Weil diese beim ersten Teil für das Publikum offenbar zu den Highlights zählten, rückt das Sequel diese ebenfalls mehr in den Vordergrund. Einer Fortsetzung gerecht sind diese bigger and badder und dominieren einen großen Teil des Films, dass ein regelrechter Death Loop entsteht. Damien ist durch diabolische Mächte besser abgesichert als staatliche Behörden. Das geringste Anzeichen einer Bedrohung sorgt dafür, dass Figuren auf kreative und manchmal äußerst grausige Weise (Stichwort: Fahrstuhl) aus dem Leben scheiden. Das mag nett anzuschauen sein, über die Zeit ist das sehr repetitiv und redundant, dass der restliche Teil der Geschichte darunter leidet. Wobei diese verglichen mit dem Vorgänger auch leider wenig Variation bietet. Wieder ist es die väterliche Figur, welche nach vorheriger Ignoranz eingestehen muss, dass der (Zieh-)Sohn eine Bedrohung für das nahe Umfeld und sogar die Menschheit darstellt. Omen II leidet unter der Sequel-Krankheit, dass Merkmale des erfolgreichen Vorgängers so ausgeprägt vorhanden sind, dass der gesamte Plot unter dieser Last ächzt und stöhnt. Und wieder behält man die boshafte Konsequenz bei der Gestaltung der Story bei, was löblich, aber eben auch uninspiriert ist. Die Konzentration auf Damien ist einzig dafür da, mehr Schock-Szenen zu generieren; das durchaus interessante Coming of Age und seine Identitätsfindung bleibt nettes, ungenutztes Beiwerk in einem insgesamt sehr mäßigen Sequel, dass zu sehr dem Kassenschlager von 1976 nacheifert.
Freitag, 9. August 2024
Donnerstag, 8. August 2024
Das Omen
Im Vergleich mit den beiden anderen genannten, großen Horrorfilmen der 60er und 70er Jahre mit diabolischem Grundthema, geriert sich Das Omen fast schon etwas bieder. Die vom Score famos unterstützte Atmosphäre entsteht zu einem großen Teil durch das Wissen des Publikums, was es mit Damien auf sich hat, während der Plot in langsamen Schritten dieser Auflösung für die Figuren entgegenschreitet. Donner passt seine Regie der klassisch aufgebauten Narration an, bringt die Geschichte ohne größere Hast voran, was die akzentuiert eingesetzten Schockmomente des Films hervorhebt und gewinnen lässt. Diese mittlerweile ikonisch gewordenen Szenen sind technisch perfekt umgesetzt - alleine der Schnitt sei hier hervorzuheben - und bringen, ohne Das Omen nun schlechter zu machen, als er ist, den gesamten Film aus einer erzählerischen Lethargie, die sich in manchen Momenten breit macht. Sie mögen einfach nur ein Zugeständnis an den damaligen Genre-Zeitgeist sein, sind auf der anderen Seite aber teils die Szenen, welche den größten Schrecken bringen. Wahrscheinlich wirkte Das Omen zu seiner Entstehungszeit bereits leicht angestaubt, obwohl man sich deutlich bemüht, die Story weitgehend interessant zu halten. Das klappt leider nur bedingt. Das teuflische Bohei um Damien ist wenig spannend, weil es vorauszuahnen ist und der als Darsteller des antichristlichen Knirps gecastete Harvey Stephens ist zwar eine gute Wahl, nur langt es nicht, den wortkargen Jungen überwiegend vielsagend boshaft in die Kamera blicken zu lassen. Stark ist Das Omen immer dann, wenn die Geschichte einen Schlenker in Richtung konspirativem Thriller macht und das er bis zum wortwörtlich bitteren Ende ohne Zugeständnisse an ein auf Erlösung hoffendes Publikum seine Story durchzieht. Es wäre für die Weltuntergangsstimmung des Films auch nicht förderlich gewesen. Ist es doch auch sie, die den Auftakt der Reihe über den Sohn des Teufels heute noch sehenswert macht.