest vordergründig noch alles im Lot in Hollywood war. Once Upon A Time In... Hollywood ist seliges Seufzen seines Schöpfers; Erinnerungen an früher und die (erste) Magie der Stoffe, die einen jungen Quentin Tarantino begeistert haben.

Und er feiert vieles. Serien wie Rauchende Colts, The F. B. I. oder Filme wie Rollkommando oder Gesprengte Ketten. Mit Zitaten oder direkten Ansprachen. Imposant und charmant ist dabei Daltons Erinnung an seine Chance, die Hauptrolle im McQueen-Film Gesprengte Ketten zu bekommen. Mittels hübschem Tricksen aus der Technikkiste wurde dieser durch DiCaprio ersetzt, was zu einigem Schmunzeln führt. Und wenn sich Dalton letztendlich doch für einen Europatrip nach Rom und die Rollenangebote von dort entscheidet, macht Tarantino seine Figur zum Hauptdarsteller des von Mario Bava geschaffenen Nebraska Jim (vor Jahren übrigens hier besprochen). Beim ganzen Schwelgen in Erinnerungen an die gute alte Zeit, als das Testosteron die Leinwände flutete, schaut man Tarantino gerne zu. Dem Film wurde im Netz häufiger angelastet, dass er keine Handlung besäße und langweilig ist. Manchmal fragt man sich wirklich, wohin der Amerikaner nun überhaupt mit seiner Geschichte möchte. Ob das einfach nur hartes nostalgieren ist oder er uns auch wirklich etwas zu sagen hat.

Groß unterscheidet sich Once Upon A Time In... Hollywood nicht mal groß von früheren Werken, in denen er ebenfalls ausgiebig die Zitate in seine Scripte goss. Mehr fragt man sich mittlerweile bei mancher Kritik am Film, woher plötzlich diese Handlungsgetriebenheit der Leute führt. Fällt es mittlerweile so schwer, sich einfach auf die Stimmung eines Films einzulassen? Mehr als die Erzählung über einen beinahe gescheiterten Schauspieler des System des Old Hollywood ist dieser Film ein Stimmungsbild, das es nicht immer so genau mit den Fakten nimmt, den Zuschauer aber gekonnt in die Zeit mitnimmt und den darin wehenden Wind of Change spüren lässt. Noch blödsinniger ist eigentlich nur, dass ihn eine kleine Protestwelle empörter Bruce Lee-Fans traf, da deren Held im Film in seiner Darstellung nicht sonderlich gut wegkommt. Drauf geschissen. Es gibt auch für mich - der wegen der kultischen Verehrung des Regisseurs von einigen immer mit gewisser Skepsis an dessen Werke herangeht (kennt man die von ihm ausgiebig zitierten Vorbilder, dann kocht auch Tarantino nur mit Wasser) - wenig zu meckern.

Mehr Unberechenbarkeit wäre für sein wahrscheinlich finales zehntes Werk wünschenswert. Es kristallisiert sich eine Formel heraus, wie er seine Filme aufbaut. Mit der Verbindung zu wirklich geschehenen Ereignissen, ist die abschließende Gewalteruption - ähnlich wie in The Hateful Eight - zu erwarten gewesen. Womit wir wieder bei den Märchen wären. Once Upon A Time In.. Hollywood ist neben dem vielleicht auch mit Wehmut durchzogenen Blick auf die gute, alte Zeit ein What if...-Szenario Tarantinos; ein leichtes Märchen, mit unbestimmten Ausgang und der Hoffnung auf bessere Zeiten für die sympathisch gezeichneten Protagonisten. Gerne wandelt man mit ihnen und dem Geist, der hinter der Geschichte steckt noch einmal durch eine unwiederbringliche Zeit, die mit den vielen Gastauftritten und Anspielungen noch häufiger dazu einlädt, dieses zur Abwechslung mal wieder zufriedenstellende Kapitel in der Filmographie Tarantinos aufzuschlagen.
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Dienstag, 28. August 2018

