Der neue Tag begrüßt die erwachende Anna plötzlich. Der Wecker hat versagt, die Schülerin hat verschlafen. Schnell aus dem Bett und ins Bad springen, auf dem Weg noch schnell das Türchen des Adventskalenders öffnen und ab in die Uniform. Begleitet werden die Bilder mit den ersten Takten des Songs, den die Jugendliche anstimmt, als sie aus der Tür tritt. Nach einigen Disputen mit ihrem Vater über die Zukunftsplanung - sie will reisen, während ihr Vater dafür ist, dass zuerst die Universität ansteht - will sie einen Neuanfang starten. Der blaue Dezemberhimmel, der leichte Geruch von Neuanfang: das Motto ist Turning My Life Around. Während das Mädchen versonnen und träumerisch durch die Straßen tänzelt, bemerkt sie nicht die ausgebrochene Apokalypse um sie herum. Panisch rennt und kämpft die umliegende Nachbarschaft um ihr Leben. Untote haben die Siedlung überrannt, für Blut, Chaos und Weltuntergangsstimmung gesorgt, während sie und ihr bester Freund auf dem Weg zur Schule, der über einen Friedhof führt auf dem die Teenies ordentlich abrocken, vom Neubeginn im noch jungen Leben träumen.
Zugegeben: auf die Idee, Szenerien aus beliebten, für eine jugendliche Zielgruppe zurecht geschneiderten Musical-Formaten, wie Highschool Musical oder Glee mit Zombiehorror zu verbinden, muss man erst einmal kommen. Richtig zünden mag diese, in Kombination, nicht. Die beschriebene Szene birst über vor lustig gemeinten Einfällen, selten kann man richtig darüber lachen. Mehr als ein amüsiertes Schmunzeln kann das Drehbuch und die routiniert anmutende Regie von Debütant John MacPhail nicht aus dem Zuschauer herauslocken. Selten wird es humortechnisch richtig schwarz; lieber bleibt man so harmlos wie die persiflierten Teenie-Komödien. Horrorkomödien und britischer Humor können, wie wir seit Shaun of the Dead wissen, wunderbar funktionieren. Leider will das Drehbuch auf der sicheren Seite bleiben und setzt neben den gängigen Tropes beider Genres auch auf Gags, die zu erwarten sind. Sei es kreatives Ablenken oder Töten der untoten Schar, Slapstickelemente oder Späße im modrig-gorigen Bereich: vieles fühlt sich bekannt, zu vertraut, an, um richtig zu überzeugen.
Mehr funktioniert Anna und die Apokalypse ausgerechnet als Musical. Die Darsteller sind passend für die Rollenfiguren ausgesucht. Diese wiederum präsentieren ein buntes Potpourri aus für das Genre bekannte Charakteren. Der strenge aber milde Vater, die aufmüpfige Tochter, die leicht feministisch angehauchte Aktivistin, der Nerd, der unliebsame Rowdie, der überstrenge Schuldirektor und der hoffnungslos in die beste Freundin verknallte Durchschnittstyp. Die Macher kennen die Vorbilder und führen den Zuschauer ohne Hast in ihre Welt ein. Bis der erste Untote auftaucht, vergeht eine Zeit. Gesungen wurde bis dahin häufiger; und das ziemlich überzeugend. Die Songs orientieren sich am zeitgenössischen Pop, laufen allerdings keinem Trend hinterher. Modern arrangiert, zeitlos und - was manchem Radio-Pop-Liedchen ebenfalls anhaftet - gleichförmig bekommt der Zuschauer leichte Rocker, nach vorne treibende Pop-Nummern, Balladen, klassische Musical-Nummern in die Ohren gepflanzt. Manches funktioniert im Kontext des Films recht gut und einige Lieder laden tatsächlich zum Mitwippen ein.
Leider überkommt einen zeitweise das Gefühl, dass Anna und die Apokalypse ein Bewerbungsfilm ist, um mehr Aufträge im Filmgeschäft zu erhalten. Die Funktionalität der hier kombinieren Genres verstehen die Macher sichtbar. Das geringe Budget wird gut genutzt, technisch bewegt man sich auf ordentlichem Niveau. Die digitale Optik lässt manchmal Atmosphäre vermissen, den in der Kombination schlummernden Irrwitz lässt man selten aufblitzen. Überraschend ist dann, dass die Mimen nicht nur davon singen, dass da kein Hollywood-Ending ist. Das Leben ist kein Ponyhof, keine vor den Zombies rettende Insel. Das für Teenie-Filme Happy End bei dem sich alle lieb haben, alle für einander bestimmten zueinander finden: Fehlanzeige. Die Ausweglosigkeit des Zombie-Genres, dessen apokalyptischer Grundgedanke bleibt bestehen. Das ungewisse Ende für die Überlebenden, deren Flucht aus dem kleinen Nest, in dem durch eine Grippepedemie das Unheil seinen Lauf nahm, steht für den Schritt aus der Jugend in die Welt der Erwachsenen. Diese und ihr grauer Tag kann auffressen wie die Untoten die Lebenden. Coming of Age mit Zombies, der in seiner Durchschnittlichkeit und wenig auf allen angepeilten Ebenen gut funktionierenden Szenen nie komplett überzeugen mag. Das ergibt im Abschlusszeugnis eine 3. Aber mit Plus.
