Freitag, 16. Februar 2024

Puppetmaster II

Erstes Sequel, ergo zweiter Teil des Franchise, Rückkehr ins Bodega Bay Inn. Da sich Puppetmaster zum Knüller an den Videotheken-Kassen entwickelte, schob der umtriebige Charles Band mit seinen Full Moon-Studios bereits ein Jahr später eine Fortsetzung nach. Hier gibt es dann auch mehr André Toulon, den dessen Schöpfungen zu Beginn des Films aus seinem Grab ausbuddeln und mittels der Flüssigkeit, welche auch die Puppen selbst lebendig macht, wieder zum Leben erwecken. Bevor der Puppenmacher die Szenerie betritt, macht das Publikum Bekanntschaft mit einem Team Parapsychologen, welche im Auftrag der Behörden die sich im ersten Teil zugetragenen, mysteriösen Vorkommnisse untersuchen sollen. Relativ schnell nach ihrer Ankunft müssen die Damen und Herren feststellen, dass in dem alten Gemäuer tatsächlich etwas nicht stimmt. Trauriger Höhepunkt ist hierbei der Tod Patricks, dem Bruders von Carolyn, Leiterin der Operation. Dessen Mörder, eine quicklebendig erscheinende Puppe, kann am Tatort noch gleich ausgeschaltet werden. Während die restliche Gruppe hinter das Geheimnis des Spielzeugs kommen möchte, taucht ein mumienhaft gewandeter, geheimnisvoller Herr auf, der sich als rechtmäßiger Besitzer des Hotels ausgibt und ein Auge auf Carolyn geworfen hat, die ihrerseits mit dem Sohne eines von ihr zu Rate gezogenen Mediums anbandelt. Natürlich handelt es sich bei dem wortwörtlich alten Knochen - wie das Publikum längst weiß - um Toulon, der das Bodega Bay Inn und die attraktive Parapsychologin gerne für sich allein hätte.

Während er im ersten Teil einzig für die Konstruktion und Animation der Puppen zuständig war, machte es sich David Allen für Puppetmaster II auch auf dem Regiestuhl gemütlich. Der Oscar-nominierte Effektspezialist verleiht dem Film im Vergleich mit dessen Vorgänger einigen Schwung. Das bedeutet beileibe nicht, dass man es mit einem von Anfang bis Ende aktionsreichen Horror zu tun hat. Zur Mitte hin mag die Story, bis das Finale eingeleitet wird, nicht richtig vom Fleck kommen. Das Sequel tut nur das, was ein Sequel eben so meistens tun muss: es bietet more of the same, was dem Gesamteindruck zu Gute kommt, weil das etwas mehr Schauwerte als im ersten Teil bedeutet. Natürlich darf David Allen auch häufiger die Puppen tanzen lassen, was er mit Bravour meistert. Diese sind eindeutig Herzstück des Films und der Reihe und es bereitet immer wieder Spaß, wenn diese auf der Bildfläche erscheinen. Zur bekannten Spielzeugriege gesellt sich hier der mit einem Flammenwerfer-Arm ausgestattete Torch dazu, welcher wortwörtlich für Zunder sorgt. Das Rad erfindet Puppetmaster II natürlich nicht neu und er bleibt der Linie seines Vorgängers treu, dass trotz einiger netter Gore-Effekte und ansprechender Atmosphäre sich alles etwas wie die Light-Version eines "richtigen" Horrorfilms anfühlt. Das man mit der Verkleidung Toulons und einigen netten Sets nebenbei versucht, sich an Klassikern des Horrorkinos anzulehnen, ist ein nettes Zubrot. Durch die mitschwingende Naivität gewinnt das Sequel ebenso schnell die Sympathien seines Publikums wie der erste Teil. Über die Jahre wurde es leider weniger, aber zu Beginn konnten Full Moon-Produktionen wie diese durch ihren ganz eigenen Charme punkten und damit ist Puppetmaster II ein recht angenehmer Fast Food-Horror.

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