Hardcore

Ist Ilya Naishullers Debüt Hardcore noch ein an den Grenzen der gewöhnlichen Narration wandelnder Film oder ein gut 90-Minütiges Let's Play eines vom Regisseur insgeheim herbei gewünschten, nicht existenten Games, welches er gerne spielen würde? Komplett aus der Egoperspektive des stummen Protagonisten erzählt, verfolgen wir hier Henry, wie er nach einem Unfall auf dem Labortisch seiner Frau Estelle erwacht. Seiner Stimme beraubt, kann er keine der Fragen stellen, die ihn wohl beschäftigen. Erklärungen liefert ihm seine Gattin kaum. Ihre wenigen Sätze, die sie darüber verliert, wieso Henry einen mechanischen Fuß und Unterarm an seinen Körper montiert bekommt, liefern keine ausreichende Aufklärung darüber. Bevor sie doch ins Detail gehen könnte, ertönt Alarm und eine Computerstimme erzählt davon, dass sich gewaltsam Zutritt zum Labor verschafft wurde. Der Eindringling entpuppt sich als der größenwahnsinnige Akan, der noch eine persönliche Rechnung mit Estelle und Henry zu begleichen hat. Nach einem gescheiterten Fluchtversuch, entführt der filmische Endboss die Wissenschaftlerin und Henry versucht zusammen mit dem in immer unterschiedlichen Verkleidungen auftauchenden Jimmy, diese aus Akans Fängen zu befreien.

Was mich als kleine Passage in der Verfilmungen Des Kultspiels Doom zu Belustigungsanfällen hinreißen ließ, wird vom russischen Regisseur auf die Spitze des erträglichen und verfolgbaren getrieben. Hardcore ist ein bis oben hin vollgestopfter Actionfilm, der seinen Protagonisten durch etliche Locations jagt, einen hohen Blutzoll fordert und dem Zuschauer kaum Verschnaufpausen schenkt. Ruhige Momente bekommen gar nicht die Möglichkeit, sich zu entfalten. Das nächste Actiongewitter entlädt sich auf dem Bildschirm und präsentiert dabei überraschend gut choreographierte, in den stärksten Szenen mitreißende Kämpfe in allen möglichen und unmöglichen Situationen. Cinematisch ist das nur im Ansatz. Mehr erinnert Naishullers Script auf vielen Ebenen an ein Spiel. Die flache Story verkommt zu einem Alibi, zu einem vertretbaren Grund, die vielen Ideen die man für ultracoole Kracherszenen hatte, aneinander zu reihen. Protagonist Henry bleibt den kompletten Film lang stumm wie die Helden früher Egoshooter; gegenüber der Handlung passiv, einzig dazu da, um als wütende Exekutive den Bodycount in die Höhe zu treiben. Der Rest der Figuren existiert lediglich, um die Story nach vorne zu treiben. Alle verkommen sie gefühlt zu NPCs, die nur an Wichtigkeit gewinnen, wenn es nötig ist.

Auf der anderen Seite bleibt auch Bösewicht Akan schwach, den man alleine wegen der Geschichte gleich Bowser, Dr. Wily, Ganon oder anders hätte nennen können. Naishullers Plan, aus Hardcore ein filmgewordenes, ultraviolent Game zu schaffen, geht auf. Henry kämpft von Szene zu Szene, analog von Level zu Level, bis der Endboss kommt. Die Wummen oder andere Waffen immer im Anschlag, wie aus Egoshootern gewohnt, am unteren Rand des Bildes sichtbar. Man wartet förmlich nur darauf, dass Henry als Filmgimmick ein HUD eingeblendet bekommt. Entgegen der starken Einbeziehung von Spieleästhetik und -mechanismen, ist der entbrennende Kampf auf den Straßen Moskaus auch eine - das muss ich zugeben - ziemlich gelungene Demonstration, zu was Indie-Produktion in der Lage sind. Die Action muss sich, ebenso weit entfernt von jeglicher Logik wie die großen Blockbuster Hollywoods, nicht vor diesen verstecken. Naishuller und sein Team verstehen ihr Handwerk. Als Zuschauer wird man schnell in das Treiben auf dem Schirm gezogen, wie zu Beginn eines Games, welches ohne großartiges Tutorial auskommt, ist man wie Henry selbst ahnungslos. Man möchte mehr von dieser Welt wissen, in der alles möglich scheint.

