Die Dame im Auto mit Brille und Gewehr heißt der Originalfilm aus den 70er Jahren zum hier besprochenen Werk. Bis auf eine Kinoauswertung im Jahre 1970 wurde der Film nicht mehr im deutschsprachigen Raum ausgewertet. Eventuell gab es einige TV-Ausstrahlungen, darüber schweigt sich die OFDb allerdings aus. Es scheint, als glitt der Film schon kurz nach seiner Premiere schnell in den Sumpf der Vergessenheit. Dabei ist er mit Anatole Litvak (immerhin Regisseur des Yul Brunner-Vehikels Anastasia) und Darstellern wie Marcel Bozzuffi, Samantha Eggrar, Stéphane Audran und Oliver Reed überaus prominent besetzt. Einigen Filmen ist es wohl einfach nicht vergönnt, für längere Zeit im Bewusstsein des Publikums zu wohnen oder für dieses verfügbar zu sein. Irgendwann fristen sie einfach nur noch die Existenz als nicht greifbare Randnotiz.
Es scheint fast so, als hätte Regisseur Joann Sfar das Remake dieses Films deswegen realisiert. Um ein für ihn über die Zeit in irgendeiner Weise ans Herz gewachsene Werk eben nicht als einen der vielen Filme werden zu lassen, über die man lesen, sie aber aus den unterschiedlichsten Gründen nicht mehr schauen kann. Dies könnte auch die Antwort darauf sein, wieso The Lady In The Car With Glasses And A Gun nicht einfach in die Gegenwart übertragen wurde, sondern vintage daher kommt. Sfars Film spielt in den 60ern und damit spielt der Film seine größte Stärke aus. Die Ausstattung ist gelungen und zusammen mit der hübschen Kameraarbeit und einem guten Soundtrack ist die audiovisuelle Ebene sehr angenehm. Erzählerisch sieht die Sache leider etwas anders aus.
Sfar lässt sich Zeit, um die Geschichte (wortwörtlich) ins Rollen zu bringen. Sie handelt von der schüchternen Sekretärin Dany, welche der Bitte ihres Chefs nachkommt, einen für ihn wichtigen Vortrag abzutippen. Durch den gegebenen Zeitdruck nimmt er Dany zu sich mit nach Hause. Dort sitzt sie die ganze Nacht an der Schreibmaschine und bringt nach getaner Arbeit ihren Chef sowie dessen Familie in seinem Auto zum Flughafen. Auf dem Weg zurück gönnt sie sich einen kleinen Umweg, um endlich das Meer zu sehen, an dem sie noch nie war. Ihr Trip schlägt einen mysteriösen Weg ein, denn sämtliche Menschen, denen sie dabei begegnet, geben vor, sie zu kennen. An einer Raststätte wird sie von einem unbekannten Überfallen und ihre Bekanntschaft Stefano entpuppt sich schnell als Lügner. Zu guter letzt befindet sich ein Toter nebst Gewehr im Kofferraum des Autos, welcher zu Beginn der Fahrt noch nicht dort war.
Danys genommener Umweg lässt sich auch auf die Geschichte transferieren. Hier wird großzügig umfahren, immer wieder Rast gemacht, damit am Ende mit der Wendung und dem Finale aufs Gas getreten wird. Man bemerkt aber auch, dass die Handlung sehr schlicht ist und die Umwege beinahe schon nötig sind. Anders wäre der Film um einige Minuten kürzer, für den Regisseur vielleicht zu kurz aber vielleicht erzählerisch stärker. Die Frage, ob Dany eine zweite Persönlichkeit besitzt, von der sie nichts weiß oder nur Opfer eines Komplotts ist, lässt sich leider schnell erahnen, was dem Thriller in schicker Retro-Optik einiges an Substanz nimmt. The Lady In The Car With Glasses And A Gun mag vielleicht clever sein wollen, das Mysterium um die vielen Fremden, die glauben, Dany zu kennen, ist jedoch schnell entzaubert. Wenige spannende Momente werden von erzählerischem Leerlauf umhüllt und die Überraschung der konstruierten Auflösung verpufft durch ihre Durchschaubarkeit. Vielleicht hielt sich Sfar hier zu stark an der Vorlage, wurde diese von der damaligen Kritik als sehr mittelmäßig eingestuft. Auf der Haben-Seite kann The Lady In The Car With Glasses And A Gun nicht nur durch die Optik sondern auch durch seine Hauptdarstellerin punkten. Diese bemüht sich auch dann Leben ins Ganze bringen, wenn der Film allzu stark vor sich hindümpelt, was die meiste Zeit leider so ist. Wer stärkere Filme mit hilflosen Frauen, die einen Toten im Kofferraum haben schauen möchte, dem sei zu Luigi Cozzis The Dark Is Deaths Friend geraten. Dieser ist auch weit mehr als Giallo einzuordnen (einige stempelten Sfars Film ja großzügig so ab) wie dieses leider zu zahme Remake, dass eventuell wie sein Original auch irgendwann nur noch als kleine Randnotiz existieren und dann vergessen sein wird.
