Stirnrunzeln, skeptisch hochgezogene Augenbrauen, verwunderte Blicke und vereinzeltes applaudieren. Auch Puppet Master X: Axis Rising ist ein filmisches Wechselbad der Gefühle. Wer mit niedrig gesteckten Erwartungen an das vom Full Moon-Boss höchstpersönlich inszenierte Werk herangeht, kann mit Abstrichen positiv überrascht werden. Anders als beim direkten Vorgänger versucht man hier gar nicht erst mittels Nachbearbeitung den Film hochwertiger erscheinen zu lassen. Axis Rising versprüht einen, wenn auch intendierten, angenehmen Trash-Charme und die spärlich eingerichteten Kulissen - allen voran Freuhoffers Labor - wirken wie aus frühen, pulpigen Kino-Serials oder B-Movies entnommen. Mit der überzeichneten Darstellung von Oberbösewicht Moebius und seiner Assistentin Uschi schrammt Band den Bereich zur Naziploitation. Stilecht dazu ähnelt Uschis Uniform frappant der von Dyanne Thorne im berüchtigten Genre-Klassiker Ilsa: She-Wolf of the SS. Die Krönung sind - wie sollte es anders sein - die Puppen. Mit Bombshell, der Puppen-Version Uschis, die unter dem metallenen BH Kanonen versteckt (nur Chesty Morgans Brüste waren bisher tödlicher...), dem Werwolf Weremacht (sic!), dem Panzer Blitzkrieg und dem allen Klischees bedienenden Kamikaze (das für die Puppen zuständige Team orientierte sich bei deren Design an den rassistischen Darstellungen von Japanern innerhalb der US-Kriegs-Propaganda während des Zweiten Weltkriegs) wird es infantil spaßig. Leider bleibt der Film dem Full Moon'schen Gesetz treu, dass der Plot mit Leerlauf und wie in Axis of Evil unangenehmen Patrioten-Pathos verwässert werden muss. Mit jedem weiteren Puppetmaster-Teil, den man sieht, versteht man, warum S. Craig Zahler sein Script zu The Littlest Reich (hier besprochen) zu einer garstigen Splatterbombe gemacht hat. Leider ist das, was man zu sehen bekommt, oft eine Nummer zu seicht und harmlos. Dies muss man auch Axis Rising attestieren, der somit aber zumindest ein überwiegend durchschnittliches Low-Budget-Vergnügen wird. Kleines Kuriosum am Rande: Wrestling-Fans dürfen sich zudem fragen und wundern, wie sich Ring of Honor-Legende und aktueller AEW-Kommentator Nigel McGuinness mit einer Mini-Rolle in den Film verirren konnte.
Puppet Master X: Axis Rising
Stirnrunzeln, skeptisch hochgezogene Augenbrauen, verwunderte Blicke und vereinzelte Die-Hard-Fans, die euphorisch jubeln; vermutlich locken langlebige Filmreihen bei der Ankündigung eines neues Teils jene aufgezählte und noch ganz andere Reaktionen hervor. Gefühlt scheint doch eigentlich irgendwann mal genug und jeder noch so ertragreiche, kleine Tropfen aus der Kuh rausgequetscht worden zu sein. Wenige melken selbst dann noch, wenn das Tier längst dahinsiecht. So bemerkenswert unerschütterlich Charles Band sich über die Jahrzehnte im Filmbusiness hält; bei Puppetmaster haben es auch Hardcore-Fanatiker irgendwann schwer. Nichtsdestotrotz schob er mit Full Moon zwei Jahre nach Axis of Evil (hier besprochen) die Fortsetzung Axis Rising nach, die an ihren Vorgänger ziemlich nahtlos anschließt. Die in diesem von Nazis geplante Sabotage einer Waffenfabrik konnte vereitelt werden, doch die heimattreuen Hakenkreuz-Spinner planen schon den nächsten Coup. Mit Tunneler konnten sie eine von Toulons Puppen in ihre Gewalt bringen um endlich hinter das Geheimnis des Franzosen und seiner lebendigen Marionetten zu kommen. Man erinnere sich: bereits in Teil 3 versuchten die Nazis - hier noch vergebens - tote Soldaten für den erneuten Einsatz an der Front lebendig werden zu lassen. Mit Umwegen gelingt es dem Wissenschaftler Freuhoffer Toulon so weit nachzueifern, dass er mit lebendigen Nazi-Puppen seinen Kommandanten Moebius bei Laune halten kann. Die bereits aus dem Anfang der Trilogie bekannten Danny und Beth eilen mit dem Rest der Spielzeug-Schar zu Rettung.
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