Sie zu entdecken, fehlt durch das hohe Tempo an einigen Stellen schwer. Die fehlende Verschnaufpause und die hohe Dichte an verarbeiteten Einfällen lässt Hardcore zu einem Setpiece-Overkill werden, bei dem man manchmal fast das weiße Handtuch werfen möchte. Bevor man weiter überlegen kann, packt einen der Film, reißt uns von der Stelle und zieht uns weiter durch die nächste Szene, mit anderer Location, anderen zu bekämpfenden Problematiken. Spaß hat man trotzdem daran, auch wenn die überbordende Coolness zu lasten einer etwas runderen Geschichte geht. Actionfilme müssen nicht aufgebläht und unnötig komplex sein, selbst Freunde der Actiondauerbeschallung dürfte alleine wegen der ungewöhnlichen Perspektive des Films dieser an einigen Stellen zu dünn, vielleicht sogar zu anstrengend sein. Bevor einem diese Erkenntnis im Bewusstsein präsent wird, ist der ganze Spuk mit einem letzten, großen Knall zu Ende. Obwohl Hardcore einfachstes, pures und aufs minimal nötigste heruntergebrochenes Actionkino, dass seine Mechanismen aus Videospielen bezieht, ist, einen Nobrainer-Charakter besitzt, ist der Film kurzweilig und spaßig. Naishuller sollte nur lernen, nicht alle Ideen in ein einzelnes Werk zu knallen. So kann geschehen, dass am Ende keine Nachhaltigkeit, keine bleibende Erinnerung an den Film übrig bleibt. Dafür ist Hardcore die beste Videospiel-Verfilmung eines Games, das überhaupt nicht existiert.
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Samstag, 27. Januar 2018

Valerian - Die Stadt der tausend Planeten

Ich finde Luc Bessons Absicht, seinem Science-Fiction-Abenteuer Valerian eine pazifistische Aussage zu verleihen, bei weitem nicht verkehrt. Es passt wunderbar zum Geiste des Films, der auf einer französischen Comicreihe, welche zum ersten Mal in den 60ern veröffentlicht wurde, basiert. Das kriegerische Wesen des Menschen steht hier unter Anklage, welches, wie die Geschichte (einmal mehr) zeigt, Unschuldige ins Verderben stürzen kann. Es ist ein Kollateralschaden, der nicht passieren sollte, der hätte verhindert werden können, damit aber Verluste auf Seiten der menschlichen Kriegspartei entstanden wären. Das Kriegsverbrechen wird unter den Teppich gekehrt und viele Jahre später von den Spezialagenten Valerian und Laureline während ihrer Ermittlungsarbeit in der Weltraummetropole Alpha stückweise aufgeklärt. Der eigentliche Grund ihres Auftrags in Alpha, das gestohlene letzte Exemplar eines Transmutatoren zurück in die Hände der Regierung zu bringen, rückt fast in den Hintergrund, bevor die Agenten bemerken, dass auch der Diebstahl etwas mit der Verschwörung zu tun hat.

Die frühere Raumstation Alpha wuchs, so lehrt es uns die schöne Zusammenfassung zu Beginn des Films, über die Jahre zu einem großen Komplex im Weltall heran, der irgendwann aus der Umlaufbahn der Erde gestoßen wurde, da deren "kritische Masse" das Kraftfeld dieser beeinflusste. Die der ISS nicht unähnliche Station wuchs zu einer riesigen Stadt im Weltall heran, welche vielen verschiedenen, außerirdischen Wesen Platz und eine neue Heimat bot. Die Metropole steht für ein völker- und rassenübergreifendes, friedliches Miteinander unterschiedlicher Lebewesen, die sich gegenseitig helfen und unterstützen. Sicher ist es nicht frei von Konflikten, steht aber als Sinnbild für einen Sieg über rassistisches Denken und dessen gegenwärtig erstarkende Strukturen. Die Fremden, die außerirdischen Bewohner kommen in ihrer Zeichnung unbescholten davon: manche Rasse ist dem Aussehen nach bedrohlich, manche etwas aggressiver, der tatsächliche Aggressor und negativ behaftete Spezies ist der Mensch.

