Freitag, 8. März 2024

Curse of the Puppetmaster

Anscheinend hatte man nach dem missglückten Puppet Master V auch bei Full Moon selbst gemerkt, dass es mit der Reihe so nicht weitergehen kann. Man ließ vom jährlichen Produktionsrhythmus ab und vier Jahre gingen ins Land, bis Curse of the Puppetmaster veröffentlicht wurde, der mit dem, was bis dahin in der Reihe geschah, bricht. Es wehte der Hauch eines Neuanfangs durch die Reihe. André Toulon wurde (erstmal) in Rente geschickt und dem Publikum mit Dr. Magrew ein neuer über die Puppen bestimmender Meister präsentiert. Dieser betreibt ein Puppenkabinett und verfolgt in seiner abgeschiedenen Heimstatt, inspiriert durch die lebendigen Stars seiner Schau, nebenher und bisher unbemerkt, die Schaffung einer neuen Spezies. Behilflich soll ihm dabei der bisher als Tankwart arbeitende, schüchterne Robert sein, der ein großes Talent fürs Schnitzen mit sich bringt und für den alten Herren neue Puppen schaffen soll. Wie sehr ihn Magrew tatsächlich in seine Pläne einbeziehen möchte, merkt der junge Kerl, der eine Liebelei mit dessen frisch von der Uni heimgekehrten Tochter Jane anfängt, viel zu spät.

Hinter den Kulissen kehrte dafür der bereits beim dritten Teil die Strippen ziehende David DeCoteau auf den Regiestuhl zurück um die Neuausrichtung der Puppetmaster-Reihe umzusetzen. Einen harten Schnitt vollzog man im sechsten Teil bedingt. Mehr verschob man die Ausrichtung und so orientiert man sich in diesem Film noch mehr am klassischen Horrorfilm. Soll heißen, dass das Publikum langsam und bedächtig an die zunächst so unbekannten Charaktere herangeführt wird und man bemüht ist, ihnen und ihrer Geschichte Raum zu geben. Frei von Klischee ist das nicht und in einigen Sequenzen regiert das, was man heute so gerne mit cringe umschreibt. Das die Puppen trotz Präsenz auf dem Bildschirm in der Geschichte in den Hintergrund rücken, zeigt das Problem der Reihe, welches sie durch ihre bisherige erzählerische Haltung selbst mit aufgebaut hat. Die menschlichen Figuren sind egal, nur Mittel zum Zweck, Spielzeug für das Spielzeug, um diesem Gründe für seine Handlungen zu geben. Das nun Melodramatik, welche mit dem klassischer Horror verhaftet ist, ein Grundzug sein soll, ist löblich und keine schlechte Idee. Umgesetzt ist das nur öfter hölzern und ungelenk. Mehr Sorgfalt - auch im Bezug auf die Tricktechnik - hätte Curse of the Puppetmaster gutgetan. Richtig mies ist das - mit Blick auf den Vorgänger - nicht wirklich. Auf der Sollseite steht dem Film die gewollte Ernsthaftigkeit ganz gut. Zumal das Ende des Films so abrupt wie konsequent ist und auf Rührseligkeiten verzichtet. Das mag eine seltsame, aber nicht ungeeignete Entscheidung sein, die zu einer kruden, nicht uninteressanten Filmerfahrung führt.



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