Samstag, 16. April 2022

Good Night Hell

Als ein Freund dystopischer Szenarios in Film, Buch und Game reibt man sich dieser Zeit besorgt die Augen. Eine mehr als zwei Jahre anhaltende Pandemie, Konflikte auf dem heimatlichen Kontinent die laut einigen Unkenrufen böse eskalieren könnten. Könnten die geschätzten Geschichten von der Zeit nach dem End of the World, as we know it in gewisser Weise zu bitterer Realität werden? Im Falle solcher Filme wie Good Night Hell kann man ohne mulmiges Gefühl unbekümmert das Konstrukt einer Welt nach einem einen Großteil der Menschheit vernichtenden Krieg betreten. In der Ausgestaltung zu abstrakt und mehr noch zu offensichtlich an größere Vorbilder aus der Geschichte des phantastischen Films angelehnt, erzählt der im Original The Terror Within betitelte Film von einer kleinen Gruppe Wissenschaftler, die in einem kleinen Labor in der Mojave-Wüste der Dinge harren, bis die verseuchte Erdoberfläche wieder dauerhaft betreten werden kann.

Bei einem Kontrollgang werden zwei Mitglieder des Teams von einer "Gargoyle" genannten Kreatur angegriffen, wobei der Funkkontakt zum Labor abbricht und sich eine Rettungseinheit auf den Weg macht, nach dem Rechten zu sehen. Diese kann ihre Kollegen nur noch tot auffinden, treffen dafür allerdings auf eine Überlebende, die zudem noch schwanger ist. Zurück im Labor stellt eine Ärztin fest, dass die Schwangerschaft der geborgenen Frau rasend schnell verläuft und nach einer extrem blutigen Art der Geburt haben die Wissenschaftler alle Hände voll zu tun, sich gegen den blutrünstigen Sprössling zur Wehr zu setzen. Die langen Gänge und verwinkelten Ecken des Laboratorium eignen sich hervorragend dazu, die Jagd nach dem mutierten Monstrum möglichst breit in die Länge zu ziehen, um auf eine Standardlaufzeit von neunzig Minuten zu kommen.

Zwar gestaltet sich die Jagd auf den Mutanten nicht sonderlich spannend, dennoch ist Good Night Hell weit entfernt von quälend langweiligem Krauchen durch spartanisch ausgestatteten Kulissen. Stereotype Figuren werden der Reihe nach von einem Stuntman im monströsen Bodysuit mal mehr, mal weniger blutig über den Jordan befördert, bevor ein finaler Endkampf mit den hartnäckigeren Vertretern unserer Spezies auf dem Plan steht. Garniert wird das mit einigen netten Effekten und einer obligatorischen Lovestory, um den Plot dezent mit Dramatik zu würzen. Dank erfahrener Leute hinter der Kamera wurde das uninspirierte Buch handwerklich ordentlich umgesetzt, was dem Zuschauer eine durchschnittliche Erfahrung mit diesem Alien-Rip Off bringt. Für schmerzbefreite Kurzweil ist das schon recht in Ordnung, doch mit Filmen wie Mutant - Das Grauen im All oder Planet des Schreckens hatte Corman in den Jahren davor bewiesen, dass er so eine Art vom Filmen noch besser kann. 

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