Konflikte gewaltsam und nur mit Krieg lösen zu können, ist das primitive und rückständige Denken des Menschen, lehrt uns Valerian. Selbst im 28. Jahrhundert, mit allem technischen Fortschritt, ist der Homo Sapiens nicht in der Lage, ohne Gewalt auszukommen. Ausnahmen sind weiterhin eine Seltenheit und das Krieg ohnehin sinnlos ist, wegen dem großen erzeugten Leid, dass auch Unbeteiligte treffen kann, ist ein klarer Antikriegsstandpunkt, den Besson über seine Geschichte vermitteln will. Einerseits ist dies eine rühmliche Absicht, andererseits leider nicht zwingend genug. Die Message des Films gleitet angenehm durch den Hintergrund der hauptsächlichen Agentenstory; gefühlt degradiert es Besson leider häufiger zu einer Nebensache. Der Franzose verliert sich in seiner geschaffenen Welt, die mit ihren vielen, tollen Details zugegeben sehr reizvoll ist. Mehr als einmal fühlte ich mich an sein Das fünfte Element erinnert, als wolle Luc Besson mit Valerian eine Art Update seines Blockbusters aus den 90er Jahren abliefern. Eben nur nicht ganz so aufgedreht und mehr laid back in der Stimmung.

Über weite Strecken funktioniert das auch und man lässt sich gern in die faszinierende Welt Alphas entführen. Valerian ist weniger ein reinrassiger Action- oder Abenteuer-Film im Weltall, sondern mehr ein zweistündiger Trip in eine fremde Welt, in der man sich gut und gerne verlieren kann. Das Besson das mit der Action und Spannung weitaus knackiger kann, zeigt er mit dem bereits angesprochenen Das fünfte Element. Dieser ist weitaus mehr Event, ein buntes Fantasie-Popcorn-Filmwerk als Valerian der bei allem bestreben, wie ein Weltraum-Epos Hollywood'scher Ausmaße zu wirken, zwischen den Zeilen einen Vibe á la Lautlos im Weltraum besitzt. Nicht komplett langsam und meditativ wie dieser, in gewissem Maße teilen sie ihre Grundaussage. Valerian muss(te) auch immer versuchen, den Blockbustern aus Hollywood nachzueifern, damit am Ende auch die Kasse produktionstechnisch stimmt. Anders als diese, fühlt sich Bessons Film weniger leer und tumb an, auch wenn die Geschichte fast wie im Videospiel von "Level" zu "Level" springt und man in den einzelnen Kapiteln/Akten dieser eine neue Welt präsentiert bekommt.

Zum Ende stimmt das Ergebnis. Valerian bietet zwar nicht die komplette Packung Actionfeuerwerk, seine Aussage fühlt sich (glücklicherweise nicht häufig) an die bunten Settings drangeklatscht an, überzeugt im Ganzen als ein etwas anderer Science-Fiction-Blockbuster der bei all' dem bunten Treiben auf dem Bildschirm eben auch versucht, dieses mit Sinn zu füllen. Man verzeiht Besson, dass er seine Konzentration verliert und lieber - wie irgendwann der Zuschauer - durch diese tolle, andere Welt treibt. Selbst der vielerorts gescholtene Dane DeHaan, dessen Valerian wie ein aus den 70ern geholter, rückständiger Übermacho wirkt, ist bei weitem nicht der große Ausfall, wie er beschrieben wird. Seine Chemie mit Schauspielpartnerin Cara Delevigne stimmt. Auch wenn ich mir, wenn ich mir nochmals das Ende vor Augen führe, ihr feministisches, selbstbewusstes Auftreten bis zu diesem Ende gewünscht hätte. Das ist dann leider zu stark an Hollywood-Filmwerk angelehnt.
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