Damned Forest
Schlechtes Wetter, ein großes Haus und eine beim Haare kämmen angestrengt melancholisch in den Spiegel glotzende Blondine bilden den Auftakt zu Damned Forest, dem bald ein unwetterbedingter Stromausfall folgt, den die um die Hausherrin besorgte Haushälterin mit einigen Flüchen begrüßt um sich dann um die Behebung des Ausfalls zu kümmern. Auf ihrem Weg zur Sicherung - oder wohin auch immer - begegnet sie erneut der Hausherrin. Diesmal baumelt diese allerdings mausetot am Treppengeländer, was die alte Dame mit einem beherzten Schrei zur Kenntnis nimmt. Schnitt. Einige Jahre später wollen die Freundinnen Rebecca und Sandra einen kleinen Urlaubstrip unternehmen, der allerdings schnell unterbrochen wird, da die alte Rostlaube, welche Sandra einem Verehrer abgeschwatzt hat, unterwegs den Geist aufgibt. Während Sandra sich zur Tankstelle, an der sie vor einiger Zeit Rast gemacht hatten, begibt um Hilfe zu holen paßt Rebecca auf das Auto auf und wird schon alsbald von einem unheimlichen Zeitgenossen bedroht und im Auto eingepfercht. Als sie es doch nach einiger Zeit aus dem Vehikel und zur Tanke schafft, währt ihr Glück nicht lange. Die irre Gestalt entpuppt sich als Sohn des eigentlich so freundlichen Tankwarts, welcher das Ding auch nur am Laufen hat, um "Spielzeug" für seinen degenerierten Sohnematz zu sammeln. Er bringt Rebecca in seine Gewalt und eine Zeit des puren Terrors beginnt.
Dabei sei zu erwähnen, das dieser besagte Terror für den Zuschauer auch relativ greifbar ist, wird man doch eigentlich zu jeder Minute vom Debütfilms des Belgiers Marc Ickx gequält, das sich die Netzhaut biegt. Frei nach dem Spruch "Low budget, low fun". Nun ist es ja beileibe nicht so, daß es nur schlechte Low Budget-Filme gibt, doch auf sagen wir mal zwei gute folgen meistens acht schlechte und Damned Forest gehört definitiv zu diesen acht. Ickx macht eigentlich alles falsch, was man falsch machen kann und fährt seinen schnell nervig werdenden Versuch eines Slashers so schnell an die Wand, das man nicht mal "Holladiewaldfee" rufen kann. Viel zu schnell findet man sich in der schon mehr als abgenutzten Klischeeabteilung wieder. Innovationslos schraubt er hierbei einen Film zusammen, den man schon tausend mal gesehen hat und das auch tausend mal besser.
Aufgrund der Ideenlosigkeit kommt es hierbei zu einigen sehr nervenaufreibenden Szenen, welche schier unendlich in die Länge gezogen werden. Bestes Beispiel hierfür sind die Zeiten, die Rebecca im Auto verbringen muss und vom totbringenden Söhnchen des Tankwarts darin festgehalten wird. Spannung kommt keine auf, dafür gesellt sich aber die Langeweile mit aufs heimische Sofa und leistet einem Gesellschaft. Schnell wird der Film hier auch einfach nur lächerlich und zeigt, das Ickx keinerlei Ahnung von Storytelling oder sauberem Spannungsaufbau hat. Es stellt sich eine unfreiwillige Komik ein, die darin gipfelt, das der Killer am Auto vor der Verfolgung der flüchtenden Rebecca irgendwie sowas wie "coole" Hampeleinlagen vollbringt. Na, wenigstens scheint man ja in Sport eine gute Note gehabt zu haben.
Schnell bemerkt man aber, das solche Szenen einfach nur dafür gut sind, den Film auf eine normale Laufzeit zu strecken, damit der Spuk (leider) nicht allzu schnell vorbei ist. Jegliche Hoffnung, daß Damned Forest doch noch ein wenig besser werden kann, kann man sich dabei aber schenken. Die Darsteller leiern ihre Perfomance lustlos runter, Spannung kommt wie schon gesagt so überhaupt keine auf und der billige Direct-to-Video-Look läßt niemals auch nur im Ansatz sowas wie Atmosphäre aufkommen. Selbst der Synthiescore wirkt irgendwie lustlos eingedudelt. Einzig und allein der Look des Killers und seiner Mordwaffe ist einigermaßen nett anzuschauen, was das ganze an und für sich aber auch nicht mehr retten kann. Nach dem schauen eines solchen Filmes ist man sich nur wieder bewußt, das man die letzten 90 Minuten auch anders hätte gestalten können anstatt sich solch einen Totalausfall anzuschauen.
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