Mittwoch, 6. März 2024

Puppet Master V

Es ist Neunzehnvierundneunzich, Charles Band scheffelt mit Puppen Zaster und bräunt sich - vielleicht auch in der Südsee - allein durch den Erfolg der Puppetmaster-Serie sicher recht häufig in warmen Gefilden den Wanst. In besagtem Jahr erblickte nämlich der fünfte Teil der Puppen-Saga das Licht der Videotheken-Welt und zauberte den Fans nach erster Vorfreude auf ein neues Abenteuer mit Blade und Co. das freudige Lächeln schnell aus dem Gesicht. An den Vorgänger direkt anknüpfend, gibt es für das Publikum ein Wiedersehen mit Wissenschaftler Rick und Dämon Sutek. Ersterer befindet sich nach den Ereignissen im vierten Eintrag der Reihe in Polizeigewahrsam und wird für die ermittelnden Beamten durch seine wenig glaubhaften Aussagen zum Hauptverdächtigen, während letzterer keine Ruhe gibt und weiter dem Geheimnis um Toulons lebende Puppen nachjagt und mit Eyad einen neuen Dämonen in die menschliche Welt schickt, um dieses für ihn zu Beschaffen. Neu im Game dabei ist Ricks Arbeitgeber, der diesen unter Kaution aus der U-Haft holt und drei angeheuerte, finstere Gesellen ins Bodega Bay Inn entsendet, um nach den Puppen zu suchen. Dieses wird für alle drei Parteien erneut zum Point of Interest und Treffpunkt, in dem sich erwartungsgemäß auch der Showdown abspielt.

Ursprünglich sollte aus Teil vier und fünf ein Film zusammengeschnitten werden und vielleicht hätte man besser daran getan, diesen Plan so umzusetzen. Da man lieber an einen durch die Fanschar ausgelösten, warmen Geldregen dachte, separierte man das vorhandene Material und obwohl dadurch viel bekanntes in Puppet Master V zu finden ist, geht einem der Spaß an dem im Film gebotenen ziemlich schnell ab. Am zuvor noch so angenehmen höheren Erzähltempo fehlt es völlig. Beinahe wirkt es so, als hätten Burr und sein Team die vorhandene Energie komplett in das gesteckt, was zu Puppetmaster IV wurde. Diese gefühlte zusammengetackerte Ausschussware, die nun als Teil 5 bekannt ist, wirkt saft- und kraftlos. Es fehlt an neuen Impulsen, weitere Ideen; repetitiv schleicht die Geschichte in an sich knackigen, aber endlos lang anfühlenden 75 Minuten dem Ende entgegen. Selbst der Charme der Puppen mag da nichts dagegen ausrichten. Zusammen mit diesen schleichen auf der einen Seite Rick, die von dessen Arbeitgeber beauftragten Typen, die mit ihrer dusseligen Art Three Stooges-Feeling aufkommen lassen und Dämon Eyad durch die Hotelräume. Spannung ist Fehlanzeige. Dieses entzündete Feuer der Lethargie ist mit dem zu vergleichen, was Christian Keßler mal Krauchfilm nannte; nur das hier als Zuschauerin und Zuschauer mehr verzweifelt als vergnügt dem Ende entgegen kraucht.


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