Zugegeben: auf die Idee, Szenerien aus beliebten, für eine jugendliche Zielgruppe zurecht geschneiderten Musical-Formaten, wie Highschool Musical oder Glee mit Zombiehorror zu verbinden, muss man erst einmal kommen. Richtig zünden mag diese, in Kombination, nicht. Die beschriebene Szene birst über vor lustig gemeinten Einfällen, selten kann man richtig darüber lachen. Mehr als ein amüsiertes Schmunzeln kann das Drehbuch und die routiniert anmutende Regie von Debütant John MacPhail nicht aus dem Zuschauer herauslocken. Selten wird es humortechnisch richtig schwarz; lieber bleibt man so harmlos wie die persiflierten Teenie-Komödien. Horrorkomödien und britischer Humor können, wie wir seit Shaun of the Dead wissen, wunderbar funktionieren. Leider will das Drehbuch auf der sicheren Seite bleiben und setzt neben den gängigen Tropes beider Genres auch auf Gags, die zu erwarten sind. Sei es kreatives Ablenken oder Töten der untoten Schar, Slapstickelemente oder Späße im modrig-gorigen Bereich: vieles fühlt sich bekannt, zu vertraut, an, um richtig zu überzeugen.
Mehr funktioniert Anna und die Apokalypse ausgerechnet als Musical. Die Darsteller sind passend für die Rollenfiguren ausgesucht. Diese wiederum präsentieren ein buntes Potpourri aus für das Genre bekannte Charakteren. Der strenge aber milde Vater, die aufmüpfige Tochter, die leicht feministisch angehauchte Aktivistin, der Nerd, der unliebsame Rowdie, der überstrenge Schuldirektor und der hoffnungslos in die beste Freundin verknallte Durchschnittstyp. Die Macher kennen die Vorbilder und führen den Zuschauer ohne Hast in ihre Welt ein. Bis der erste Untote auftaucht, vergeht eine Zeit. Gesungen wurde bis dahin häufiger; und das ziemlich überzeugend. Die Songs orientieren sich am zeitgenössischen Pop, laufen allerdings keinem Trend hinterher. Modern arrangiert, zeitlos und - was manchem Radio-Pop-Liedchen ebenfalls anhaftet - gleichförmig bekommt der Zuschauer leichte Rocker, nach vorne treibende Pop-Nummern, Balladen, klassische Musical-Nummern in die Ohren gepflanzt. Manches funktioniert im Kontext des Films recht gut und einige Lieder laden tatsächlich zum Mitwippen ein.
Leider überkommt einen zeitweise das Gefühl, dass Anna und die Apokalypse ein Bewerbungsfilm ist, um mehr Aufträge im Filmgeschäft zu erhalten. Die Funktionalität der hier kombinieren Genres verstehen die Macher sichtbar. Das geringe Budget wird gut genutzt, technisch bewegt man sich auf ordentlichem Niveau. Die digitale Optik lässt manchmal Atmosphäre vermissen, den in der Kombination schlummernden Irrwitz lässt man selten aufblitzen. Überraschend ist dann, dass die Mimen nicht nur davon singen, dass da kein Hollywood-Ending ist. Das Leben ist kein Ponyhof, keine vor den Zombies rettende Insel. Das für Teenie-Filme Happy End bei dem sich alle lieb haben, alle für einander bestimmten zueinander finden: Fehlanzeige. Die Ausweglosigkeit des Zombie-Genres, dessen apokalyptischer Grundgedanke bleibt bestehen. Das ungewisse Ende für die Überlebenden, deren Flucht aus dem kleinen Nest, in dem durch eine Grippepedemie das Unheil seinen Lauf nahm, steht für den Schritt aus der Jugend in die Welt der Erwachsenen. Diese und ihr grauer Tag kann auffressen wie die Untoten die Lebenden. Coming of Age mit Zombies, der in seiner Durchschnittlichkeit und wenig auf allen angepeilten Ebenen gut funktionierenden Szenen nie komplett überzeugen mag. Das ergibt im Abschlusszeugnis eine 3. Aber mit Plus.