Tourist Trap ist wahrlich ein kauziger, kleiner Horrorfilm, der weit entfernt von Stuart Gordons fantasiereichem Dolls, den Band mit Empire produzierte, oder späteren, diversen Full Moon-Produktionen mit wuselndem Mörder-Spielzeug ist. Assoziationen mit Tobe Hoopers The Texas Chainsaw Massacre kommen nicht von ungefähr. Dessen Art Director Robert Burns war auch für den Look von David Schmoellers ersten Langfilm verantwortlich und verwandelte Slausons Ausstellungsraum und die anliegenden Behausungen in Kabinette des Unbehagens. Der Film gefällt von Beginn an durch seine abgerockten Kulissen, über denen eine düstere Schönheit des Verfalls liegt und besticht mit einem heute noch ungewöhnlichen Genre-Mix aus frühem Slasher, leichten Anflügen von Backwood-Hillbilly- und übernatürlichem Horror. Hin und wieder wirkt das, als wäre der von Chuck Connors gemimte Slauson ein unheilvoller Verwandter von Vincent Price in Das Kabinett des Professor Bondi, welcher im einsamen amerikanischen Hinterland gegen das Vergessen wirkt. Nur die in dieser American-Backwood-Gothic-Tale vorkommenden übernatürlichen Elemente ecken mit dem restlichen Plotverlauf an und können sich leider nie komplett in diesen Fügen. Jene Ecken und Kanten sind gleichermaßen ein dickes Plus auf dem Konto des Films, welches die Schwächen des Scripts im weiteren Verlauf ausbügeln können. Dieses löst das ohnehin offensichtliche Geheimnis um Slausons Bruder recht früh auf und beschränkt sich ab dort auf formelle Genre-Kost. Dank Schmoellers launiger Regie, einem tollen Score aus der Feder von Pino Donaggio und der Kameraarbeit von Josef von Sternbergs Sohn Nicholas (um das Namedropping abzurunden, sei noch erwähnt, dass William Wylers Sohn David Regisseur der Second Unit war und Cutter Ted Nicolaou einige Jahre später für Charles Band u. a. Subspecies inszenieren sollte) überwiegt ein positiver Eindruck, da Tourist Trap zwar zwischen den (Genre-)Stühlen sitzt, sich dort aber merklich schnell eine bequeme Position verschafft, von der aus er auch heute noch wirksame, unheimliche Szenen kredenzt und mit seiner ganz eigenen Stimmung überzeugen kann.
Tourist Trap
Egal ob groß oder klein: Puppen tauchen über die Jahrzehnte immer wieder im filmischen Vermächtnis von Charles Band auf. Als an seine späteren Studios Empire Entertainment und Full Moon noch nicht zu denken war, kreuzten sich bereits die Wege des umtriebigen Produzenten und seines späteren Puppetmaster-Regisseurs David Schmoeller. In dessen Debütfilm Tourist Trap, bei dem Band der ausführende Produzent war, lehren Schaufensterpuppen dem Publikum und einer Gruppe von Ausflüglern - drei attraktive Frauen und ein Kerl - das Fürchten. Diese treffen nach einer Reifenpanne auf den gutmütigen, aber sich auch etwas seltsam benehmenden Slauson, der an einer ausgestorbenen Landstraße ein kleines Museum betreibt. Darin werden mit den angesprochenen Schaufensterpuppen und ein paar wenigen Wachsfiguren Szenen aus der amerikanischen Geschichte nachgestellt. Nach nicht allzu langer Zeit müssen die bei Slauson gestrandeten Freunde feststellen, dass es in dessen Touristenfalle nicht mit rechten Dingen zugeht. Sein in einem nahegelegenen Haus lebender Bruder Eric scheint den Leuten nachzustellen und auch die Puppen besitzen ein merkwürdiges Eigenleben.
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen