Montag, 9. September 2024

Omen IV: Das Erwachen

Als sich 1981 der Sargdeckel für die Das Omen-Reihe schloss, machte es den Eindruck, als sei dies eine dauerhafte Entscheidung gewesen. Nach Übernahme von 20th Century Fox durch den Medienmogul Rupert Murdoch Mitte der 80er, entschloss man, einige populäre Produktionen des Studios für die Fernsehsparte wieder aufleben zu lassen. Dabei fiel die Wahl auch auf die Saga über den Sohn des Antichristen. Das dieser dabei im finalen Konflikt den Kürzeren ziehen musste und zurück in die Hölle geschickt wurde, störte die Verantwortlichen nicht sonderlich. Mit dem Waisenmädchen Delia ersann man einfach eine neue auf Erden wandelnde Leibesfrucht Satans, die vom Anwaltspaar Karen und Gene York adoptiert wird. Wie aus den Vorgängern bekannt, ist das Happy Life der Familie nicht von langer Dauer und wieder ist es ein Elternteil, diesmal Karen, die nach einigen düsteren und tödlichen Episoden im Umfeld der Adoptivtochter misstrauisch wird. Sie engagiert den Privatdetektiv Earl, der die leibliche Mutter der Kleinen ausfindig machen soll. 

Die Regie betraute man dem Schweizer Dominique Othenin-Girard, der durch seine Arbeit an Halloween 5- Die Rache des Michael Myers bereits Erfahrungen mit unnötigen Fortsetzungen hatte, und Jorge Montesi. Das Duo hat dem einfallslosen Script, welches überwiegend die ersten beiden Filme variiert und als einzige Abwechslung ein nun weibliches Teufelskind und Anflüge von Esoterik-Quark bietet, nichts hinzuzufügen. Brav arbeitet man sich augenscheinlich an für das Fernsehen geltende inszenatorischen Vorgaben ab, behält das geringe Budget im Blick und macht aus Omen IV: Das Erwachen einen so biederen Horrorfilm, der selbst zur Entstehungszeit - wenn überhaupt - nur übertrieben konservative Gestalten oder äußerst streng gläubige Christen erschrecken konnte. Am interessantesten ist der Film in den Momenten, wenn Schauspiel-Veteran Michael Lerner als Privatschnüffler Delias Mutter aufspüren soll. Nicht nur, dass deren abstruse Lebensgeschichte einen Hauch von Camp in den Plot bringt. Allein Lerner kann mit seiner Präsenz Mängel in der Regie wie fehlenden Schwung zwar nicht ausmerzen, aber gut genug davon ablenken. Dieser Akt allein kann gegen den restlichen, uninspirierten und spannungsarmen Teil des Films nichts ausrichten. Leider fühlt sich dieser vierte Teil somit wie Leichenfledderei an, um eine - den Erstling ausgenommen - mäßige Filmreihe final in den Orkus zu stoßen und dort verrotten zu lassen.


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