Freitag der 13. (2009)
Auf der Suche nach seiner seit einem Monat verschwundenen Schwester Whitney zieht es Clay nach Crystal Lake, einer kleinen Stadt von der nicht weit entfernt auch das gleichnamige, geschlossene Feriencamp liegt. Doch seine Bemühungen sind vergebens, denn trotz intensiver Befragung der Bewohner der kleinen Stadt, kann er keine Hinweise auf den Verbleib Whitneys bekommen. Nur seltsame Hinweise auf ein schreckliches Grauen, das sich als Jason Voorhees herausstellt, welcher im geschlossenen Camp haust und eine blutige Spur hinter sich her zieht. Clay und einige in der Nähe des Sees Party machende Collegeteens müssen schon bald Bekanntschaft mit dem tötenden Riesen machen.
Die Freitag der 13.-Reihe ist eine der langlebigsten Horrorserien überhaupt. Zählt man auch das Crossover Freddy vs. Jason dazu, kommt die Reihe nun mit diesem neuesten Aufguss auf insgesamt zwölf Teile. Für den neuesten Teil der Serie hat man sich den deutschen Regisseur Marcus Nispel ausgesucht, welcher durch das Texas Chainsaw Massacre-Remake schon Erfahrung damit hat, halbgare Neuverfilmungen auf die Leinwand zu bringen. Verlor die Reihe sowieso schon von Teil zu Teil an Niveau, ist mit dem neuesten Film ein neuer Tiefpunkt erreicht. Nispel vermag es nicht, dem Film einen eigenen Stempel aufzudrücken und selbst im Vergleich mit den bis zu zwanzig Jahre alten Vorgängern stinkt Freitag der 13. einfach nur ab.
Dies fängt schon mit einem viel zu langen Prolog an, indem Whitney mit Freunden im Wald campt und dort schon Bekanntschaft mit Jason schließen muss. Gut zwanzig Minuten, wenn nicht noch etwas mehr, hat man hier recht gut die Essenz aller Slasherfilme auf das mindeste minimiert, was allerdings schon hier durch einige nervende Momente negativ auffällt. Das hätte man definitiv kürzer gestalten können und es kommt vor, als wollte man etwas Zeit schinden um damit die Laufzeit des Films aufzublähen. Was der Prolog mit dem restlichen Verlauf des Filmes gemein hat, ist die Tatsache, das man sich mit den Figuren des Filmes nicht identifizieren kann. In all seinem glatten und oberflächlichen Look gelingt es Freitag der 13. nicht einmal ansatzweise, so etwas wie Sympathie für einen seiner Charaktere hervorzubringen. Selbst der Held, Clay, bleibt relativ gesichtslos und austauschbar.
Zudem schafft man es nicht mal, wie in anderen Produktionen des Subgenres, typische und immer wieder kehrende Charaktere einzubauen. Es handelt es sich einfach um nervende, ständig rumfluchende, kopulationswütige und Drogen konsumierende Gören, die schon bald die Nerven des Zuschauers strapaziert haben. Alleine schon der Gebrauch vulgärer Ausdrücke sucht seinesgleichen. Auch wenn man sich hier eventuell der heutigen Jugend und ihren Gebaren anpassen wollte, so ist das Verhalten der Figuren nur schwer erträglich. Vor allem durch so manche peinliche Dialoge, bei denen sich nicht einfach nur die Fußnägel herumklappen, sondern schon zu rotieren anfangen. Die dabei aufgesetzte Komik vermag es nur einmal, wirklich zu zünden. Das das dabei einer der einzigen Lichtblicke des Filmes ist, läßt tief blicken.
Denn als Horrorfilm geht der Film komplett unter. Vollkommen spannungslos und vorhersehbar wird hier eine Geschichte gestrickt, die man zur Genüge besser gesehen hat. Selbst die bei Fans beliebte Figur des Hockeymaske tragenden, eigentlichen Hauptdarstellers Jason bleibt seltsam blass und ist keineswegs furchteinflößend oder imposant. Wie vorher noch nie ist auch dieser austauschbar wie der Rest der Belegschaft. Selbst die Tötungsszenen passen sich dem Filmkontext an und sind relativ einfallslos. Sicherlich gibt es im Subgenre der Slasher dutzende von einfältigen Vertretern, doch selbst diese, meist kleiner und mit weniger Budget ausgestattet, könnten gegen die Neuauflage von Freitag der 13. gewinnen.
Nispel hat hier einen Horrorfilm geschaffen, der zwar routiniert umgesetzt ist, dem es aber an Eigenheiten und Seele einfach fehlt. Der Fan hat dies über all die Jahre schon so häufig gesehen, das er nur noch abwinkt und sich gelangweilt umdreht. Freitag der 13. im Jahre 2009 ist leider nicht mehr als Dutzendware, Durchschnitt, ganz und ganz Mittelmaß mit Ausbrüche in die Peinlichkeit und eine Demontage des Originalfilms, der neben Carpenters Halloween als Klassiker und Initiator der Slasherwelle gilt, sowie als schwächster Teil der Reihe (sogar noch vor Jason Takes Manhattan, dem achten Teil) angesehen werden kann. Selbst der wohl für überraschen gehaltene Moment am Schluß des Films ist für Kenner des Originalfilms ein mehr als fader Einfall. Weder gut, weder richtig schlecht kann man diesen Freitag-Teil schnell als abgehakt ansehen und sich besseren Filmen widmen.
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