Es scheint fast so, als hätte Regisseur Joann Sfar das Remake dieses Films deswegen realisiert. Um ein für ihn über die Zeit in irgendeiner Weise ans Herz gewachsene Werk eben nicht als einen der vielen Filme werden zu lassen, über die man lesen, sie aber aus den unterschiedlichsten Gründen nicht mehr schauen kann. Dies könnte auch die Antwort darauf sein, wieso The Lady In The Car With Glasses And A Gun nicht einfach in die Gegenwart übertragen wurde, sondern vintage daher kommt. Sfars Film spielt in den 60ern und damit spielt der Film seine größte Stärke aus. Die Ausstattung ist gelungen und zusammen mit der hübschen Kameraarbeit und einem guten Soundtrack ist die audiovisuelle Ebene sehr angenehm. Erzählerisch sieht die Sache leider etwas anders aus.
Sfar lässt sich Zeit, um die Geschichte (wortwörtlich) ins Rollen zu bringen. Sie handelt von der schüchternen Sekretärin Dany, welche der Bitte ihres Chefs nachkommt, einen für ihn wichtigen Vortrag abzutippen. Durch den gegebenen Zeitdruck nimmt er Dany zu sich mit nach Hause. Dort sitzt sie die ganze Nacht an der Schreibmaschine und bringt nach getaner Arbeit ihren Chef sowie dessen Familie in seinem Auto zum Flughafen. Auf dem Weg zurück gönnt sie sich einen kleinen Umweg, um endlich das Meer zu sehen, an dem sie noch nie war. Ihr Trip schlägt einen mysteriösen Weg ein, denn sämtliche Menschen, denen sie dabei begegnet, geben vor, sie zu kennen. An einer Raststätte wird sie von einem unbekannten Überfallen und ihre Bekanntschaft Stefano entpuppt sich schnell als Lügner. Zu guter letzt befindet sich ein Toter nebst Gewehr im Kofferraum des Autos, welcher zu Beginn der Fahrt noch nicht dort war.
Danys genommener Umweg lässt sich auch auf die Geschichte transferieren. Hier wird großzügig umfahren, immer wieder Rast gemacht, damit am Ende mit der Wendung und dem Finale aufs Gas getreten wird. Man bemerkt aber auch, dass die Handlung sehr schlicht ist und die Umwege beinahe schon nötig sind. Anders wäre der Film um einige Minuten kürzer, für den Regisseur vielleicht zu kurz aber vielleicht erzählerisch stärker. Die Frage, ob Dany eine zweite Persönlichkeit besitzt, von der sie nichts weiß oder nur Opfer eines Komplotts ist, lässt sich leider schnell erahnen, was dem Thriller in schicker Retro-Optik einiges an Substanz nimmt. The Lady In The Car With Glasses And A Gun mag vielleicht clever sein wollen, das Mysterium um die vielen Fremden, die glauben, Dany zu kennen, ist jedoch schnell entzaubert. Wenige spannende Momente werden von erzählerischem Leerlauf umhüllt und die Überraschung der konstruierten Auflösung verpufft durch ihre Durchschaubarkeit. Vielleicht hielt sich Sfar hier zu stark an der Vorlage, wurde diese von der damaligen Kritik als sehr mittelmäßig eingestuft. Auf der Haben-Seite kann The Lady In The Car With Glasses And A Gun nicht nur durch die Optik sondern auch durch seine Hauptdarstellerin punkten. Diese bemüht sich auch dann Leben ins Ganze bringen, wenn der Film allzu stark vor sich hindümpelt, was die meiste Zeit leider so ist. Wer stärkere Filme mit hilflosen Frauen, die einen Toten im Kofferraum haben schauen möchte, dem sei zu Luigi Cozzis The Dark Is Deaths Friend geraten. Dieser ist auch weit mehr als Giallo einzuordnen (einige stempelten Sfars Film ja großzügig so ab) wie dieses leider zu zahme Remake, dass eventuell wie sein Original auch irgendwann nur noch als kleine Randnotiz existieren und dann vergessen sein wird.